In Schwerte zeigt die jüngste Kriminalstatistik der Kreispolizeibehörde Unna für das Jahr 2023 eine überwiegend erfreuliche Entwicklung. In einer Präsentation von Torsten Juds, dem Leitenden Polizeidirektor, und Christiane Schmitz, der stellvertretenden Leiterin der Direktion Kriminalität, wurden die Zahlen am Mittwoch (3.4.) öffentlich gemacht. Auch Pressesprecher Bernd Pentrop nahm an der Vorstellung teil.
Insgesamt ist die Zahl der Straftaten in Schwerte von 2.769 im Jahr 2022 auf 2.662 im Jahr 2023 gesunken (- 3,86 Prozent). Ganz anders als der NRW-weite Trend: Die Kriminalität ist im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen insgesamt um 3,4 Prozent gestiegen.
Beruhigend ist, dass im vergangenen Jahr in Schwerte keine Straftat gegen das Leben verzeichnet wurde, gegenüber einer solchen Tat im Jahr zuvor. Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind von 65 auf 56 Fälle gesunken, und auch die Gewaltkriminalität hat eine leichte Verringerung von 102 auf 98 Fälle erfahren.
Beunruhigende Tendenz bei Wohnungseinbrüchen
Bei den Raubdelikten ist ein beachtlicher Rückgang von 25 im Jahr 2022 auf 16 im Jahr 2023 zu verzeichnen. Obwohl die Zahl der Körperverletzungen insgesamt von 324 auf 305 gesunken ist, zeigt sich ein leichter Anstieg bei den gefährlichen und schweren Körperverletzungen von 71 auf 76 Fälle.

Eine ähnliche Dynamik zeigt sich bei den Diebstahlsdelikten: Während diese insgesamt von 928 auf 915 Fälle leicht zurückgegangen sind, gab es allerdings bei spezifischen Kategorien unterschiedliche Entwicklungen.
So sank der Diebstahl von Fahrrädern signifikant von 171 auf 103 Fälle, während der Ladendiebstahl von 77 auf 109 Fälle deutlich anstieg und die Wohnungseinbruchsdiebstähle sich sogar mehr als verdoppelten: von 38 auf 79. Die deutlich gestiegene Anzahl an Wohnungseinbruchsdiebstählen ist damit eine der beunruhigenden Tendenzen in der Gesamtstatistik. Ebenfalls gestiegen sind die Diebstähle von Kraftwagen, von 10 auf 14 Fälle.
Häufiger Rauschgiftkriminalität und Tankbetrug
Die Zahl der Brandstiftungen und das Herbeiführen einer Brandgefahr sind von 21 auf 12 Fälle gesunken, ebenso wie die Straßenkriminalität, die von 730 im Jahr 2022 auf 643 Fälle im Jahr 2023 gefallen ist.
Allerdings gibt es auch weitere Bereiche, in denen ein Anstieg der Kriminalität zu verzeichnen war. Die Rauschgiftkriminalität ist von 118 auf 141 Fälle gestiegen und der Tankbetrug hat sich von 29 auf 49 Fälle erhöht. In der Mehrzahl der Deliktarten lässt sich jedoch für Schwerte ein Rückgang zum Vorjahr feststellen oder zumindest ein etwa gleicher Wert.
Blick auf den Kreis Unna
In NRW seien im vergangenen Jahr insgesamt 1,4 Millionen Straftaten registriert worden, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf. Das bedeutet einen Anstieg von 3,4 Prozent. Zugleich sei aber auch die Aufklärungsquote auf den besten Wert seit 60 Jahren geklettert.
Blickt man auf den Kreis Unna, ist dort unterm Strich die Zahl der Fälle, die der Polizei bekannt geworden sind, von 19.053 im Jahr 2022 auf 18.592 im Jahr 2023 gesunken. Schwerte reiht sich mit dem Rückgang der Kriminalität (- 3,86 Prozent) neben Städten wie Bergkamen (-2,82), Bönen (-37,77), Unna (-0,09) und Werne (-3,5) ein. In Fröndenberg (+11,01 Prozent), Holzwickede (+0,69), Kamen (+1,18) und Selm (+11,84) hat die Gesamtkriminalität im vergangenen Jahr unterdessen zugenommen.
Auch im gesamten Kreis Unna ist die beunruhigende Tendenz vermehrter Wohnungseinbruchdiebstähle zu erkennen. Mit einer Zunahme um 40 Prozent liegt das Delikt an der Spitze der aktuellen Kriminalitätsstatistik.