Er fuhr einen einzigartigen Rockefeller-Jaguar von 1949, regierte 16 Jahre lang in Dortmund die Karnevalisten der Deutschen Bühne 1878: „Ich habe gelebt“ stand über der Traueranzeige für den Unternehmer Freddie Rausch, der am 5. Januar im Alter von 84 Jahren starb. Der Drüpplingser, beim Hennener Karneval stets auch Stammgast, hatte erfolgreich seine Firma „Außenwerbung Ruhr Rausch“ aufgebaut. Legendär war auch seine Rettung des Alten Gasthofs Finkhaus, den er einst kurzerhand kaufte, um den Treffpunkt seiner Skatfreunde zu erhalten.

Für Aids-Waisen und Flüchtlinge im ostafrikanischen Uganda engagierte sich die Ergster Unternehmerin Edeltraud Smitka, die am 21. Januar im Alter von 87 Jahren starb. Erfolgreich hatte sie einen mittelständischen Betrieb für die Herstellung von Heizungs- und Lüftungskomponenten aufgebaut. Auch die Sterbebegleitung „Die Brücke“ lag ihr am Herzen. Das Afrika-Projekt lebt durch die Traudl-Smitka-Stiftung weiter.

Den Bau des City-Centers realisierte der Unternehmer Michael Schröer, der am 22. Februar im Alter von 76 Jahren starb. Der gelernte Bankkaufmann, der 1972 seine Firma „RI Immobilien GmbH“ gegründet hatte, baute zeit seines Lebens rund 10.000 Wohneinheiten im Ruhrgebiet, im Rheinland, in Sachsen-Anhalt und in Berlin. Er war Mehrheitsaktionär des Nickelwerks, aus dem er einen Firmen-Verbund mit über 4000 Beschäftigten schmiedete, bis 2004 dessen Absturz einsetzte. Erfolgreich war der Gestorbene auch in der Pferdezucht samt eigenem Rennstall.

Massive Holzskulpturen, geschaffen mit der Kettensäge, waren das Ausdrucksmittel des Künstlers Holger Hülsmeyer, der am 8. März im Alter von 66 Jahren starb. Hauptberuflich erkletterte der Politik- und Islamwissenschaftler als Radioredakteur die Karriereleiter beim WDR, wo er unter anderem das Mittagsmagazin moderierte und den Sender WDR 4 modernisierte. Sozial engagierte er sich als Vorstandsvorsitzender des Vereins „Schwerte hilft“ und als Teilnehmer an der Garten-Eden-Aktion des Schwerter Hospizes.

Tiere waren das Leben von Catharina Seelig, die am 31. März nach schwerer Krankheit im Alter von nur 46 Jahren starb. Seit 1996 im Tierschutzverein engagiert, hatte sie seit 2014 dessen Tierheim in Westhofen geleitet. Sie kümmerte sie sich nicht nur fachkundig und liebevoll um die gefundenen oder abgegebenen Vierbeiner, sondern machte als gefragter Ansprechpartner auch bei allen entsprechenden Fragen auf ihre Herzensanliegen aufmerksam.

Die Betreuung gefährdeter Jugendlicher und Erwachsener baute Nobert Bosse-Plois als Vorsitzender des Vereins für Soziale Integrationshilfen (VSI) von 1996 bis 2011 in der Ruhrstadt aus. Am 13. Mai starb der Sonderpädagoge, der eine Blindenschule in Soest geleitet hatte, im Alter von 93 Jahren. Im Stadtrat gehörte er von 1975 bis 1990 der CDU-Fraktion an, die er zeitweise leitete. Aktiv war er zudem im Kirchenvorstand der katholischen Mariengemeinde. Der soziale Einsatz wurde mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, der Stadtmedaille und der Pannekaukenfrau des Hansevereins gewürdigt.

Mitgründer der Schwerter Grünen war Hartmut Heimann, der am 19. Mai im Alter von 75 Jahren starb. Er gehörte ab 1984 der ersten Fraktion seiner Partei im Stadtrat an, wo er den Vorsitz des Kulturausschusses führte, dessen Sitzungen er oft mit einem Gedicht einleitete. Wie unkonventionell und experimentell er stets war, bewiesen auch zahlreiche Auftritte als Musiker, bei denen sogar ein Auspuff zum Instrument wurde. Sehr engagiert war er zudem für den Kunterbunt-Verein, mit dem er 1988 die alte Bürgermeister-Villa am Rathaus vorübergehend besetzte, um (vergeblich) den drohenden Abriss zu stoppen.

Vom Nachrücker in der Grünen-Fraktion zum Finanzexperten der CDU wurde Ulrich Stirnberg, der am 2. Juni im Alter von 73 Jahren starb. Fast zwei Jahrzehnte lang bestimmte der Ratsherr, der 1991/1992 nach Meinungsverschiedenheiten die Fraktion wechselte, die Kommunalpolitik mit. Seine Arbeitsschwerpunkte bildeten Finanzen, Wirtschaftsförderung, städtische Betriebe und Sport. Zudem leitete der selbstständige Finanz- und Vermögensberater von 1999 bis 2009 den Aufsichtsrat der Stadtwerke.

Die erfolgreichste Ära des früheren Turn- und Sportvereins (TuS) Wandhofen prägte Anton Bierholz, der am 7. Juni im Alter von 88 Jahren starb. Als Präsident leitete er in den 1970er- und 1980-er Jahren den Club. Die zweite Leidenschaft des selbstständigen Versicherungs-Fachmanns war der Skatsport, wo er für den Verein „Herz Sieben Schwerte“ zahlreiche Erfolge auf höchster nationaler Ebene errang.

„Chef“ für drei Millionen Protestanten war Präses i.R. Manfred Sorg, der am 2. Juli im Alter von 85 Jahren in seiner Wahlheimat Schwerte starb. Von 1996 bis 2004 hatte der in Darmstadt geborene Theologe die Evangelische Kirche von Westfalen geleitet, wo er mit einem Reformprozess den sinkenden Mitgliederzahlen begegnete. Zuvor war er als Dozent und Direktor der evangelischen Bildungsstätte Haus Villigst tätig gewesen.

Mit seinem Lo´Canta hat er den Markt als Treffpunkt wiederbelebt: Hasan Er starb am 14. Juli nach langer Krankheit im Alter von 56 Jahren. Der in der Türkei geborenen Sozialwissenschaftler hatte sich nach dem Studium den Traum von einer Gastronomie erfüllt, indem er die aufgegebene Sparkassen-Filiale am Markt in eine Tapas-Bar umwandelte. Das spanische Konzept sei zu der Zeit einfach angesagt gewesen, verriet er später einmal. Die Schwerter Musikszene, ein gern gesehener Gast, verneigte sich im Oktober mit einem großen Abschiedskonzert.

Der Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit und für den Frieden bestimmte das Handeln des Ratspolitikers Karl-Heinz Schimpf, der am 18. August im Alter von 71 Jahre starb. 2007 zählte er zu den Mitgliedern des Stadtverbands der Linken, nachdem er die SPD verlassen hatte, weil diese die völkerrechtswidrige Einmischung der Nato in den Kosovo-Krieg unterstützte. Beruflich leitete der in Kehl am Rhein geborene Speditionskaufmann beim Robert-Schuman-Berufskolleg in Dortmund die Abteilung für Verkehr und Logistik. Zuletzt verließ er die Linken in der Absicht, Sahra Wagenknecht bei der Neugründung ihrer Partei zu unterstützen.

Den Inhaber ihrer Mühlen-Apotheke verloren die Ergster, als der Apotheker Antonius Agethen am 19. August unerwartet im Alter von 61 Jahren starb. Seit 2002 hatte er die Institution an der Letmather Straße geführt, die er von einem Vorgänger übernommen hatte. Der gebürtige Marsberger modernisierte den Verkauf auf den neuesten Stand. Seine Kunden, denen er Medikamente auch selbst nach Hause lieferte, standen für ihn an oberster Stelle,

Das „Gesicht“ der Ergster Sänger war jahrzehntelang Günter Brünger, der am 24. November im Alter von 91 Jahren starb. Von 1985 bis 2010 leitet er in seinem Ortsteil den Männergesangverein „Sängerbund“, mit dem er in Budapest, im Bremer Rathaus und im Westdeutschen Rundfunk auftrat. 2001 erhielt er für sein Engagement das Bundesverdienstkreuz am Bande. Beliebt war der gelernte Installateur auch als Hausmeister der Haupt- und späteren Pestalozzischule Am Derkmannsstück.

Groß war die Bestürzung in der Stadt, als die Friseurmeisterin Sandra Wiese am 25, November im Alter von nur 52 Jahren an den Folgen einer schweren Krankheit starb. Fast 30 Jahre lang hatte sie erfolgreich ihr Friseurstübchen an der Friedrichstraße geführt, das sie dank eines Pilotprojektes der Handwerkskammer zu Dortmund bereit vor ihrer Meisterprüfung eröffnen durfte. Für die Verwirklichung ihres Traums paukte sie anschließend neben dem Berufsalltag anderthalb Jahre lang an jedem freien Montag an der Meisterschule.

Eine Ikone verlor der Schwerter Volleyball mit Heidemarie Lamschik, die am 1. Dezember im Alter von 73 Jahren starb. Ursprünglich Leichtathletin, hatte die Sportlerin in den 1960er-Jahren ihre Talent für den Volleyball entdeckt. Sie gehörte der Mannschaft des Volleyball-Clubs (VC) Schwerte an, die 1978 und 1979 die Deutsche Meisterschaft errang. Im Nationaltrikot absolvierte sie 25 Länderspiele. Ihre umfassende Erfahrung gab sie in der Trainerausbildung des Westdeutschen Volleyball-Verbands und im Volleyball-Verein (VV) Schwerte weiter.

Die Entwicklung der Stadt maßgeblich geprägt hat der Sozialdemokrat Hans Schneider, der am 1. Dezember im Alter von 88 Jahren starb. Von 1975 bis 1994 war er im Rat Fraktionsvorsitzender der SPD, für die er zehn Jahre lang zudem als Stadtverbandsvorsitzender tätig war. Als überzeugter Europäer baute er die Städtepartnerschaften der Ruhrstadt mit auf. Dieses breite Engagement wurde 1997 mit dem Ehrenring der Stadt gewürdigt. Beruflich konnte der Journalist als Leiter der Iserlohner Lokalredaktion der Westfälischen Rundschau seiner zweiten großen Leidenschaft, dem Schreiben, nachgehen. Auch im Ruhestand schrieb er noch viele Kolumnen für Zeitungen.

Bei der Rettung des Elsebads durch Bürgerengagement ganz vorne beteiligt war Dieter Requardt, der am 9. Dezember im Alter von 85 Jahren starb. Noch bis vor wenigen Monaten war er ehrenamtlicher Geschäftsführer der Betriebs-GmbH, die das von der Stadt geschlossene Bad nach grundlegender Erneuerung seit 1998 erfolgreich weiterentwickelte. Die Technik war das Spezialgebiet des Ingenieurs, der im Hauptberuf Karriere bei Opel in Bochum machte und für den Autohersteller das Zweigwerk im spanischen Saragossa mit aufbaute.
