
© Lino Wendhof
Wie Schwerter Jugendliche ein Kunstprojekt an der Rohrmeisterei in Eigenregie umsetzen
Schallschutzmauer
Die Schallschutzwand vor der Rohrmeisterei bleibt nicht weiß. Jugendliche gestalten sie unter Anleitung eines Künstlers selbst. Das Projekt soll auch ein besonderes Bewusstsein schärfen.
Vom Parkplatz der Rohrmeisterei aus sieht man sie schon aufragen, die Schallschutzwand, die das Areal des Veranstaltungszentrums von der Ruhrstraße abtrennt.
Knapp 70 Quadratmeter Grundfläche, die gilt es für die Jugendlichen einer gemeinsamen Ferienaktion von Faktor Ruhr, der Rohrmeisterei, der Ökomenischen Jugend und dem Künstler Erich Füllgrabe, nun zu füllen. Und dabei ist eine Frage besonders wichtig:
„Wie wird aus dem, was wir sehen, sagen oder hören, Bedetung?“, fasst Künstler Erich Füllgrabe, der die Aktion begleitet, seinen Ansatz zusammen.
Die Umgebung wirkt sich auf die Gestaltung der Wand besonders aus
Doch was ist hier zu sehen? Zunächst fällt natürlich die Rohrmeisterei ins Auge, die auch der Auftraggeber der Aktion ist, so Peter Blaschke von Faktor Ruhr. Danach blickt der Betrachter auf den Himmel hinter der Wand.
Beide Bereiche sollen in Form von „Spiegelebenen“ auf der Wand ineinander übergehen. So habe man einen Fluss von „oben nach unten“ und „die Rohrmeisterei als Raumtiefe“, sagt Blaschke, der die Pläne der Malaktion vor sich ausgebreitet hat.
Kein Graffiti-Projekt, sondern Kunst im öffentlichen Raum
Ergänzend zur Farbe werden auch Fotografien der Rohrmeisterei in die 21 Einzeltafeln des Kunstwerks integriert, und auf einer Tafel die Vornamen aller Teilnehmer.
Graffiti sei das Bemalen der Wand übrigens nicht, so Künstler Füllgrabe, sondern „Kunst im öffentlichen Raum“. Schließlich werde nicht mit Kartuschen gesprüht, sondern mit dem Pinsel gemalt. Im Projekt können die Jugendlichen aber nicht nur Malen, sondern werden auch in die Planung involviert.
„Ohne sie würde das Projekt nicht so werden“, sagt Blaschke. Zur Planung gehöre nicht nur die Abstimmung mit der Rohrmeisterei, sondern auch das Ausbilden eines Bewusstsein für die Bedeutung der Aktion:
Jugendliche sollen Spuren hinterlassen
„Ich als junger Mensch hinterlasse Spuren in meiner Stadt“, sagt Peter Blaschke über die Jugendlichen, die so lernen könnten, was es heißt, die städtische Umgebung aktiv mitzugestalten. Dabei stünde der Spaß aber im Vordergrund, ergänzt Künstler Füllgrabe:
„Arbeit und Spaß zusammen haben, das ist wichtig.“
Insgesamt werden vom 16. bis18. Juli nach Angaben von Faktor Ruhr knapp 15 Jugendliche die Wand bemalen. Für das Catering sorgt die Rohrmeisterei, so Blaschke.