Live-Musik, Installationen und Tanztheater Poetische Lichtrunde in Haus Villigst

Winterzauber bei der „Poetischen Lichtrunde“ in Haus Villigst
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Vorweihnachtliches Winterwetter mit klarer Sicht und Temperaturen im einstelligen Minusbereich: „Das ist ein echtes Geschenk für uns“, freute sich Lichtkünstler und Veranstalter Jörg Rost. War doch am Freitag (16.12.) die Eröffnung der an zwei Tagen stattfindenden, poetischen Lichtrunden angesagt. Und Jörg Rost sollte Recht behalten: Das von ihm und seinem Team eindrucksvoll illuminierte und mit etlichen Lichtinstallationen in Szene gesetzte historische Gebäude mit dem weitläufigen Park und dem Innenhof der Evangelischen Bildungs- und Tagungsstätte „Haus Villigst“ an der Iserlohner Straße erhielten durch die klirrende, eisige Wetterlage einen ganz besonderen Glanz.

Energiespar-Technik

„Über 200 Lampen und Beleuchtungselemente haben wir installiert sowie einige Kilometer Kabel verlegt – über 95 Prozent der Leuchtmittel sind mit energiesparender LED-Technik verbaut, und für den Rest haben wir jeweils geringere Leuchtleistungen vorgesehen“, erklärte Jörg Rost. Bereits am ersten Tag kamen rund 300 Besucher zur „Runde durchs Licht“. Davon über 100 mit dem von Jörg Quecke angebotenen Bus-Shuttle-Service – und zur gesanglichen Einstimmung auf den bevorstehenden Besuch war der Chor „Schönes bleibt“ im Bus mit dabei.

Die einladenden Schlafwandler kennen den Weg „wie im Schlaf“.
Die einladenden Schlafwandler kennen den Weg „wie im Schlaf“. © Hilmar Schmitt

Beginnend mit Einbruch der Dunkelheit um 17 Uhr ging es in acht Gruppen mit einem zeitlichen Gruppenabstand von jeweils 15 Minuten auf den Fußweg durch die Lichterwelt – und das mit einigen Überraschungen. „Ungefähr eine Stunde beträgt die Laufzeit“, erklärte Petra Buchkamp vom Jörg-Rost-Team.

So erhoben Elias Passavanti und Manfred Uschold von der Schwerter Operettenbühne im mittelalterlichen Outfit den großen, roten Vorhang zum Eintritt in die wundersame Lichterwelt. Etwas Neuzeitliches hatten die beiden „Wächter“ allerdings: Nicht sichtbare Fußheizungen – nun, absolut sinnvoll bei der Kälte. Im geschmackvoll ausgeleuchteten Hofraum angekommen, nahmen zwei „Schlafwandler“ die jeweilige Gruppe in Empfang – sie kannten natürlich den Weg durch die Räumlichkeiten des Hauses wie im Schlaf. „Wir möchten ein wenig Langsamkeit, Ruhe und Gelassenheit in den immer schneller werdenden Alltag und in die Vorweihnachtszeit bringen“, erklärte Jörg Rost das Veranstaltungskonzept.

Die künstlerischen Darbietungen waren entsprechend angepasst – die Protagonisten mussten erst einmal „geweckt“ werden. So trat im Foyer des Hauses das Tanztheater um Valentina Torriero und Yan auf. In der Bücherei präsentierte Diane Blais im überlangen, im Treppenhaus herunterhängenden, knallroten Kleid und mit instrumentaler Unterstützung durch Miroslaw Tybora die Arie „Habanera“ aus der Georges-Bizet-Oper „Carmen“ – auch die Besucher wurden in den Gesang aktiv eingebunden. Die Gebäude im Parkgelände wurden ebenfalls zu künstlerischen Zwecken genutzt: Carsten Langner war beispielsweise mit dem Vibraphon in der Kapelle und Mel Robb mit ihrer Harfe im Teehaus vertreten.

Wer sich nach dem Rundgang wieder aufwärmen wollte: Die Gastronomie vom Haus Villigst versorgte die Besucher und bot im Innenhof allerlei Köstlichkeiten an – auch Glühwein und Bratwurst waren dabei. Natürlich wurde auch über das Lichterspektakel diskutiert: „So schön habe ich diesen Ort noch nie gesehen – eine tolle Atmosphäre“, lobte eine Besucherin. Erfreut zeigte sich auch Jörg Rost: „Ich bin sehr zufrieden mit dem ersten Tag und dass alles so geklappt und funktioniert hat, wie ich es mir vorgestellt habe“.

Und zu seinen künftigen Plänen sagte Jörg Rost: „Ich möchte mich nur noch mit meinen Herzensprojekten beschäftigen, mehr Zeit für Vorbereitungen haben und noch bessere Qualität liefern – eben hochwertige Arbeit“. Und: „Gerne möchte ich im kommenden September in Schwerte wieder eine ‚Runde um den Block‘ durchführen – vielleicht dabei auch mal etwas Neues ausprobieren.“

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