Das vierte Sommerkonzert im Gemeindehaus St. Viktor fand am Sonntag statt. © Foto: Manuela Schwerte
4. Sommerkonzert
„Naschuwa“ überzeugte beim Sommerkonzert mit Klezmer, Swing und orientalischer Musik
Es war ein musikalischer Streifzug durch die jüdische Kultur: Am vergangenen Sonntag fand das vierte Sommerkonzert der Konzertgesellschaft Schwerte in St. Viktor statt.
Ein Heimspiel hatte Pfarrer Tom Damm beim Sommerkonzert der Konzertgesellschaft im Gemeindezentrum St. Viktor. Rund um jüdische Traditionen rankten sich Musik und Geschichten seiner Formation „Naschuwa“, die bereits seit über dreißig Jahren zusammen auftritt.
Dabei gestaltete das Quartett sein Programm vielfältig, angefangen beim Klezmer und jiddischen Liedern bis hin zum Swing und Balladen der Singer-Songwriter-Szene Israels, auch unter Einbeziehung palästinensisch-arabischer Richtungen.
Einen vollen Saal fanden die Vier vor. Neben Tom Damm an Gitarre und Darbuka gestaltete der Frankfurter Pfarrer Matthias Helmes mit kurzweiliger Moderation, auf der Geige und mit beeindruckenden gesanglichen Interpretationen das Programm. Große Virtuosität entfalteten Rainer Ortner aus Münster am Akkordeon, der damit weit über den üblichen Part der Klarinette hinausging, sowie der Frankfurter Thore Benz am Kontrabass.
Musik aus Musical und Film
Gleich das erste Instrumentalstück steigerte sich im Tempo, gipfelte in pfeifenden Flageoletten der Violine. Musik aus Film und Musical, etwa „Dos Kelbl“ des Amerikaners Sholom Secunda, später bekannt geworden unter dem Titel „Donna, Donna“, bereicherte das Programm voller Empathie, mit virtuosen Bass-Glissandi aber auch als Schlager im Stil der 50er Jahre.
Gesänge der Thora, im Text unabänderlich, in der Musik aber vom europäischen Klezmer bis zur orientalischen Version mannigfaltig, erklangen ebenso wie ein Song der libanesischen Liedermacherin Fairuz. Oftmals konnte sich das Publikum singend und klatschend einbringen, erlernte selbst hebräisches Idiom. Musik, wie sie im östlichen Mittelmeerraum ebenso wie auf dem Balkan beheimatet ist, mischte sich in den breit gefächerten Kanon der Stile mit ausgelassenen und kontemplativen Momenten.
Freylachs, fröhliche Lieder, etwa aus dem Repertoire von Giora Feidman begeisterten. Eine Eigenkomposition Damms mit dem Titel „Janinas Walls“ erinnerte an den mittelalterlichen Klang von Drehleier und Laute. Tatsächlich aus dem Spätmittelalter stammte das Glaubensbekenntnis „Ani Ma‘amin“. Liebeslieder, besinnliche und philosophische Weisen wechselten sich ab. Letzte Zugabe war „Bashana Haba’a“, in deutscher Fassung bekannt geworden als „Dieses Jahr, dieses Jahr“ durch Daliah Lavi. Ein Konzert voller Tiefgang und Emotionen.
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