Die Stadt Schwerte hat wenige Straßen und Plätze, die nach verdienten Frauen aus der Kommune benannt sind. Sicher, es gab genügend Frauen, die in Schwerte einiges geleistet haben. Aber man tat sich sich oft schwer, Frauen zu finden, die in der Schwerter Öffentlichkeit über längere Zeit hinweg einen größeren Bekanntheitsgrad hatten.
Bei Diethild Dudeck ist das nicht der Fall. Sie wirkte viele Jahre als Oberschichtmeisterin und Vertreterin der Schwerter Hanse und begründete einige Traditionen, die heute noch in Schwerte gelebt werden. Nach ihr soll nun der kleine Platz neben der Schwerter Tafel an der Ostenstraße benannt werden, der im vergangenen Jahr umgebaut wurde. Bisher ist das Areal namenlos.
Platz an Ostenstraße
Die Verwaltung schlägt dem dafür zuständigen Hauptausschuss des Rates vor, den Platz in Diethild-Dudeck-Platz umzubenennen, um das Andenken der im August 2017 gestorbenen Ehren-Oberschichtmeisterin zu ehren.
Nach dem Auszug ihrer Kinder fand Diethild Dudeck in den Nachbarschaften ein neues Betätigungsfeld. 1988 war sie Schichtmeisterin im Schicht 5, 1991 bis 2006 Oberschichtmeisterin der Stadt. Sie gilt als eine der Erfinderinnen des Pannekaukenfestes. Am 31. August 1998 backte sie erstmals mit den Schichten 5 und 1 Reibekuchen am verkaufsoffenen Sonntag. Einer der Höhepunkt ihres Engagements im Hanseverein war die Organisation des Internationalen Hansetags 2006. Der Namenszusatz „Hansestadt an der Ruhr“ auf den Ortseingangsschildern Schwertes ist mit ihrem Engagement verbunden. Und auch die jährliche Aktion „Schwerte putz(t) munter“ geht mit auf ihr Konto, denn die Sauberkeit und das Erscheinungsbild der Stadt lagen ihr besonders am Herzen.
Ehrenring 2017
Auch in der Hospiz-Initiative war sie aktiv. In der Schwerter Hospiz-Bewegung gehörte sie in den 90er-Jahren zu den Frauen der ersten Stunde. 2004 erhielt Diethild Dudeck für ihre großen Verdienste den Ehrenring der Stadt Schwerte. Diese Auszeichnung markierte aber keinesfalls das Ende ihres unermüdlichen Einsatzes für die geliebte Heimatstadt. Im August 2017 starb sie im Alter von fast 86 Jahren.

Seit Jahren arbeitet die Arbeitsgemeinschaft Schwerter Frauengruppen darauf hin, mehr Straßennamen nach verdienten Frauen zu benennen. Nach ihrer Recherche gab es 2017 zehn Straßen, die nach Frauen benannt sind und 84 Straßen mit Männernamen. Allerdings hatte man politisch in der jüngeren Vergangenheit oft Flurbezeichnungen den Vorrang gegeben. Ausschlaggebend war die Diskussion um die Agnes-Miegel-Straße, die heute Kleine Feldstraße heißt, wegen der Verherrlichung des Nationalsozialismus durch diese Künstlerin