Leuchtturm in Schwerte leistet Trauerarbeit in Zeiten von Kontaktverbot und Isolation

© Aileen Kierstein

Leuchtturm in Schwerte leistet Trauerarbeit in Zeiten von Kontaktverbot und Isolation

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Wenn wegen des Coronavirus keine persönliche Beratung stattfinden kann, drohen trauernde Kinder in ein tiefes Loch zu fallen. Der Leuchtturm e.V. in Schwerte hat an einer Lösung gearbeitet.

Westhofen

, 28.03.2020, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die aktuelle Corona-Krise stellt den Alltag auf den Kopf und verändert in erster Linie das Sozialleben. Kontaktverbote, Ausgangsbeschränkungen und Isolation fordern die seelische Gesundheit.

Besonders hart sind solche Zeiten für Menschen, die auf psychische Unterstützung und Seelenpflege angewiesen sind, um stark zu bleiben. Das gilt auch für trauernde Kinder und Jugendliche, die einen Menschen durch akute Krankheit oder Unfall verloren haben und jetzt Verlustängste und Panik erleben.

Die Trauerbegleitung von Kindern und Jugendlichen ist Aufgabe des Leuchtturm in Westhofen. Doch auch hier steht das Coronavirus gerade allen üblichen Abläufen im Weg.

Neue Website bietet digitale und interaktive Trauerbegleitung

Gruppenangebote und Einzelberatungen – so wie sie beim Leuchtturm täglich stattfinden, um Kindern durch die schwere Zeit zu helfen – müssen ausfallen. Auf spielerische Weise oder auch einfach nur durch Reden: Zur Trauerbewältigung gehört der persönliche Kontakt einfach dazu.

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„Die Kinder und Jugendlichen wären unversorgt, wenn wir ihnen keine digitalen Möglichkeiten anbieten und per Telefonberatung zur Seite stehen“, erklärt Trauerberaterin Walburga Schnock-Störmer.

Was man den Kindern sonst mit persönlichen Fürsorge gibt, kann jetzt auch digital stattfinden. Nach einigen Nachtschichten steht jetzt eine neue Website zur Verfügung, die den persönlichen Draht zwischen Kind und Berater herstellt und kreative Angebote zur Trauerberatung möglich machen soll. Jetzt strahlt sie in bunten Farben entgegen.

Motivationssprüche, Luftballon-Botschaften, persönlicher Kontakt

„Wir sind super stolz. Die Kids finden die Website cool und nutzen sie“, so Walburga Schnock-Störmer. „Leuchtturm4Kids“ zeigt, dass Trauer gesund und bunt ist und zum Leben dazu gehört. Mit Infos und Erklärungen sollen die Trauernden ihre Gefühlswelt besser erleben und verstehen. Und das funktioniert alles in der Leuchtturm- und Meeresmetaphorik.

Interaktiv können die Kinder

  • Mut-Botschaften entdecken, sich von Kindheitshelden wie Winnie Puh und Pippi Langstrumpf motivieren lassen.

  • für den Verstorbenen einen Stern an den Strandhimmel setzen oder einen Luftballon mit der eigenen Herzensbotschaft in den Himmel steigen lassen.

  • Zugang zur kostenlosen Mailberatung der Trauerberaterinnen finden. Hier stehen auch die Telefonnummern für ein persönliches Gespräch.

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„Wir im Leuchtturm lassen diese Kinder und Jugendlichen nicht allein, wir möchten für sie weiter da und nah sein“, heißt es vom Verein. Für viele Kinder sei der Leuchtturm der einzig sichere Ort, um geschützt über Gefühle zu sprechen, ihre Verlust- und Zukunftängste zu öffnen.

„Wir sichern ihnen zu: Hier darfst du echt sein, zeigen was auf deiner Seele brennt und welche Gefühle sich hinter deinem Lachen verbergen“, so Hanna Störmer, erste Vorsitzende des Vereins.

Hier können Sie spenden!

Besonders in der Corona-Krise auf Spenden angewiesen Das kostenfreie Angebot des Leuchtturm e.V. für die Kinder lebt von Spenden. Jede Spende schenkt Kinderlachen in belastenden Zeiten. Der Verein freut sich über jeden Cent an
  • Leuchtturm e.V.
  • IBAN: DE48 4415 2490 0000 068833
  • Sparkasse Schwerte