Klassik für die Grundschule Neue Philharmonie Westfalen begeistert mit Schülerkonzert

Neue Philharmonie Westfalen begeistert mit Konzert für Grundschüler
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Mehr als 380 Erst- und Zweitklässler, so Doris Erbrich vom Kreis Unna, versammelten sich am Vormittag vor der Bühne der Rohrmeisterei. Wie seit etwa 30 Jahren hatte die Neue Philharmonie Westfalen zu einem Schulkonzert geladen. In den Kreisen und Städten des Einzugsgebietes hat dies Tradition, im Kreis Unna an drei Standorten, darunter auch Schwerte.

Zweimal im Jahr wird den Kindern das klassische Orchester nähergebracht. Schülerinnen und Schüler aus drei Grundschulen der Stadt bekamen zuvor Besuch von Orchestermusikern, die im Rahmen der „Musikwerkstatt im Klassenzimmer“ ihre Instrumente vorstellten.

Instrumente vorgestellt

In der Klasse 1c der Lenningskampschule war es die Tuba, ein dem Titelhelden aus „Babar, der kleine Elefant“ sehr gemäßes Instrument, freute sich Musiklehrerin Anja Mausbach. In der zweiten Klasse war es das Schlagwerk. Auch die Albert-Schweitzer-Schule und die Friedrich-Kayser-Schule hatten musizierende Gäste. In der Rohrmeisterei fanden sich dann alle zusammen. Mit ersten Musikbeispielen stellte Moderator Roland Vesper die einzelnen Instrumentenfamilien vor. Den Kindern entlockte er, wie man Freude oder Trauer ausdrücken kann. Das machten die Musiker dann gerne nach.

Neue Philharmonie Westfalen, Schulkonzert in Schwerte
Klar verteilt waren die Aufgaben beim Schulkonzert der Neuen Philharmonie Westfalen in der Rohrmeisterei: Roland Vesper brachte mit großer Erfahrung kindgerecht seine Moderation rüber und Askan Geisler hielt im Hintergrund die Fäden des Zusammenspiels im Orchester in der Hand. © Martin Schreckenschläger

Natürlich erkannten die Kinder wieder, wer ihre Klasse besucht hatte, und jubelten besonders, als dessen Instrument angespielt wurde. Für die Klänge von Geigen und Harfe, welche eine vornehme alte Dame charakterisierten, gab es einen ersten spontanen Applaus der Kinder. Schließlich war es so weit: Was im Klassenzimmer vorgelesen worden war, sollte es nun als „Bilderbuch für die Ohren“ geben. „Sollen wir anfangen mit der Geschichte?“, fragte Roland Vesper, heute einmal ohne sein Horn im Einsatz. Ein ungestümes „Jaaaa!!!“ brach aus den Kindern hervor.

Kinder begeistert

Die Geschichte „Babar, der kleine Elefant“, die jeder im Bilderbuch von Jean de Brunhoff nachlesen kann, erzählte Roland Vesper im Wechsel mit den kurzen Musiknummern des Orchesters, dirigiert von Askan Geisler. De Brunhoff hatte die Geschichte, die seine Frau sich für die eigenen Kinder ausgedacht hatte, zu Papier gebracht. Der Komponist Francis Poulenc musste seinen Kindern immer wieder daraus vorlesen, erfand in den 40er-Jahren Musik dazu am Klavier. Erst 1959 machte Jean Franҫaix daraus eine Orchesterfassung. Begeistert lauschten die Kinder, erhoben die Rüssel, wenn die Elefanten trompeteten.

Einen kleinen Durchhänger gab es, als Babar traurig dahindämmernd mit dem Auto zurück in den Urwald gebracht wurde: Gelangweilt baumelten die Kinder mit den Beinen. Doch Krönung und Hochzeit weckten die Geister wieder. Nachdem Sterne für das junge Elefantenpaar gefunkelt hatten, gab es Riesenapplaus, hielt es die Kinder nicht mehr auf den Sitzen. Patrizia aus Mausbachs 1c fand besonders die Musik zur alten Dame sehr gut, doch „es hat sehr lange gedauert“. Klassenkamerad Matteo fand „die große Trommel und den Gong am besten“. Jayden gefiel einfach alles. In langem Zug führten die Lehrer ihre Schützlinge wieder aus dem Saal und zurück in die Schulen – bis zum nächsten Schulkonzert und hoffentlich einer anhaltenden Begeisterung für klassische Orchestermusik.

Bereits am 30. November, so verriet Julia Schulenburg vom Orchesterbüro am Telefon, gibt es in Schwerte ein Schulkonzert mit Mozart. Am 7. Mai 2024 werden den Kindern dann acht Jahreszeiten, jeweils vier von Antonio Vivaldi und Astor Piazzolla, in der Rohrmeisterei vorgestellt.

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