Neben der Grundsteuer, die von der Stadt festgelegt wird, um Einnahmen zu erzielen, zahlt man noch einiges an Nebenkosten, die als Gebühren berechnet werden.
Die Stadt oder ihre AÖR-Abwasser berechnen die Kosten für Müll, Abwasser und Co. und stellen sie dann den Bürgerinnen und Bürgern in Rechnung. Dadurch ändern sich die Preise für diese Dienstleistungen meist jährlich. Wir haben nachgeschaut, was 2023 billiger wird und wobei man tiefer in die Tasche greifen muss.
Müllentsorgung
Die gute Nachricht vorab: Der teure Müll in der grauen Tonne wird erneut günstiger. Das klassische 80-Liter-Gefäß, das alle 14 Tage abgeholt wird, wird 2023 um 6,49 Euro günstiger. Und je größer die Tonne, desto größer der Betrag, um den reduziert wird. Aber letztlich zahlen alle rund 4 Prozent weniger für den Restmüll. Die klassische Tonne kostet im Jahr 2023 165,12 Euro.
Die schlechte Nachricht: Beim Biomüll muss man 10,11 Prozent mehr bezahlen – und das gleicht die Ersparnis beim Restmüll aus. Netto muss der durchschnittliche Hausbesitzer mit der 80-Liter Tonne 7,20 Euro mehr einkalkulieren.
59 Prozent der Abfallgebühren bestimmt der Kreis, der für die Deponierung oder Verbrennung zuständig ist. Der Rest setzt sich aus Personal- und Sachkosten der Stadt zusammen. Eigentlich sind diese Kosten kräftig angestiegen. Dass die Preise dennoch im Rahmen bleiben, liegt an der Berechnungsart. Denn dadurch, dass man einige Kosten, wie Energiepreise, Lohnentwicklung und auch die Deponiekosten schätzt, kann es zu Unterdeckung oder Überschüssen kommen.
Die müssen dann innerhalb von vier Jahren in die Kalkulation mit eingearbeitet werden. Derzeit wird ein Überschuss aus dem Jahr 2020 ausgeschüttet. Die 217.097 Euro wurden von den Kosten abgezogen. Auch 2021 machte man ein Geschäft, das Geld soll aber erst in die nächste Gebührenberechnung einfließen.

Straßenreinigung
Bei der Straßenreinigung ist es genau umgekehrt: Hier steigen die Gebühren, weil man in den vergangenen Jahren zu wenig kalkuliert hatte. Die Unterdeckung betrug für Straßenreinigung und Winterdienst zusammen 52.489 Euro. Allerdings sind auch die Kosten für Energie und Lohn gestiegen.
Mit rund 160 Kilometern ist die sogenannte Reinigungsklasse III in Schwerte am häufigsten vertreten. Hier wird alle 14 Tage gekehrt. Der Meter Straßenfront kostet die Anlieger nun 2,46 Euro, anstelle von 2,32 im vergangenen Jahr. Die teuerste Klasse ist übrigens die tägliche Handreinigung, zum Beispiel in der Fußgängerzone. Hier kostet der laufende Straßenmeter 17,13 Euro.
Winterdienst
Die Kosten für den Winterdienst der Stadt sinken hingegen, allerdings sehr moderat. Um vier bis neun Cent fällt der Preis pro Straßenmeter. Auch hier wird die Straßenfront des Gebäudes berechnet. Mit 1,13 Euro in der häufigsten Streuklasse sinkt der Preis dort um vier Cent.
Abwasser
Alles beim Alten bleibt laut Satzung indes beim Abwasser und Niederschlagswasser. 3,56 Euro kostet der Kubikmeter Schmutzwasser, und im Bereich Niederschlagswasser zahlt man in Schwerte 1,20 Euro pro Quadratmeter versiegelter Fläche. Die Kosten dafür findet jeder in seiner Nebenkostenabrechnung wieder.
Nichts Neues gibt es vom Streit um die sogenannten kalkulatorischen Zinsen. Im Mai 2022 gab es ein Oberverwaltungsgerichtsurteil, dass die Städte eigentlich dazu verpflichtete, die Gebühren zu senken. Allerdings ist eine Beschwerde gegen das Urteil noch beim Bundesverwaltungsgericht anhängig, und im Dezember verabschiedete der NRW-Landtag ein neues Gesetz, das nach Auffassung von Experten, eine Senkung der Abwassergebühren unwahrscheinlich werden lässt.
Grundsteuer
Die Grundsteuer in Schwerte bleibt 2023 gleich. Sie hat sich seit 2019 nicht mehr verändert. Aber 2025 wird die Grundsteuerreform voraussichtlich wirksam und damit werden sich wohl auch die Sätze ändern.
Energiepreise für 2023: Stadtwerke Schwerte appellieren an Verbraucher
Rettungsdienste ohne DRK und Malteser: So startet die Feuerwehr Schwerte ins neue Jahr
So war das Jahr 2022 in Schwerte im Video: Vom weißen Koi bis zum Weihnachtsmarkt