Pläne für Gewerbegebiet „Am Dohrbaum“ vorgestellt Hunderte Arbeitsplätze - Sorgen bei Anwohnern

Viele Arbeitsplätze: Pläne für Gewerbegebiet „Am Dohrbaum“ vorgestellt
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In Schwerte soll ein neues Gewerbegebiet entstehen. Nahe der A1 und B236 gelegen, nur einen Steinwurf von McDonalds entfernt, könnten schon 2026 die ersten Grundstücke „Am Dohrbaum“ an Unternehmen verkauft werden. Rund 400 bis 500 Arbeitsplätze sollen damit nach Schwerte wandern oder neu entstehen.

Die Pläne für das neue Gewerbegebiet „Am Dohrbaum“ stellten die Stadt Schwerte und die TechnoPark und Wirtschaftsförderung GmbH (TWS) im Rahmen einer Informationsveranstaltung am Dienstag (18.3.) im Technologiezentrum an der Lohbachstraße vor. Die TWS entwickelt im Auftrag der Stadt das Gewerbegebiet, das eine Gesamtfläche von circa 7,2 Hektar aufweist. Rund 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreter aus der Lokalpolitik nahmen an der Veranstaltung teil. Schwertes Baudezernent Christian Vöcks und TWS-Geschäftsführer Christoph Gutzeit freuten sich über die rege Teilnahme und den „konstruktiven“ Austausch.

Eine echte „Adresse“ schaffen

Dabei gab es erste Informationen zum Entwurf des Bebauungsplans, zur Erschließungskonzeption, zu Verkehrsuntersuchungen, zum Artenschutz, zur Vermarktung und Vision sowie zum weiteren Zeitplan. Einige Anwohnerinnen und Anwohner äußerten Bedenken, speziell zur Verkehrsbelastung rund um die Straße „Alter Dortmunder Weg“ sowie zur Parksituation dort, sollten tatsächlich mehrere Hundert Arbeitnehmer künftig zu ihrem Arbeitsplatz „Am Dohrbaum“ mit dem Pkw anreisen.

Schwertes Baudezernent Christian Vöcks erklärte zunächst, dass man noch relativ am Anfang des Planverfahrens stehe, und man daher auch noch Vorschläge und Ideen von Anwohnern in die Planungen einfließen lassen könne. Die Planunterlagen sollen vom 24. März bis zum 7. April 2025 zur öffentlichen Einsicht im Planungsamt (Rathaus I, Ebene 4, Rathausstraße 31) ausliegen. Die Einsicht ist montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr möglich.

Die Zuhörer lauschen bei der Informationsveranstaltung den Vortragenden.
Rund 60 Anwohner und Vertreter der Lokalpolitik nahmen an der Informationsveranstaltung zum neuen Gewerbegebiet „Am Dohrbaum“ teil. © Johannes Staab

Der Bebauungsplanentwurf, der von einem Projektmanagement aus Gelsenkirchen vorgestellt wurde, zeigte den Anwohnern, wie das Gewerbegebiet gestaltet werden könnte. Vorrangig sollen „nicht-störende Gewerbebetriebe“ angesiedelt werden, um die Lärm- und Geruchsimmissionen im angrenzenden Wohnbereich gering zu halten.

Ziel sei die „Schaffung neuer, zukunftsfähiger Gewerbegebietsflächen“. Eine echte „Adresse“ wolle man mit dem Gewerbegebiet schaffen. Das unterstrich später auch noch einmal Christoph Gutzeit von der TWS: „Dort wird sich kein Schrotthändler ansiedeln. Es soll eine echte Adressbildung werden. Es laufen auch schon Gespräche mit Firmen.“

Maß der baulichen Nutzung

Im Bereich der Straße „Am Eckey“ könnten dafür Bürogebäude mit bis zu fünf Geschossen entstehen, mit einer maximalen Gebäudehöhe von 20 Metern. Im restlichen Gebiet, Richtung Osten, bestehe die Möglichkeit, Gebäude mit bis zu drei Geschossen (maximal 12,5 Meter Gebäudehöhe) zu errichten. Dort seien teilweise auch Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie für Betriebsinhaber und Betriebsleiter vorgesehen.

Wie genau, das Gewerbegebiet einmal aussehen könnte, zeigte die TWS den interessierten Zuhörern auf der Leinwand. Auf der Darstellung zu sehen: schicke, moderne Bürogebäude, inklusive Dachbegrünung und PV-Anlagen, sowie eine Alleen-artige Zufahrtsstraße mit einem Kreisverkehr an deren Ende.

Foto-Simulation des Gewerbegebiets: Schicke, moderne Bürogebäude, inklusive Dachbegrünung und PV-Anlagen, sowie eine Alleen-artige Zufahrtsstraße mit einem Kreisverkehr an deren Ende.
So oder so ähnlich könnte das Gewerbegebiet „Am Dohrbaum“ in Schwerte einmal aussehen. © TWS

Der im Flächennutzungsplan festgesetzte Grünstreifen im Osten des Gebiets soll größtenteils erhalten bleiben. Er soll für die Trennung zwischen Wohn- und Gewerbeflächen sorgen. Darüber hinaus seien mehrere Grünfestsetzungen geplant, wie aus dem Bebauungsplanentwurf hervorgeht, beispielsweise eine Begrünung des Regenrückhaltebeckens, das im Süden des Plangebiets liegen soll.

Überlegungen für zentrales Parkhaus

Was gleich mehreren Anwohnern Sorgen bereitete: Wo parken all die Mitarbeiter der neu angesiedelten Unternehmen? Wie wirkt sich das auf die in Spitzenzeiten ohnehin angespannte Verkehrslage rund um die Straßen „Am Eckey“ und „Alter Dortmunder Weg“ aus?

TWS-Geschäftsführer Christoph Gutzeit betonte, „dass nicht davon auszugehen“ sei, dass in den Wohngebieten geparkt werde. „Es gibt Überlegungen für ein zentrales Parkhaus.“ Dahingehend sei man bereits in guten Gesprächen, auch wenn man aktuell noch nichts versprechen könne. Dort könnten dann Mitarbeiterparkplätze zentral verortet werden. Baudezernent Christian Vöcks ergänzte zudem, dass jede Firma, die sich im neuen Gewerbegebiet ansiedelt, Stellplätze nachweisen müsse.

„Aus verkehrlicher Sicht machbar“

Der fließende Verkehr sei zwar heute schon „stark belastet“, werde aber mit Blick auf die erstellten Verkehrsgutachten durch das Gewerbegebiet nicht wesentlich schlimmer. Die Planersocietät Frehn Steinberg Partner GmbH aus Dortmund stellte dahingehend ein Verkehrsgutachten für die Straße „Am Eckey“ vor, aus dem hervorging, dass sich schon jetzt Probleme am Knotenpunkt B236/Talweg/Am Eckey zeigen, die jedoch bereits im Bestand bestehen und nur in geringem Maße durch das Vorhaben erzeugt würden.

Auf einem Plakat ist das Plangebiet für das neue Gewerbegebiet in Schwerte abgebildet.
Das Plangebiet für das neue Gewerbegebiet umfasst 7,2 Hektar. © Johannes Staab

„Das Vorhaben ist aus verkehrlicher Sicht machbar, es wird jedoch grundsätzlich empfohlen, den Knotenpunkt B236/Talweg/Am Eckey auf Optimierungspotenziale zu prüfen“, hieß es. Dafür müsse mit Straßen.NRW gesprochen werden. Der Standort ist laut Vöcks aber durch die Anbindung an die Autobahn grundsätzlich „perfekt“. Anders als für den Verkehr seien die Untersuchungen zum Artenschutz gerade erst angelaufen.

Zum Zeitplan teilte Vöcks mit, dass bis Herbst der Bebauungsplanentwurf final stehen soll. Dann können erneut Stellungnahmen abgegeben werden. „Ich würde mir wünschen, dass wir bis Anfang 2026 dann einen Satzungsbeschluss haben.“ Danach könnten schon die ersten Grundstücke verkauft werden, wenn alles wie geplant läuft.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 20. März 2025.