Riesiger Pfeiler steht plötzlich vor neuer Kuhbar am Marktplatz „Sieht nach Fehlplanung aus“

Riesiger Pfeiler steht plötzlich direkt vor der neuen Kuhbar am Markt
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Plötzlich steht da ein sperriger drei Meter hoher Pfeiler, keine zwei Meter vor der Eingangstür, den ehemaligen Räumen des Eiscafés Milanese – hier soll am Freitag, 14. Juni, die Kuhbar eröffnen: „Die Laterne war plötzlich da“, sagt Vermieter André Giorgio Carocari am Donnerstag gegenüber unserer Redaktion.

Dort, wo in der kommenden Woche eigentlich Tische und Stühle für die Außengastronomie hingestellt werden sollten, steht jetzt die große Laterne. „Ich habe keine Worte dafür“, sagt Carocari fassungslos.

Auf dem großen Marktplatz in Schwerte steht plötzlich eine große Laterne direkt vor der zukünftigen Kuhbar. Der Betreiber ist verwundert und verärgert.
Auf dem großen Marktplatz in Schwerte steht plötzlich eine große Laterne direkt vor der Kuhbar. © Leandra Stampoulis

Er ist verärgert und wundert sich über die Vorgehensweise: „Wir wurden nicht informiert. Ich bin verärgert. In den Räumen ist seit 40 Jahren Gastronomie.“

Der Laternenpfeiler ist so hoch, dass er mit einem noch nicht installierten Leuchtelement die künftigen Werbeschilder der Kuhbar verdecken wird. „Auch vor dem Café Herrlich ist eine Laterne. Die steht da aber mit ausreichend Abstand und genügend Platz für die Außengastronomie. Nur hier steht der Pfeiler direkt vor der Eingangstür“, erläutert Carocari.

An diesem Donnerstagvormittag hat er auch Jan Menges vom Planungsamt der Stadt dazugerufen: „Hier war lange Zeit keine Gastronomie mehr in den Räumlichkeiten. Wir konnten ja nicht wissen, dass hier jetzt eine Eisdiele mit Außengastronomie entsteht.“

Für André Carocari ein hinfälliges Argument: „Mit einer kurzen Ausnahme während Corona, als hier ein Testzentrum drin war, gab es hier nur Eisdielen. Man kann mir nicht sagen, dass das nicht berücksichtigt werden konnte.“ Ein weiteres Argument sind die schon eingesetzten fest installierten Schirmständer vor der Kuhbar: „Die deuten schon darauf hin, dass man hier an dem Standort mit einer möglichen Gastronomie geplant hat.“

Jan Menges stellt heraus, dass Carocari als Vermieter fünf Jahre Zeit gehabt hätte, sich an dem Planungsverfahren der Stadt zu beteiligen und auch Einsprüche einzulegen. Carocari habe das nicht getan.

Auf dem großen Marktplatz in Schwerte steht plötzlich eine große Laterne direkt vor der zukünftigen Kuhbar. Der Betreiber ist verwundert und verärgert.
Auch vor dem Café Herrlich steht eine der großen Laternen. Hier wurde aber deutlich mehr Abstand zum Lokal eingehalten. © Leandra Stampoulis

Menges bleibt vor Ort dabei und sagt, dass eine Umplanung erst einmal geprüft werden müsse. Es liegt auch ein Beleuchtungskonzept vor. Bei einer Versetzung müssten dann auch Rettungswege eingehalten und bedacht werden. „Die Laterne müsste einfach drei Meter versetzt werden. Dann wäre ja schon alles in Ordnung. Aber so wie sie gerade steht, sieht es wie eine Fehlplanung aus“, sagt Carocari.

Schnelle Lösungsfindung

Nach anfänglichem Schock zeigt sich Kuhbar-Betreiber Alexander Pelz am Nachmittag dann doch entspannt, denn: Die Stadt Schwerte zeigte sich kooperativ und konnte im Anschluss an den Ortstermin eine Lösung präsentieren, mit der sich Stadt und Kuhbar zufrieden zeigen. Die Kuhbar darf ihre Tische und Stühle der Außengastronomie weiter zur Marktplatzmitte aufbauen und hat dadurch ausreichend Platz.

Auf dem großen Marktplatz in Schwerte steht plötzlich eine große Laterne direkt vor der zukünftigen Kuhbar. Der Betreiber ist verwundert und verärgert.
Auf dem großen Marktplatz in Schwerte steht plötzlich eine große Laterne direkt vor der zukünftigen Kuhbar. Der Betreiber ist verwundert. © Leandra Stampoulis

Vorerst bleibt der graue Pfeiler aber weiter direkt vor dem Gebäude stehen. Ein Mitarbeiter des Bauunternehmens Benning ist am Donnerstagvormittag vor Ort und weiß: „Also wenn die Laterne jetzt wieder verschoben werden soll, dann kann das einen 5-stelligen Betrag kosten.“

Selbst wenn sich Alexander Pelz, Filialleiter der Kuhbar, mit der Lösung der Stadt zufrieden zeigt, ist es Eigentümer André Giorgio Carocari noch lange nicht. Er werde unverzüglich Einspruch gegen diesen Bauabschnitt einlegen und eine schriftliche Stellungnahme des Bürgermeisters und der Verantwortlichen einfordern.