Kinderstück "Nur ein Tag" feierte Samstag Premiere
Naturbühne Hohensyburg
Das Leben einer Eintagsfliege ist ihrem Namen nach ziemlich kurz – da muss eben das ganze Glück eines Lebens in diesen einen Tag. Doch was haben ein Fuchs und ein Wildschwein damit zu tun? An der Naturbühne Hohensyburg feierte am Samstag das Kinderstück "Nur ein Tag" kunterbunte Premiere - wir haben mit den Darstellern gesprochen.
WESTHOFEN
von Tim Vinnbruch
, 10.04.2016, 16:30 Uhr
/ Lesedauer: 2 min
Als die Eintagsfliege schlüpft, hält sie sich für eine Maifliege. Um sie nicht zu enttäuschen, improvisiert das Wildschwein und erzählt ihr, der Fuchs sei ein Eintagsfuchs.
Es war, als tauche man in eine kleine Märchenwelt ein, sobald man als Zuschauer das Bühnenheim der Naturbühne Hohensyburg betrat – riesige Blumen, eine strahlende Sonne, flauschige blaue Wolken und Schmetterlinge in allen Farben des Regenbogens.
Buntes Pop-Up-Bilderbuch
Besonders die kleinen Zuschauer staunten nicht schlecht. „Es soll wie die erste Seite eines bunten Pop-Up-Bilderbuches wirken“, erklärt Regisseurin Kirstin Cramer. Während Jana Kruscha als kleine Grille ein fröhliches Lied auf ihrer noch kleineren Geige anstimmt, tapsen der Fuchs (Louis Schwarze) und das Wildschwein (Phil Mischke) auf die Bühne. Als sie die Eintagsfliege aus ihrem Stoffkokon schlüpfen sehen, können sie ihr einfach nicht die Wahrheit über ihr kurzes Leben gestehen.
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Das bunte Leben einer Eintagsfliege
Das Leben einer Eintagsfliege ist ihrem Namen nach ziemlich kurz – da muss eben das ganze Glück eines Lebens in diesen einen Tag. Doch was haben ein Fuchs und ein Wildschwein damit zu tun? An der Naturbühne Hohensyburg feierte am Samstag das Kinderstück „Nur ein Tag“ kunterbunte Premiere.
Für die Zuschauer gab es beim Lachen kaum eine Pause - ob groß oder klein. Zuschauerstimmen:
Christian Goos: "Es war ein richtiges Familienstück. Für mich gab es auch viel zu lachen. Mein Sohn hat gar nicht mitbekommen, dass die Fliege am Schluss gestorben ist."
Die kleine Antonia Goos: "Ich fand die Fliege lustig!"
Das Wildschwein überlegt nicht lange und improvisiert. Es erzählt der Fliege, dass der Fuchs derjenige ist, der nur einen Tag zu leben hat und die zeigt sich sofort motiviert. Sie beschließt, dem Fuchs alles Glück eines Lebens in diesem einen Tag zu schenken – und zwar Schritt für Schritt. Nach Schulzeit und Training bei der Hühnerjagd stehen für den Fuchs Hochzeit, Eheleben, Alter auf dem Programm. Und eine ordentliche Geburtstagsfeier darf natürlich nicht fehlen.
Mit Spaß und Gefühl
Die Witze und Wortspiele der drei Tiere sind punktgenau, sorgen für schallendes Gelächter und werden mit Szenenapplaus belohnt. Dabei haben nicht nur die Kinder großen Spaß, auch die erwachsenen Zuschauer krümmen sich vor Lachen. Zwischendurch gibt es aber auch gefühlvolle Momente. Besonders das Ende ist auf positive Weise sehr anrührend.
Nach Käpt'n Knitterbart ist „Nur ein Tag“ das zweite Stück, das Kirstin Cramer für die ganz Kleinen inszeniert hat. Bei der Umsetzung war auch Fingerspitzengefühl gefragt. „Es war sehr wichtig, eine gewisse Leichtigkeit zu bewahren. Wenn die Fliege zum Beispiel am Ende geht, fragt sie eigentlich nach einem Schlaflied. So etwas wollte ich vermeiden“, merkt Cramer an. Für Kinder ist das Stück gut geeignet und alles andere als traurig. Es ist ein farbenfrohes Erlebnis für Jung und Alt, bei dem kein Auge trocken bleibt – vor Freude, nicht vor Trauer. Es überspielt nicht den Tod, sondern feiert das Leben.