Jahrelang war Schwerte in der Unfallstatistik eher ein Sorgenkind. Denn 2019 und 2020 gab es nur in 28 Städten in ganz NRW mehr schwere Verkehrsunfälle pro 1000 Einwohner als in der Ruhrstadt. 2022 war das ganz anders. Schwerte rutschte auf einen Platz im NRW-Mittelfeld ab.
Diese Zahlen stammen aus einer Auflistung von IT NRW, die am Mittwoch (12.7.) veröffentlicht wurde. Dabei ist die Statistik insgesamt eher negativ. Im Jahr 2022 ereigneten sich demnach auf den nordrhein-westfälischen Straßen 63.157 Unfälle mit Personenschaden. Das waren 16,2 Prozent mehr als 2021 (54.339).
Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden ist sogar auf den höchsten Wert seit 2009 gestiegen (damals: 63.209 Unfälle). Die meisten Unfälle ereigneten sich demnach in Winterberg mit 8,0 Unfällen je 1000 Einwohner im Jahr 2022.
Die niedrigste Unfallhäufigkeit wurde mit jeweils 2,2 Unfällen je 1000 Einwohner für Schlangen im Kreis Lippe, Laer im Kreis Steinfurt und Wickede (Ruhr) im Kreis Soest ermittelt. In Schwerte liegt diese Zahl bei 4,5 Unfällen pro 1000 Einwohner.
Polizei hat andere Zahlen
Warum Schwerte in der Unfallbilanz plötzlich so viel besser dasteht, bei der Polizei hat man seine Thesen dazu: „Wir machen viel Präventionsarbeit, die Unfallkommissionen kümmern sich um Häufungsstellen und die werden dann ausgebessert und der Verkehr wird kontrolliert“, fasst Christian Stein, Sprecher der Kreispolizeibehörde zusammen. Allerdings betont er auch, dass man die Zahlen von IT NRW nicht nachvollziehen könne. Denn die eigene Unfallstatistik hat andere Zahlen und nimmt auch keine Rangliste der Städte vor.
Die Tendenz sieht aber auch die Polizei. Auch wenn man bei der Betrachtung der Unfallstatistik den Corona-Effekt herausrechnen müsse. Denn in den Jahren mit Bewegungseinschränkungen wegen der Pandemie passierten natürlich auch weniger Verkehrsunfälle.
Nach wie vor über dem Kreisdurchschnitt
Trotz der verbesserten Werte, passieren in Schwerte nach wie vor aber mehr Verkehrsunfälle pro 1000 Einwohner als im Kreisdurchschnitt. Doch während in Schwerte die Zahl der Unfälle vom Corona-Jahr 2021 auf das halbe Corona-Jahr 2022 nur um 5,5 Prozent auf 230 stieg, stieg die Zahl kreisweit um 25,4 Prozent an.

Die vollständigen Zahlen kann man auf der Internetseite www.it.nrw einsehen. Dort ist auch ein interaktiver Unfallatlas für ganz Deutschland veröffentlicht.
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