
Wenn ich mir etwas anschaffen möchte, dann überlege ich: Wie teuer wird es und kann ich mir das leisten? Im Prinzip machen Unternehmen das ähnlich. Sie rechnen natürlich noch die Einnahmen ihrer Investition gegen und vielleicht die Steuervorteile, die das bringen kann. So einfach ist das.
Aber wenn Kommunen Geld ausgeben, sieht das oft anders aus. Auch wenn der städtische Etat ein wenig an die Buchhaltung der Wirtschaft angegliedert wurde, stellt sich manches in den städtischen Büchern immer noch besser dar, als es ist. So wurden die Kosten für Corona, die ja aktuell angefallen sind, per Gesetz auf 50 Jahre verteilt. Und auch die jetzt anstehenden Schulbauten kann man über 80 Jahre abschreiben.
Das Problem: Auch die Stadt muss ihre Rechnungen begleichen und leiht sich dafür Geld. Das war seit mehr als zehn Jahren fast zum Nulltarif zu haben. Doch der Wind hat sich gedreht. Mit 2,5 Prozent Zinsen über die gesamte Laufzeit kalkuliert die Stadt für ihre aktuellen Schulpläne. Bei knapp 100 Millionen Euro für drei Schulen kommt da ein stattliches Sümmchen zustande. Und da sind steigende Baukosten noch außen vor.
Klar, gerade die Schulbauten sind dringend nötig. Aber finanzpolitisch wird die Zeit der schwarzen Null bald vorbei sein. Zumindest solange Bund und Land keinen Schuldenschnitt für Kommunen beschließen. Zumindest das sollte die Politik im Blick haben.
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