KiKa-Moderator spricht mit Grundschülern über Mobbing „Wenn alle nur zugucken und mitlachen“

Grundschüler zum Thema Mobbing: „Wenn alle nur zugucken und mitlachen“
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Was ist eigentlich Mobbing? Und wie kann man dagegen ankämpfen? Das haben die Dritt- und Viertklässler der Grundschule Villigst am Dienstag (9.5.) auf eindrucksvolle Weise erfahren: KiKa-Moderator Tom Lehel besuchte die Schule – und sprach von seinen eigenen Mobbing-Erfahrungen.

Mit einer Mischung aus Stand-Up-Comedy, szenischer Lesung und thematisch passenden Pop- und Rapsongs sensibilisierte Lehel die Jungen und Mädchen für die ernsthaften Inhalte, klärte über Mobbing und Cybermobbing auf.

Schlimme Gefühle

Und das funktionierte offenbar. Schulleiterin Bea Klein sagte anschließend: „Tom holt die Kinder mit seiner lässigen, coolen und respektvollen Art ab. Ihm gelingt es, dieses ernste Thema abwechslungsreich und wirksam rüberzubringen.“

Eine Drittklässlerin fand vor allem die Musik klasse: „Tom war richtig toll. Wir haben viel gesungen und getanzt.“ Außerdem erklärte sie: „Wir haben gelernt, dass wir zusammen stärker sind als Mobbing. Und dass wir Respekt vor allen haben sollten, auch wenn wir jemanden nicht so gerne mögen.“

Ein Mitschüler erklärt das Thema ebenfalls: „Mobbing ist, wenn jemand immer schlecht behandelt oder geschlagen oder immer ausgelacht wird. Und wenn dann alle nur zugucken und mitlachen. Wir müssen dann was machen und helfen und den Lehrern Bescheid sagen.“

Tom Lehel, KiKa
„Wir wollen mobbingfrei“ - so lautete das Motto der Veranstaltung mit Kinder-TV-Star Tom Lehel in der Grundschule Villigst. © Martin Glahn

Tom Lehel war in seiner Kindheit und Jugend selbst acht Jahre lang von Mobbing betroffen und macht sich seit 2018 bundesweit gegen Mobbing in Grundschulen stark. „Ich habe Mobbing selbst erlebt und bei meinem Sohn miterleben müssen. Ich weiß, welche schlimmen Gefühle und Ängste es auslöst“, erzählt der vierfache Vater und Kinder-TV-Star.

„Mobbingerfahrungen stellen eine Verletzung des grundlegenden Rechts von Kindern und Jugendlichen auf Sicherheit, körperliche Unversehrtheit und auf ein Aufwachsen ohne Gewalt dar. Prävention ist hier unerlässlich – und ich bin sehr dankbar dafür, dass die Betriebskrankenkasse VDN und 15 weitere Betriebskrankenkassen mein Programm fördern“, erklärt Tom Lehel weiter.

  • Forschungsergebnisse belegen, dass knapp 30 Prozent der Grundschulkinder an ihrer Schule von psychischer oder physischer Gewalt durch andere Kinder betroffen sind. Jeder 6. Jugendliche hat schon Mobbing in der Schule erlebt. Wöchentlich sind in Deutschland rund 500.000 Schülerinnen und Schüler von Mobbing betroffen.
  • Mobbing-Betroffene haben ein erhöhtes Risiko, psychosomatische und körperliche Beschwerden, psychische Krankheiten wie Depressionen oder selbstverletzendes Verhalten bis hin zu Suizidalität zu erleiden.
  • In Zusammenarbeit mit einem Expertenteam hat Tom Lehel sein umfassendes Programm für die Dritt- und Viertklässler, ihre Lehrkräfte und Eltern entwickelt. Basierend auf seinen Büchern „Du doof?! Auch ich wurde gemobbt“, „Wir wollen mobbingfrei!! Schau hin, nicht weg“ und „Du bist richtig!! Sei fair und respektvoll“, bestärkt das Programm die Kinder darin, aufeinander zu achten, hinzuschauen und zu handeln, Hilfe zu holen, wenn sich Mobbingvorfälle ereignen.
  • Neben den Schulevents mit Tom Lehel und seinem Pädagogenteam werden die Eltern bei einem Elternabend über Mobbing, Cybermobbing und soziale Medien aufgeklärt. Die Lehrkräfte erhalten eine Fortbildung, um den Kindern helfen zu können, Mobbing gemeinsam zu verhindern.
  • 16 Betriebskrankenkassen, wie die VDN, fördern das Programm bundesweit. Interessierte Grundschulen können sich um eine kostenlose Teilnahme am Programm bewerben unter www.wirwollenmobbingfrei.de

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