Obdachlose können sich im Rathauskeller aufwärmen

Kälte-Einbruch

"Oberstes Prinzip ist, dass im Moment keiner draußen schläft", betont Streetworker Rüdiger Rychlik: "Das ist sehr gefährlich bei diesen Temperaturen." Deshalb hat die Stadt Schlaf- und Aufenthaltsräume unter dem Rathaus für Obdachlose geöffnet.

SCHWERTE

von Von Reinhard.Schmitz

, 02.02.2012, 07:24 Uhr / Lesedauer: 1 min
Bei der Kälte kann sich die so genannte Stadtparkszene im Rathauskeller treffen. Streetworker Rüdiger Rychlik (vorn) freut sich, dass man dort auch heißen Tee oder eine warme Suppe zubereiten kann.

Bei der Kälte kann sich die so genannte Stadtparkszene im Rathauskeller treffen. Streetworker Rüdiger Rychlik (vorn) freut sich, dass man dort auch heißen Tee oder eine warme Suppe zubereiten kann.

„Ich versuche zu überreden, die Schlafmöglichkeiten im Rathauskeller zu nutzen“, sagt Streetworker Rüdiger Rychlik. In getrennten Zimmern sind fünf Betten für Männer und zwei Betten für Frauen bezogen. Das reicht für die 60- bis 65-köpfige Szene. Denn viele haben Bekannte, bei denen sie bei Eiseskälte nachts Unterschlupf finden. Oder sogar eine eigene Wohnung.  Besonders froh ist Rychlik, dass inzwischen auch zwei Tagesräume unterm Rathaus eingerichtet sind. Die meisten der Besucher nutzen die Chance für ein Pläuschen im Warmen, wenn die Parkbank vereist ist.

 Manchmal glühen auch die beiden Elektroplatten in der winzigen Küche. In der vergangenen Woche bereiteten sich Obdachlose ein Gulasch zu, demnächst ist Sauerkraut geplant. Zutaten kann man in der Schwerter Tafel holen. Und im Kellerbasar der Diakonie gibt es Winterjacken, Pullover oder Mützen. Damit niemand friert.