
Kartoffel-Pott-Inhaber Marcel Pelzer (r.) zeigte Bürgermeister Dimitrios Axourgos (l.) auch den hinteren Bereich des Ladenlokals, der zum Lagerraum umgebaut wird. © Reinhard Schmitz
Mittagspause mal anders: Wie wär’s mit Stampfkartoffeln statt Brötchen?
Restaurants in Schwerte
Mit Stampfkartoffel-Spezialitäten mischt der Kartoffel Pott die Schwerter Gastro-Szene auf. An der Bahnhofstraße wird das frühere „Beckers“ umgebaut. Probieren kann man die Pötte schon vorher.
Bürgermeister Dimitrios Axourgos hatte seine Augen überall. Ihm war nicht verborgen geblieben, was sich sein Stadtmarketing-Leiter Michael Kersting in der Mittagspause besorgt hatte: ein belegtes Brötchen. Aber Abwechslung ist in Sicht.
Denn künftig könne er sich im Kartoffel Pott versorgen, schlug der Rathaus-Chef vor, als er sich am Dienstagnachmittag (24.5.) die Umbauarbeiten für die neue Gastronomie im ehemaligen Bistro „Das Beckers“ an der Bahnhofstraße anschaute. Die Ergänzung im gastronomischen Bereich der City sei sehr willkommen.
Fünf Tische laden draußen auf dem Bürgersteig zum Genießen ein
Im hinteren Bereich Richtung Senningsweg war bereits eine Trennwand hochgezogen, die einen Teil des ehemaligen Gastraums für die Nutzung als Lager vorbereitet. Überall waren große Teile der alten Einrichtung schon herausgerissen. „Es muss immer nach was Neuem aussehen“, erklärte Inhaber Marcel Pelzer: „Ich will meinen eigenen Stil reinbringen.“
Zu seinem Plan gehört auch, den Tresen zur Bahnhofstraße ein Stückweit in den Raum zurückzusetzen. Dadurch entsteht mehr Sitzfläche direkt hinter der Front aus bodentiefen Scheiben, die sich bei gutem Wetter aufschieben lassen. Davor, auf dem Bürgersteig, sollen fünf weitere Tische zum Genießen im Freien einladen. Die Leuchtwürfel des Blauen Bands im Gehwegpflaster markieren die Grenze, bis zu der der Außenbereich genutzt werden kann.

Bei der offiziellen Vorstellung der Pläne für den Kartoffel Pott an der Bahnhofstraße (v.l.): Stadtmarketing-Leiter Michael Kersting, Vermieter Bernhard Druffel, Inhaber Marcel Pelzer und Bürgermeister Dimitrios Axourgos. © Reinhard Schmitz
„Gastronomie auf der Bahnhofstraße war immer mein Wunsch“, sagte Vermieter Bernhard Druffel. Denn das könne die Kunden zum Verweilen auf dem neugestalteten Boulevard animieren. Er freute sich, so schnell einen neuen Betreiber mit einer neuen Idee gefunden zu haben, nachdem sich ursprüngliche Pläne für das Ladenlokal zerschlagen hatten.
Der Einzugsbereich mit der nahen Bushaltestelle und Laufkundschaft sei ideal. Dazu könnten auch noch mehr Gäste aus den Sparkassenbüros herüberkommen. Denn die Dortmunder Sparkasse – so wusste der Bürgermeister – wolle internes Personal nach Schwerte verlagern, wenn die beiden Geldhäuser zusammengeschlossen werden.
Der Kartoffel Pott wäre auch ohne Förderung gekommen
Die zentrale Lage hatte Marcel Pelzer, der sich zuvor mehrere andere Standorte an der Hüsing- und an der Margot-Röttger-Rath-Straße angeschaut hatte, sofort überzeugt. Dass Michael Kersting zum sechsten Mal mit seinem „Verfügungsfonds Anmietung“ für eine bestimmte Zeit die Mietkosten für ein neues Geschäft reduzieren konnte, wäre im Fall vom Kartoffel Pott nicht einmal zwingend nötig gewesen.
Dessen Inhaber wollte unbedingt nach Schwerte. „Vielleicht etwas kleiner“ – so sagte er – hätte er sein Ladenlokal ohne die Förderung gewählt. Doch jetzt ist die Größe ideal, um seinen Firmensitz samt Küche aus Dortmund in die Ruhrstadt zu verlagern. Drei bis vier Arbeitsplätze entstehen für Produktion und Verkauf.

Bis zu den blauen Leuchtsteinen im Bürgersteig-Pflaster können die Tische der Außengastronomie am künftigen Kartoffel Pott aufgestellt werden. © Reinhard Schmitz
Bis sie die ersten Kartoffel Pötte auf Basis von Stampfkartoffeln im Ladenlokal an der Bahnhofstraße probieren können, müssen sich die Schwerter noch ein wenig gedulden. Die Eröffnung ist für Ende Juli/Anfang August angepeilt, wenn alles Material rechtzeitig geliefert wird. Anschließend soll voraussichtlich täglich von 11 bis 20 Uhr geöffnet sein, samstags eventuell erst ab 12 Uhr.
Einen Vorgeschmack will Marcel Pelzer schon bei den Streetfood-Märkten im Stadtpark geben, die nach der Corona-Pause am 16. Juni und 18. August wieder stattfinden sollen. Er will einen seiner beiden Food-Trucks schicken, die in Dortmund unterwegs sind – sie sind so begehrt, dass in dieser Woche sogar die Umbauarbeiten im früheren „Beckers“ ruhen mussten. Denn der Kartoffel-Pott-Chef hatte alle Hände voll in seiner Küche zu tun, um zahlreiche gebuchte Firmen-Veranstaltungen zu beliefern.
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
