Die Sängerin Sara Buschulte spielte ein Konzert auf ihrem Balkon. © Bernd Paulitschke

Coronavirus

Musiker in Schwerte: Trotz Absagen singen sie weiter – und jeder kann zusehen

Auch Musikveranstaltungen in Schwerte fallen dem Coronavirus zum Opfer. Auf Konzerte und gemeinsames Singen muss dennoch nicht verzichtet werden. Denn es gibt Ersatz dafür.

Schwerte

, 25.03.2020 / Lesedauer: 3 min

In Schwerte sind bis auf Weiteres keine Veranstaltungen erlaubt. Das gilt auch für das monatliche Ruhrtal-Singen oder Konzerte in der Rohrmeisterei. Die Musik-Freunde müssen trotzdem nicht ganz darauf verzichten.

Erstes Online-Frühlings-Ruhrtalsingen

Normalerweise singt die Schwerterin Astrid Hoffmann mit Interessierten aller Altersgruppen in der Rohrmeisterei, bei gutem Wetter auch an den Ruhrbalkonen. Diesmal musste das Treffen abgesagt werden.

Astrid Hoffmann singt regelmäßig mit Interessierten an der Rohrmeisterei. Als Ersatz dafür hat sie ein Video aufgezeichnet. © Foto: Manuela Schwerte

Hoffmann wollte den Schwertern dennoch die Möglichkeit geben, mit ihr zu singen. „Ich habe im Internet mitbekommen, dass viele Musiker online zeigen, wie man kreativ und konstruktiv mit der aktuellen Situation umgehen kann.“

So nahm sie ein 20-minütiges Video auf, auf dem sie Klavier spielt, singt und zum Mitmachen animiert. Anschließend stellte sie es ins Internet. „Ich habe früher Cabaret-Songs aufgenommen“, verrät Hoffmann. Ein Video wie dieses habe sie allerdings noch nicht vorher produziert.

Über den Verteiler des Ruhrtal-Singens informierte sie am Sonntag Abend – als das Singen eigentlich stattgefunden hätte – etwa 200 Teilnehmer über das Online-Video.

Normalerweise sorgt ein von Hoffmann zusammengestelltes Liederheft mit Popsongs, Evergreens und Volksliedern für Textsicherheit bei den Veranstaltungen. Nun wurden die Liedtexte einfach per E-Mail verschickt.

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Von der Resonanz überrascht

Diesmal begann das Ruhrtal-Singen mit Beethovens „Ode an die Freude“. Das Lied wurde nicht zufällig von Hoffmann ausgewählt. Am Sonntag spielten und sangen zahlreiche Musiker in Deutschland zeitgleich um 18 Uhr dieses Lied.

Passend zum Frühling durften aber auch die Volkslieder „Im Märzen der Bauer“ und „Alle Vöglein sind schon da“ nicht fehlen. Insgesamt acht Lieder umfasste die Kurzversion des Ruhrtal-Singens, das normalerweise eine Stunde dauert.

„Ich hab sehr viele E-Mails bekommen von Leuten, die sich bedankt haben. Viele haben in der Küche oder auf der Terrasse gesungen“, berichtet Astrid Hoffmann. Mit so vielen Rückmeldungen habe sie nicht gerechnet: „Ich war selbst von der Resonanz überrascht.“

Nächstes Ruhrtal-Singen am 26. April

Da bis zum 1. Mai keine Veranstaltungen in Schwerte stattfinden dürfen, muss auch das Ruhrtal-Singen am 26. April ausfallen. Trotzdem können sich die Teilnehmer freuen: „Im nächsten Monat findet das Singen auf jeden Fall noch einmal online statt“, verspricht Hoffmann.

Dann sollen auch Lieder-Wünsche von den Mitsingenden berücksichtigt werden. Eben so, wie es sonst auch in der Rohrmeisterei oder an den Ruhrbalkonen üblich ist.

Konzert vom Balkon ins Internet

Die Musikerin Sara Buschulte hätte am Samstag (21. März) eigentlich ein Konzert in der Rohrmeisterei gegeben. Das durfte nicht stattfinden. Die Sängerin wollte dort ihr neues Album „Seiltanz“ präsentieren. „Dann hatten mich viele Leute angesprochen, ob ich was online machen will“, erzählt die Schwerterin.

Am Sonntag entschied sie dann, ein Video zu produzieren, das im Internet veröffentlicht wird. „Als Trost konnte ich mir ein Balkon-Konzert vorstellen“. Bei strahlendem Sonnenschein setzte sich Buschulte mit ihrem E-Piano, Glockenspiel und anderen Instrumenten auf ihren Balkon.

„Ich habe das große Glück, dass meine Nachbarin Kamerafrau ist“, sagt Buschulte amüsiert. Vom Balkon nebenan nahm die Nachbarin dann das knapp 30-minütige Konzert auf.

Am Freitag (27. März) soll das Konzert um 18 Uhr in einer Facebook-Gruppe der Javana Werkstattgalerie als Teil einer Online-Konzert-Reihe veröffentlicht werden. Dort soll es dann auch die Möglichkeit geben, für die Künstler zu spenden, weil ihnen durch das Veranstaltungsverbot die Einnahmen fehlen.

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