
© Reinhard Schmitz
Marienkrankenhaus Schwerte will neuem Klinikverbund beitreten
Katholische Kliniken
Über 150 Jahre war das Marienkrankenhaus selbstständig. Es übernahm sogar das Evangelische. Doch diese Zeiten sind vorbei. Jetzt plant man, einem großen Klinikverbund beizutreten.
Schon lange wurde hinter den Kulissen verhandelt. Der Druck durch den Gesetzgeber, Krankenhäuser zu größeren Kliniken zusammenzufassen, war zu stark. Die katholischen Krankenhäuser der Region wollen sich nun auch zu einem Klinikverband zusammenschließen. Beteiligt sind die Katholischen Kliniken in Dortmund, Castrop-Rauxel, Lünen, Werne und Schwerte.
Vier Katholische Krankenhäuser im Verbund
„Gemeinsam Stärken bündeln“, heißt es in einer Pressemitteilung des Marienkrankenhauses. Mit ihrem Verbund wollen die vier Katholischen Kliniken die Weichen für die Zukunft stellen und die Versorgung der Patienten stärken.
Die Träger der Krankenhäuser, die Katholische St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH, die Katholische St. Lukas Gesellschaft mbH Dortmund, die Marienkrankenhaus Schwerte gem. GmbH und die Katholisches Klinikum Lünen-Werne GmbH, möchten künftig enger als bislang kooperieren und planen daher einen gesellschaftsrechtlichen Zusammenschluss.
Medizinische Versorgung ausbauen
Ziel des künftigen Verbundes ist es, die medizinische Versorgung der Patienten in den Krankenhäusern und der Bewohner im Altenpflege- und Jugendhilfebereich zu stärken und die einzelnen Häuser zukunftsfähig aufzustellen. Die Mitarbeitenden an allen Standorten wurden bereits über die Pläne informiert.
Allerdings muss das Bundeskartellamt noch zustimmen. Am Mittwoch wurde der Antrag gestellt, am Donnerstag veröffentlichte das Bundeskartellamt den Antrag in seinem Finanzanzeiger.
Fremd sind sich die vier Partner nicht. Sie arbeiten schon seit einigen Jahren bei der Aus-, Fort- und Weiterbildung eng zusammen. So wurde zum Beispiel gemeinsam mit dem Canisius Campus in der Nähe des Dortmunder Hoeschparks eine der landesweit größten Akademien für Pflegeberufe geschaffen.
„Wir sind der Überzeugung, dass wir die medizinischen Herausforderungen der Zukunft gemeinsam besser bewältigen können und dass die Patienten in der Region durch den Zusammenschluss von einer noch besseren medizinischen Versorgung profitieren“, sagt Jürgen Beyer, Geschäftsführer Marienkrankenhaus Schwerte gem. GmbH, dass auch die Aufsichts- und Verwaltungsräte und Gesellschafter der geplanten engeren Kooperation positiv gegenüber stehen würden.

Diplom-Kaufmann Jürgen Beyer ist Geschäftsführer des Marienkrankenhauses. © Bernd Paulitschke
Verbund mit 9000 Beschäftigten
Der Zusammenschluss von Krankenhäusern zu großen, schlagkräftigen Verbünden wird vom Gesetzgeber aktuell nachdrücklich gewünscht und gefördert. Mit dem Zusammenschluss würde ein nicht nur regional, sondern auch bundesweit bedeutsamer katholischer Verbund entstehen. Zehn Krankenhausstandorte (3400 Betten), vier Altenheime (400 Plätze) und eine Jugendhilfeeinrichtung (175 Plätze) gehören dann unter ein Dach. In diesem Verbund würden rund 9000 Mitarbeitende beschäftigt sein, die einen Jahresumsatz von über 800 Millionen Euro jährlich erwirtschaften.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
