
Deutschland ist das Land der Häuslebauer? So haben es uns der Bausparfuchs oder die „Steine, auf die Sie bauen können“ jahrelang suggeriert. Deutschland ist wohl ein Land der Bausparverträge, die Eigentumsquote ist mit 49 Prozent eine der schlechtesten in Europa. Nur in der Schweiz gibt es noch weniger Menschen, die in den eigenen vier Wänden wohnen (42,3 Prozent).
Und aktuell wird sich das wohl nicht ändern. Denn die äußeren Rahmenbedingungen sind katastrophal. Das ist letztlich natürlich dem Markt geschuldet, aber auch vielen anderen Rahmenbedingungen. In Deutschland wird immer noch aufwendig beim Bauen reglementiert. Man baut hochwertig, aber eben auch teuer. Und das wirkt sich neben Preissteigerungen und Zinsanhebungen auf den Markt aus.
Potente Kunden verharren in Mietwohnungen
Am Ende ist das auch ein Problem von Mietern. Wenn sich weniger Menschen Eigentum leisten können, verharren auch potente Kunden in ihren Mietwohnungen. Die bleiben ein knappes Gut und damit teuer, wenn der Staat nicht in den Markt eingreift.
Die hohen Baukosten und die Zinsentwicklung gelten übrigens auch für den Mietwohnungsbau. Dort fliehen viele Investoren jetzt in den Bau von Sozialwohnungen. Doch die bedienen nur einen Teil der Klientel. Wessen Einkommen sich zwischen Wohnberechtigungsschein und weitgehend wohlhabend befindet, der bleibt außen vor. Deshalb hat Christian Lindners Idee, die Grunderwerbssteuer zu senken, am Ende auch eine soziale Komponente.