Kriminalität in Schwerte nimmt erneut ab Ein Wert überrascht – zwei Taten „gegen das Leben“

Kriminalität in Schwerte nimmt erneut ab: Zwei Taten „gegen das Leben“
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Für Schwerte zeigt die am Mittwoch (12.3.) vorgestellte Kriminalstatistik für das vergangene Jahr 2024 zunächst eine leicht positive Tendenz bei der Gesamtzahl an Straftaten. Während 2023 noch 2.662 Fälle registriert worden waren, waren es 2024 nur noch 2.633, also immerhin 29 Fälle weniger (-1,09 Prozent).

Bereits im Jahr zuvor hatte es in Schwerte einen Rückgang an Straftaten gegeben. Besonders erfreulich: Obwohl erneut weniger Straftaten in der Ruhrstadt registriert wurden, konnten fast 40 Fälle mehr aufgeklärt werden, als noch 2023, insgesamt 1.440.

Kreisweiter Rückgang

Die genauen Zahlen der Kreispolizeibehörde Unna, ohne die Stadt Lünen, stellten der Behördenleiter, Landrat Mario Löhr, und die stellvertretende Leiterin der Direktion Kriminalität, Erste Kriminalhauptkommissarin Christiane Schmitz, am Mittwoch der Öffentlichkeit vor. Auch kreisweit ging die Gesamtzahl an Straftaten demnach zurück: von 18.592 (2023) auf 17.468 (2024).

Blickt man auf die einzelnen Deliktarten, die in Schwerte im letzten Jahr verübt wurden, lassen sich meist nur leichte Verschiebungen nach oben oder unten feststellen. Nur wenige Delikte haben sprunghaft zu- oder abgenommen. Der deutliche Rückgang an Wohnungseinbruchsdiebstählen überrascht dann allerdings doch. Wir geben einen Überblick über die Entwicklung der Kriminalität in Schwerte.

„Straftaten gegen das Leben“

„Straftaten gegen das Leben“ werden jedes Jahr in der Liste der polizeilichen Kriminalstatistik ganz oben aufgeführt und sorgen für die größte Aufmerksamkeit. Davon gab es im letzten Jahr zwei registrierte Fälle in Schwerte, von denen zumindest einer auch aufgeklärt werden konnte. Zum Vergleich: 2023 verzeichnete die Polizei keine Straftat gegen das Leben.

Ein leichter Anstieg lässt sich auch bei „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung“ erkennen: Von 56 ging es hoch auf 60 Fälle. Davon konnten allerdings auch fast alle, nämlich 52, aufgeklärt werden. Eine 100-prozentige Aufklärungsquote verzeichnet die Polizei indes bei dem Delikt „Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und sexueller Übergriff im besonders schweren Fall einschl. mit Todesfolge“. Alle fünf Fälle im Jahr 2024 konnten aufgeklärt werden. Im Jahr 2023 hatte es noch sechs Fälle in Schwerte gegeben.

Weniger Raubdelikte und Körperverletzung

Beruhigend: Sowohl bei Raubdelikten insgesamt als auch bei Körperverletzung sind die Straftaten in Schwerte leicht zurückgegangen. Während es 2023 noch 16 Raubdelikte gab, waren es im vergangenen Jahr nur noch 13. Die Anzahl der Fälle von Körperverletzung ist von 305 auf 298 gesunken, davon konnten 272 aufgeklärt werden.

Mehr Diebstahlsdelikte

Eines der häufigsten Delikte ist Diebstahl: Ganze 979 Fälle insgesamt weist die Statistik für Schwerte für 2024 aus, was einen Anstieg zum Vorjahr bedeutet. Da waren es „nur“ 915 Diebstahlsdelikte insgesamt. Interessante Erkenntnisse liefert jedoch der Blick auf die einzelnen Arten des Diebstahls. So wurden 22 Kraftwagen im letzten Jahr gestohlen, acht mehr als im Jahr zuvor.

Besonders drastisch fällt der Anstieg beim Diebstahl von Mopeds und Krafträdern aus: Von 13 (2023) schnellte die Zahl hoch auf 40 (2024). Bei Besitzern von Mopeds und Krafträdern sollte also besondere Vorsicht geboten sein. Auch Ladendiebstähle haben zugenommen: 136 Fälle sind 2024 in Schwerte registriert worden, zuvor 109.

Fälle von Taschendiebstahl gingen indes zurück: von 110 auf 73 Fälle. Aufgeklärt werden konnten hier allerdings nur die wenigsten Fälle, nämlich lediglich drei. Bei den Diebstahlsdelikten fällt es der Polizei offenbar insgesamt schwerer, Fälle aufzuklären. Von 979 Delikten konnten 266 aufgeklärt werden.

Landrat Mario Löhr spricht auf der Pressekonferenz am Mittwoch (12.3.)
Landrat Mario Löhr erklärte auf der Pressekonferenz am Mittwoch (12.3.), die Präventionsarbeit dürfe nicht aufhören, unter anderem zum Schutz von Senioren gegen Trickbetrug. © Marcel Drawe

Deutlich weniger Wohnungseinbruchsdiebstähle

Besonders erfreulich, aber zugleich auch überraschend, weil die Wahrnehmung bei vielen eine andere sein dürfte, ist folgende Entwicklung: Die Zahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle in Schwerte ist rapide gesunken. Von 79 Fällen im Jahr 2023 ging es deutlich runter auf nur noch 37 Fälle.

Damit pendelt sich der Wert nach dem Ausreißer-Jahr 2023 wieder auf dem Niveau von 2022 ein. Damals waren es 38. Verhältnismäßig deutlich haben auch Fälle von Gewaltkriminalität in Schwerte abgenommen. Die Zahl ging um rund 17 Prozent zurück (von 98 auf 81 Fälle).

Straßenkriminalität leicht gestiegen

654 Fälle, und damit auch eine hohe Zahl, gab es im Fall von Straßenkriminalität in Schwerte. Der Wert stieg im Vergleich zum Vorjahr leicht an (643).

Übrigens: Schwerte liegt mit seiner Gesamtentwicklung der polizeilichen Kriminalstatistik im letzten Jahr voll im NRW-Trend. Nach einem Anstieg der Fallzahlen in den beiden Vorjahren ist die Kriminalität in Nordrhein-Westfalen zu 2024 um ein Prozent gesunken.

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Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 18. März 2025.