Engagierter Gewerkschafter und Sozialdemokrat Ex-Ratsherr Karl-Edwin Sürig ist gestorben

Gewerkschafter und Sozialdemokrat: Ex-Ratsherr Karl-Edwin Sürig gestorben
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An der Spitze seiner Kollegen beim Streik für bessere Löhne in der Metallindustrie marschierend. Oder die rote Tafel mit dem Namen von Martin Schulz in die Hohe reckend, um den Parteigenossen und Kanzlerkandidaten im Bundestagswahlkampf zu unterstützen. Mit Bildern wie diesen hat man den Sozialdemokraten und Gewerkschafter Karl-Edwin Sürig in Erinnerung, der - wie erst jetzt bekannt wurde - am 18. Dezember im Alter von 80 Jahren gestorben ist.

Seit 1972 Mitglied der SPD

„Sein soziales Engagement und sein verantwortungsvolles Wirken wird uns immer ein Vorbild sein“, erklärt Ralf Haarmann, der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Schwerte Mitte-Wandhofen, in einem Nachruf. Schon 1972 war der Gestorbene in die SPD eingetreten, für die er von 1989 bis 1994 im Stadtrat saß, wo er als stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Wohnumfeldverbesserung wirkte.

Mit seinen Gewerkschaftskollegen demonstrierte Karl-Edwin Sürig 2012 an einem Infostand der IG Metall für das Thema „Gute Arbeit - gut in Rente".
Mit seinen Gewerkschaftskollegen demonstrierte Karl-Edwin Sürig 2012 an einem Infostand der IG Metall für das Thema „Gute Arbeit - gut in Rente". © Bernd Paulitschke (A)

Mehr als 60 Jahre gehörte der Schwerter, der im damaligen Hoesch-Profilwerk eine Schlosserlehre absolviert hatte und später zum Kolonnenführer an der Straße 7 im Walzwerk wurde, der Industriegewerkschaft (IG) Metall an. Als Arbeitnehmervertreter setzte er sich in dem Unternehmen schon früh für die Interessen seiner Kollegen ein. 26 Jahre lang gehörte er dem Betriebsrat an, wo er als Nachfolger des damaligen Bürgermeister-Stellvertreters Günter Bels zum Betriebsrats-Vorsitzenden gewählt wurde.

Zur Großdemonstration in Bonn

Wie stark die Verbundenheit zur Sozialdemokratie war, verdeutlicht sein früherer Arbeitskollege, der Ex-Hoeschianer Martin Fischer, mit einer Begebenheit, die ihm ganz besonders im Gedächtnis geblieben ist. Um den wegen seiner positiven Haltung zum Nato-Doppelbeschluss in der eigenen Partei bedrängten SPD-Bundeskanzler Helmut Schmidt zu stärken, habe Karl-Edwin Sürig spontan zwei Busse gechartert, mit denen Schwerter Gewerkschafter zu einer Großdemonstration nach Bonn gefahren seien.

Beim Politischen Aschermittwoch der SPD im Freischütz machte sich 2017 auch Karl-Edwin Sürig stark für den damaligen Kanzlerkandidaten Martin Schulz.
Beim Politischen Aschermittwoch der SPD im Freischütz machte sich 2017 auch Karl-Edwin Sürig stark für den damaligen Kanzlerkandidaten Martin Schulz. © Reinhard Schmitz (A)

Sehr aktiv war Karl-Edwin Sürig auch in der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Schwerter Profil. „Ich habe selber noch jeden Montag mit ihm zusammen in der BSG Fußball gespielt“, erinnert sich Martin Fischer weiter: „Er sorgte dafür, dass die BSG aufrechterhalten blieb.“ In Anerkennung seines Wirkens wurde dem langjährigen Vorsitzenden der Titel des Ehrenvorsitzenden verliehen, weiß Ralf Haarmann.

Aktivitäten bis zum Schluss

In seiner Partei brachte sich Karl-Edwin Sürig bis zuletzt in der Arbeitsgemeinschaft (AG) 60+ ein, bei der IG Metall im Arbeitskreis Senioren. Darüber hinaus war er immer noch aktiv in der Vertreterversammlung der Vorsorgekasse Hoesch. „Was bleibt, sind Erinnerung und Dankbarkeit, ihn gekannt zu haben“, sagt Ralf Haarmann: „Wir werden Karl stets ein ehrendes Andenken bewahren.“

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