Neue Schallschutzwand an der Rohrmeisterei nimmt Form und Farbe an

© Bernd Paulitschke

Neue Schallschutzwand an der Rohrmeisterei nimmt Form und Farbe an

rnKunstprojekt in Schwerte

Drei Tage lang hatten sie Zeit - die Kinder einer Ferienaktion von Faktor Ruhr, um die Schallschutzwand an der Rohrmeisterei in Schwerte kreativ zu verschönern. Wie sieht die Wand nun aus?

Schwerte

, 22.07.2019, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Er hatte in den letzten Tagen einige „unangenehme Aufwachphasen“, sagt Künstler Erich Füllgrabe über die Arbeit an dem Projekt, indem er gemeinsam mit Schwerter Kindern und Jugendlichen der Schallschutzwand an der Rohrmeisterei einen frischen Anstrich verpasst hat.

„Was ist, wenn es regnet? Schaffen wir es, den Zeitplan einzuhalten?“, diese Fragen beschäftigten den gebürtigen Herner immer mal wieder. Knapp wurde es dann auch, oder eben punktgenau: „Wir waren gestern um 19.55 Uhr fertig“, sagt Füllgrabe am Freitag bei der Präsentation der neuen Schallschutzwand. Um 20 Uhr sei die selbst gesetzte Frist gewesen. Was fehlt, sind nun noch 20 Kacheln, die Fotos der Rohrmeisterei in die Wand integrieren sollen.

Die Kinder und Künstler Erich Füllgrabe (vorne, zweiter von links), zusammen mit Mitwirkenden von Faktor Ruhr am vergangenen Dienstag.

Die Kinder und Künstler Erich Füllgrabe (vorne, zweiter von links), zusammen mit Mitwirkenden von Faktor Ruhr am vergangenen Dienstag. © Lino Wendhof

Kein Unbekannter in der Schwerter Kunstszene

Für Tobias Bäcker, Geschäftsführer der Rohrmeisterei, ist der Künstler „kein Unbekannter“ in der Schwerter Kunstszene. In der Ruhrstadt hat er bereits die Bahnhofsunterführung zusammen mit Jugendlichen gestaltet. Wie schon damals, galt auch beim neuen Projekt an der Rohrmeisterei die Prämisse: „Das waren Schwerter Kinder und Jugendliche, die sich hier ein kleines kreatives Denkmal gesetzt haben“, so Bäcker.

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Unterstützung erhielten die 15 Kinder nicht nur vom Künstler und der Jugendinitiative Faktor Ruhr, sondern auch vom Schwerter Maler Michael Bucker. Seine Firma hatte im Vorfeld die Graffiti überdeckt, die zeitweise vonseiten der Rohrmeisterei auf der Wand gestattet waren.

Bucker brachte auch Fachkenntnisse mit ins Projekt ein: „Ich bin zwischendurch immer mal vorbeigefahren, um zu helfen, falls es Probleme gibt.“

Unterstützung kam auch von lokalen Unternehmen

Über Bucker kam auch der Kontakt zur Firma Zero zustande, die die Farben den Kindern kostenlos zur Verfügung stellten, erzählt Marc Dammers, Niederlassungsleiter bei Zero in Dortmund. „Als Lehrling habe ich selber in der Rohrmeisterei schon fleißig gepinselt.“ Projekte in der Kinder- und Jugendhilfe ergänze man immer gerne, ergänzt sein Kollege Thomas Reil.

Wie auf diesem Plan dargestellt soll die Wand mal aussehen: Es gilt noch, 20 Kacheln mit Fotos der Rohrmeisterei anzubringen, und eine mit den Vornamen aller Beteiligten, so Erich Füllgrabe.

Wie auf diesem Plan dargestellt soll die Wand mal aussehen: Es gilt noch, 20 Kacheln mit Fotos der Rohrmeisterei anzubringen, und eine mit den Vornamen aller Beteiligten, so Erich Füllgrabe. © Bernd Paulitschke

Das Malen sei laut Künstler Füllgrabe mit Hilfe der Kinder leicht von der Hand gegangen: „Mit so viel Energie und Freude, wie hier Farbe aufgetragen wurde, war das einfach ein schönes Bild.“ Er erzählt, dass über die Hälfte der Mitwirkenden lieber noch ein bisschen weiter streichen wollte, statt das von der Rohrmeisterei beigesteuerte Buffet zu stürmen. „Ich mach das erst noch fertig“, hieß es da, „man stelle sich das mal in der Schule vor“, schmunzelt Füllgrabe.