Lieder singend, bewegte sich der „Montagsspaziergang" vom Rathaus in Richtung Marienkrankenhaus weiter.

© Reinhard Schmitz

Neues Montagsritual: Je 40 „Spaziergänger“ und Gegendemonstranten unterwegs

rnCorona in Schwerte

„Spaziergang“ und Gegendemonstration: Es scheint sich zu einem Ritual in Schwerte zu entwickeln. Der Zulauf war am Montag fast identisch. Von jeweils rund 40 Teilnehmern sprachen die Behörden.

Schwerte

, 21.02.2022, 19:56 Uhr / Lesedauer: 1 min

Nein, es war nicht ein weiteres „Abständchen-Konzert“, das für die Patienten des Marienkrankenhauses in Corona-Zeiten auf dem Vordach der Klinik organisiert worden war. Den Gesang, der – rhythmisch begleitet von Trommeln und Kuhglocken – zu ihnen herüberdrang, brachten die „Montagsspaziergänger“.

Den bekannten Wellerman-Shanty hatten sie mit eigenen Texten unterlegt und sangen ihn, als sie am Montag (21.2.) am Rathaus zu einer erneuten Runde durch die Innenstadt aufbrachen.

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Singend in Richtung Marienkrankenhaus

Rund 40 Teilnehmer zählte der Kommunale Ordnungsdienst, der gemeinsam mit der Polizei den Umzug begleitete und dafür sorgte, dass sich alle nur auf dem Bürgersteig bewegten. Auch leuchtende Herzen wurden in der Gruppe hochgehalten, die gegen aktuelle Coronamaßnahme protestierte. Man sah auf der Rathausstraße auch Kinderwagen und Rollator.

Die Gegendemonstranten - nach Polizeiangaben rund 40 Personen - trafen sich auf dem Postplatz.

Die Gegendemonstranten – nach Polizeiangaben rund 40 Personen – trafen sich auf dem Postplatz. © Andreas Czichowski

Auf dem Postplatz versammelten sich unterdessen laut Polizeiangaben in der Spitze ebenfalls rund 40 Gegendemonstranten. Die Veranstaltung wurde getragen von den Ratsparteien CDU, SPD, FDP, Grünen und WfS sowie dem Bündnis gegen Rechts. Wie aus Teilnehmerkreisen zu hören war, seien sie von den Ordnungsbehörden nachdrücklich dazu angehalten worden, sich nicht mit den „Spaziergängern“ zu treffen.

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Polizei: „Das ist hier absolut safe“

Die Demonstranten wollten aber ihre Präsenz und ihre prinzipielle Bereitschaft zum Gespräch in der Öffentlichkeit zeigen. Unter den Stichworten Solidarität und Menschlichkeit müsse man gemeinsam durch die Pandemie kommen in eine wie auch immer geartete Normalität, hieß es.

„Alles ruhig, das ist hier absolut safe“, sagte die anwesende Polizei zu der Veranstaltung. Anschließend war der Abend für die meisten Politiker noch nicht zu Ende. Auf sie warteten Fraktionssitzungen im Rathaus.