
© Heiko Mühlbauer
Corona-Todesfall (30) in Schwerte: Altersstruktur der Covid-Patienten ändert sich
Corona-Pandemie
Ein 30-jähriger Schwerter ist an den Folgen von Corona gestorben. Das ist eine Ausnahme, sagt der Kreis. Aber die Altersstruktur der Covid-Patienten ändert sich – auch wegen der Impfungen.
Ein Patient kommt ins Krankenhaus, weil sich seine Covid-19-Erkrankung verschlechtert. Eine Woche später stirbt er in einer Spezialklinik. Der Patient war 30 Jahre alt. Der Kreis Unna meldete am Dienstag (16.3.) den bislang jüngsten Corona-Toten in Schwerte.
Fall ist bislang eine Ausnahme
Bislang sei dieser Fall eine Ausnahme, sagt Kreissprecher Max Rolke auf Anfrage. Der überwiegende Teil der Menschen, die an bzw. mit Corona sterben, sei weiterhin deutlich älter. Doch in den vergangenen Wochen hat sich das Bild ein wenig verschoben.
Es gibt weniger Corona-Tote, dafür sind die im Schnitt jünger als noch Ende vergangenen Jahres. „In den vergangenen Tagen musste ich meist nur drei oder vier Todesopfer pro Tag melden“, so Rolke. Im November sei das manchmal sogar zweistellig gewesen. „Das zeigt, dass die Impfungen wirken“, so Rolke.
Die meisten Corona-Toten, die in der Kreisstatistik der vergangenen Wochen erfasst wurden, waren zwischen 70 und 80 Jahre alt. Aber immer wieder befinden sich auch 50- oder 60-Jährige unter den Opfern.
Kreis ist für Unterbrechung der Infektionsketten zuständig
Der Kreis erfasst allerdings nur die Todeszahlen. Die genaue Todesursache und mögliche Vorerkrankungen werden nur von den Krankenhäusern erfasst und für wissenschaftliche Zwecke ausgewertet. „Unsere Aufgabe ist es, Infektionsketten zu ermitteln und zu unterbrechen“, so Rolke. Da spiele es keine Rolle, woran die Menschen genau gestorben seien.
Die Kliniken melden an den Kreis die Todesfälle. Auch dann, wenn ein Schwerter wie in diesem Fall in einer Spezialklinik außerhalb des Kreisgebietes gestoben ist. Die nüchternen Zahlen werden dann mit Verzögerung, Todestag war in diesem Fall der 13. März, in die Kreisstatistik eingetragen. Nicht erfasst wird, mit welchem Typ des Virus die Menschen, die gestorben sind, infiziert waren.
Virustyp wird nur anlassbezogen erfasst
Die britische Mutante B.1.1.7. ist mit insgesamt 413 nachgewiesenen Fällen, derzeit die häufigste Form neben dem so genannten Wildtyp des Virus im Kreis. Da aber nicht alle Infektionen auf den Virustyp getestet werden, kann man nicht mit Sicherheit sagen, wie verbreitet diese Mutation des Virus im Kreisgebiet ist.
„Wir testen hier nur anlassbezogen auf Mutationen“, so Rolke. Denn auch das gehöre nicht zu den Aufgaben des Gesundheitsamtes. Das Ergebnis dieser einzelnen Tests fließe in die Tabelle des Kreises Unna ein.
Im großen Stil untersucht das Robert-Koch-Institut die Verbreitung der Mutationen von SARS-CoV-2. Dabei kam man zu dem Ergebnis, dass seit der ersten Märzwoche sich mehr Deutsche mit dieser Variante (55 Prozent) als mit allen anderen Varianten des Virus angesteckt hatten.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
