Wer sich in Schwerte für klassische Musik interessiert, dem ist der Name Sabine Thielmann sicherlich schon begegnet. Die Gitarristin arbeitet regelmäßig mit dem Ruhrstadt-Orchester zusammen und tritt als Solo-Künstlerin sowie im Duo auf. Und auch wenn Sabine Thielmann an der Folkwang-Hochschule Klassische Gitarre studiert hat und Meisterkurse bei renommierten Gitarren-Virtuosen belegte, arbeitet sie hauptberuflich als Lehrerin.
Eigentlich schon ein großes Programm möchte man meinen. Doch nun wird dieses Schaffen noch erweitert. Die Schwerterin wurde zur künstlerischen Leitung des Kunstfests Passagen in Menden ernannt.
Ansatz wie die Folkwang
Das Festival gibt es bereits in der fünften Auflage. Es vereint Musik, Schauspiel, Literatur und bildende Künste. „Ein Ansatz, wie ihn auch die Folkwang-Hochschule verfolgt“, erklärt Sabine Thielmann. Veranstaltet wird das Festival vom Kulturbüro der Stadt Menden, unterstützt von zahlreichen Sponsoren.

Wie kommt eine Gitarristin aus Schwerte an ein Festival in Menden? „Das war eigentlich Zufall“, erzählt sie. In den Sommerferien habe sie ein Konzert bei einer Ausstellungseröffnung auf Gut Rödinghausen in Menden gegeben. Dort sei sie dann mit der Leiterin des Museums ins Gespräch gekommen. Man suche eine künstlerische Leitung für das Festival, hatte die erwähnt. Denn der Alt-Bürgermeister Volker Fleige, der die Fäden beim Festival in der Hand hielt, kehrte Menden im Sommer 2022 den Rücken. Sie fragte, ob Sabine Thielmann sich so eine Leitung vorstellen könne. Schließlich kenne sie viele Kulturschaffende.
Künstlerischer Bogen
Die Gitarristin überlegte kurz und signalisierte Interesse. Kurz darauf meldete sich das Kulturbüro der Stadt Menden bei ihr. Ausgangspunkt: Man hatte zwei Acts verpflichtet, brauchte aber einen künstlerischen Bogen und natürlich viel mehr Programm. Sabine Thielmann nahm die Herausforderung an. „Erst mal für ein Event“, wie sie betont. „Mich hat vor allem gereizt, dass das Programm relativ anspruchsvoll ist.“
Mittlerweile gibt es einen Flyer zum aktuellen Programm. Das heißt „amore“ und beschäftigt sich mit vielen Formen der Liebe. Von der Liebe des Vampirs nach Tolstois Erzählung „Die Familie des Wurdalak“ über die Heimatliebe bis zu einer Don-Giovanni-Inszenierung mit drei Mitwirkenden. Mit dabei sind auch bekannte Gesichter wie Roland Jankowsky, der den Overbeck in den Wilsberg-Krimis spielt. Er beschäftigt sich mit Franςois Villon in 26 Chansons und Balladen. Und auch die Liebe, oder besser die Hassliebe, zur Musik wird ein Thema sein, wenn Stefan Riebeling Patrick Süskinds Ein-Personen-Stück „Der Kontrabass“ aufführt.
Die meisten Aufführungen finden vom 25. August bis zum 9. September auf Gut Rödinghausen statt. Das Programm findet man im Internet unter www.kunstfest-passagen.de/. Tickets gibt es online bei proticket.de/menden.
Böckelühr ist Schirmherr
Im Übrigen hat auch ein anderer Schwerter etwas mit dem Kunstfestival in Menden zu tun. Schirmherr ist nämlich Regierungspräsident Heinrich Böckelühr. Der hat sich in seinem Grußwort auch schon zur Eröffnung am 25. August in Kaminsaal von Gut Rödinghausen angekündigt.
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