Für das „Denkmal“ an der Ostenstraße sucht die Krombacher Brauerei nach einem neuen Pächter.

Für das „Denkmal“ an der Ostenstraße sucht die Krombacher Brauerei nach einem neuen Pächter. © Reinhard Schmitz

Perle der Schwerter Gastro-Szene sucht neue Pächter

rnGastronomie in Schwerte

Es ist eines der kultigsten Objekte der Schwerter Gastronomie-Szene: Das Denkmal an der Ostenstraße ist schon wieder zu haben. Erst vor einem Jahr war ein neuer Betreiber präsentiert worden.

Schwerte

, 11.07.2022, 13:38 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein Schmuckkästchen der Schwerter Gastronomie-Szene ist wieder zu haben. Im Internet-Portal Immobilienscout24 inseriert die Krombacher Brauerei den beliebten Treffpunkt an der unteren Ostenstraße, direkt am Rande der Altstadt mit ihren Fachwerkhäuschen.

„Der aktuelle Betreiber beabsichtigt, das Objekt zeitnah abzugeben, sodass ab sofort ein neuer Pächter für das Denkmal gesucht wird“, heißt es auf Anfrage aus der Unternehmenskommunikation der Brauerei. Es gebe bereits interessierte Bewerber und erste Gespräche, aber zum derzeitigen Zeitpunkt noch nichts Konkreteres zu berichten.

Stadt unterstützte den Wirt mit „Verfügungsfonds Anmietung“

Erst vor knapp einem Jahr hatten Vertreter von Stadt und Stadtmarketing den bisherigen Wirt vorgestellt, der ambitionierte Pläne für das Denkmal präsentierte. Er wollte das Objekt vom Bistro- auf ein Restaurantkonzept umstellen und Pasta, Fisch, Pizza, Salat sowie mediterrane Küche anbieten.

Die Stadt wollte dem Gastronomen, der aus Schleswig-Holstein kam, zwei Jahre lang mit einer kräftigen Mietpreissenkung aus Mitteln ihres „Verfügungsfonds Anmietung“ für die Startphase unter die Arme greifen. Aus welchen Gründen er jetzt den Standort verlassen möchte und wohin es ihn möglicherweise zieht, war noch nicht zu erfahren. Mehrere Versuche, den Wirt telefonisch zu erreichen, blieben bislang erfolglos.

Erst vor knapp einem Jahr hatte der neue Wirt das "Denk-mal" an der Ostenstraße übernommen und vom Bistro- auf ein Restaurantkonzept umgestellt.

Erst vor knapp einem Jahr hatte der neue Wirt das „Denkmal" an der Ostenstraße übernommen und vom Bistro- auf ein Restaurantkonzept umgestellt. © Reinhard Schmitz

Ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin – so die Krombacher-Pressestelle weiter – könnte „theoretisch auch umgehend den Betrieb aufnehmen, da das Objekt vollständig ausgestattet und inventarisiert ist, wobei die Übernahmebedingungen und Pachtkonditionen interessierten Gastronomen gerne auf konkrete Anfrage und im persönlichen Gespräch mitgeteilt werden können“.

Weitere Informationen fänden Interessenten nicht nur im Exposé auf den gängigen Online-Immobilienportalen, sondern auch auf der eigenen Website der Brauerei.

Eine Perle unter den 41 Pachtangeboten der Krombacher Brauerei

Als eine Perle unter aktuell 41 Pachtangeboten von Krombacher ist dort das „traumhafte, individuelle Gastronomieobjekt“ mit einem „außergewöhnlichen, besonderen und exklusiven Flair“ zu finden, das vielfältige gastronomische Nutzungsmöglichkeiten biete.

Angegeben wird eine Gesamtfläche von 503 Quadratmetern mit 200 Sitzplätzen im Innen- und weiteren 80 im Außenbereich. Ein genehmigter und funktionstüchtiger offener Kamin im Erdgeschoss sorge für eine gemütliche und außergewöhnliche Atmosphäre.

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„Hohes Potenzial besteht sowohl im Bereich des Tagesgeschäftes als auch im Bereich kleiner und großer Veranstaltungen, die aufgrund der vorteilhaften Aufteilung parallel abgewickelt werden können“, heißt es weiter.

Gesucht werde ein „professioneller, seriöser und solventer Gastronom (m/w/d) mit beruflicher Leidenschaft“. Anstelle einer Verpachtung sei ein Verkauf der Immobilie in Absprache mit dem Hauseigentümer ebenfalls denkbar.

In dem Haus wurde vor 200 Jahren Theodor Fleitmann geboren

Das Gebäude mit der fein verschieferten Fassade heißt nicht nur „Denkmal“, sondern ist auch in die Denkmalliste der Stadt eingetragen. Wo heute die Gäste am Tresen sitzen, erblickte am 20. Juni 1828 ein Industrie-Pionier das Licht der Welt: Theodor Fleitmann, Gründer des Nickelwerks am Güterbahnhof. Der Chemiker erfand eine Methode, um Nickel walz- und schmiedbar zu machen. Seinen Namen trägt die neue Gesamtschule am Holzener Weg.

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Schon lange ist das Haus an der Ostenstraße 18 auch als gastronomische Stätte bekannt. Ältere Aufnahmen zeigen es noch als Pizzeria San Marco. Später erfolgte eine aufwendige Sanierung und Vergrößerung durch einen Anbau. Vor dem jetzigen Pächter hatten zwei Betreiber das Bistro sechs Jahre lang erfolgreich geführt, bis sie infolge der Corona-Lockdowns aufgaben.

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