Weitläufige Außenspielflächen umgeben das nagelneue Kinderhaus Rasselbande, das schon architektonisch ein Schmuckkästchen ist. © Reinhard Schmitz

Kinderbetreuung in Schwerte

Kinderhaus Rasselbande eröffnet: So sieht es in Schwertes neuer Kita aus

Flexible Betreuungszeiten, auch wenn die Dienstbesprechung mal länger dauert. So etwas bietet das Kinderhaus Rasselbande. Unternehmer aus Schwerte haben sich für den Neubau stark gemacht.

Schwerte

, 25.10.2020 / Lesedauer: 4 min

Was mache ich mit den Kindern, wenn die Dienstbesprechung zwei Stunden länger dauert als geplant? Wo bringe ich sie unter, wenn der Kindergarten Ferienpausen macht? Und was ist mit den im voraus bezahlten Betreuungsstunden, wenn ich sie mal früher nach Hausen holen kann?

All diese Sorgen will das Kinderhaus Rasselbande berufstätigen Eltern nehmen. Und damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich verbessern.

Das Gebäude an der Adolph-Kolping-Straße ist ein Schmuckkästchen

Nicht nur das Konzept mit superflexiblen Betreuungszeiten sucht Seinesgleichen. Auch das nagelneue Gebäude, das an der Adolph-Kolping-Straße in Westhofen in natürlicher Holzbauweise entstanden ist, ist ein Schmuckkästchen.

Schon von weitem besticht es mit seinen großen Glasflächen, langgestreckten Balkonen, prägenden Bullaugenfenstern und den kreisrunden „Augen“ in der Eingangsfassade, die bei der Dämmerung in wechselnden Farben leuchten.

Und drumherum ein ausgedehntes, grünes Spielgelände mit Sandkasten, Matschanlage, Kriechrohr und vielen anderen Sachen, die ein Kinderherz hüpfen lassen.

Fenster ermöglichen den Blickkontakt zwischen den Stockwerken und Altersgruppen. © Reinhard Schmitz

Sang- und klanglos ging nur der Einzug am 1. März über die Bühne. Corona erlaubte keine Eröffnungsparty. Eigentlich war der Träger, die gemeinnützige GmbH Kinderhaus Rasselbande (Castrop-Rauxel), auch schon zum 1. August 2019 im Ruhrtal an den Start gegangen - mit einer Übergangsbetreuung in Villigst. „Die Baugenehmigung verzögerten sich ein bisschen“, berichtet Geschäftsführerin Angelika Kirstein.

Gleichzeitig aber brauchte das Marienkrankenhaus dringend Betreuungsplätze für die Kinder von Berufsrückkehrerinnen. Die Klinik ist wie Diagramm Halbach, Kältetechnik Schrezenmaier, Sparkasse und Stadtwerke einer der Partner des Projekts, für deren Mitarbeiter 50 Prozent der Plätze im Kinderhaus reserviert sind. Die andere Hälfte kann von Familien aus dem Stadtteil belegt werden.

Das Gebäude gehört zwei Schwerter Unternehmern

Die Unternehmer Philipp Halbach und Egon Schrezenmaier seien auch die Gebäude-Eigentümer, erklärt Angelika Kirstein. Aus den Mitteln des NRW-Kinderbildungesetzes (Kibiz) werde die Miete bezahlt. „Das ist eine ganz besondere Kooperation in Schwerte“, lobt sie: „Herausragend, wie das Menschliche passt.“

Unter der Decke der Ruhe-Höhle leuchtet ein Sternenhimmel. © Reinhard Schmitz

Geplante Neuaufnahmen verhinderte im Frühjahr zunächst der Lockdown, als nur Nachwuchs von „systemrelevanten“ Eltern in die Kindergärten durfte. Zwei Monate lang hatten drei Kinder das ganze Gebäude für sich allein. „Seit dem 1. Juli haben wir einen halbwegs normalen Betrieb“, sagt Angelika Kirstein.

44 der insgesamt 55 Plätze sind vergeben. Um das Wohl der jungen Besucher kümmern sich elf Mitarbeiter, einschließlich Hauswirtschaftlerinnen und Bürokraft.

Neuaufnahmen sogar während des laufenden Kindergartenjahrs

Neuaufnahmen sind auch im laufenden Kindergartenjahr möglich, was vor allem für Berufsrückkehrerinnen wichtig ist. Ein Problem beim Neuaufbau einer Einrichtung allerdings ist: Angemeldet werden meistens nur jüngere Kinder, während die Vier- und Fünfjährigen fehlen.

Aber man braucht die Mischung mit Ü3-Kindern - schon allein, damit sich nicht ein paar Jahre später alle gemeinsam sich in Richtung Schule verabschieden und der Aufbau von vorne anfängt.

Ein doppelter Handlauf begleitet die Treppe, damit Kinder unterschiedlicher Körpergröße sie gefahrlos benutzen können. © Reinhard Schmitz

Die „Räuber“, so heißen die Drei- bis Sechsjährigen, bevölkern die obere Etage des Kinderhauses. Große Glasflächen im Inneren halten aber den Blickkontakt zu den null- bis zweijährigen „Wichteln“, und den zwei- bis dreijährigen „Zwergen“. Die Verbindungstreppe wird von zwei Handläufen in verschiedenen Höhen begleitet - damit alle die Stufen sicher benutzen können.

Denn man baut auf ein offenes pädagogisches Konzept ohne feste Gruppen. Auf beiden Gebäudeebenen gibt es verschiedene Bildungsinseln, auf denen sich die Kinder je nach ihren Fähigkeiten ausprobieren können. Vom Mal- und Kleisterzimmer über die Konstruktionsecke bis zur Bilderbuchkiste.

Und natürlich die Schlafräume mit den Bettchen für den Mittagssschlaf. Die „Räuber“ dürfen sich aussuchen, ob sie sich stattdessen lieber beim Geschichten-Vorlesen ausruhen möchten.

Am Info-Point am Eingang können Eltern Wünsche abgeben

Wenn die Eltern der Jüngsten gewohnte Schlafenszeiten beibehalten möchten, können sie dies einfach am Eingang beim Info-Point sagen. An dem hellen Empfangstresen geben sie auch andere Informationen wie „Oma holt heute ab“ oder „Hatte eine schlechte Nacht“ ab. Sie werden auf Karteikarten notiert und zu den einzelnen Bereichen weitergegeben.

Geschlossen ist nur von Weihnachten bis Neujahr

Natürlich ist auch für die Komplettverpflegung für den ganzen Öffnungstag von 7 bis 18 Uhr gesorgt. Das lustige „Harry Heißhunger“-Männchen im Flur verrät, was Lieferant Apetito für die nächsten Tage kocht. Vom Steckrüben-Eintopf mit Brötchen bis zu Spiralnudeln mit vegetarischer Bolognese-Soße und Brokkoli. Darüber hinaus gibt es Frühstück und Snacks.

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Betriebsruhe herrscht im Kinderhaus nur zwischen Weihnachten und Neujahr. „Es gibt keine Schließung in den Ferien“, nennt Angelika Kirstein einen weiteren Kernpunkt ihres Konzepts.

Gerne hätte sie in diesen Sommerferien auch eine Spontanbetreuung angeboten, die Kinder aus anderen Einrichtungen ohne Regelvertrag offen gestanden hätte. „Wir hätten gerne gezeigt, wie wir das machen“, sagt die Geschäftsführerin - aber Corona ließ es nicht zu.

Alles Fotos aus dem Kinderhaus finden Sie im Internet unter: www.ruhrnachrichten.de/schwerte

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