Die Preise für Wohnungen und Häuser steigen weiter kräftig an.

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Immobilienpreise im Steigflug: Reihenmittelhaus für eine halbe Million

rnGrundstücksmarktbericht

Die Preise für Immobilien sind bundesweit auf einem Rekordhoch. Aber wie zogen die Preise für Häuser und Wohnungen seit 2020 in Schwerte an?

Schwerte

, 10.12.2021, 11:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein kurzer Blick in die Immobilienportale reicht: Ein knapp 20 Jahre altes Reihenmittelhaus in Schwerte, 128,58 Quadratmeter Wohnfläche, 186 Quadratmeter Grundstück, kostet aktuell 450.000 Euro.

Legt man noch Maklerprovision, die Kosten für den Notar, den Grundbucheintrag und die Grunderwerbssteuer dazu, landet man schnell bei einer halben Million Euro.

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Seit Beginn der Corona-Pandemie sind die Preise für Grundstücke und

Immobilien in ganz Nordrhein-Westfalen weiter gestiegen. Das geht aus dem

jetzt veröffentlichten Grundstücksmarktbericht für das Berichtsjahr 2020

hervor.

Und auch im jetzt beinahe abgeschlossenen Jahr nahm der Trend noch einmal zu. Das kann man den Daten der Online-Immobilienanzeigen-Portale entnehmen.

23 Eigenheime stehen zum Verkauf, aber...

23 Treffer gibt Immoscout an, wenn man nach einem Eigenheim in Schwerte und naher Umgebung sucht. In einer Anzeige steht bereits, dass keine Anfragen mehr angenommen werden. Zwei Einfamilienhäuser liegen preislich nahe an der Millionengrenze, zwei deutlich darüber. Unter 450.000 Euro ist kaum noch ein Angebot vorhanden.

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Konnte man laut Immoscout 2018 noch für durchschnittlich 1.440 Euro pro Quadratmeter eine Eigentumswohnung in Schwerte kaufen, musste man in diesem Jahr bereits 2.077 Euro im Schnitt pro Quadratmeter bezahlen. Das liegt weiterhin über den Durchschnittspreisen im Kreis Unna.

Zumindest bei den Kosten für Eigenheime ging der Durchschnittspreis indes seit Oktober wieder ein bisschen zurück. Aber auch hier stieg der Preis mittelfristig, also seit 2018, um etwa ein Viertel.

Zu Beginn der Pandemie wurde weniger gekauft

Der Landesgrundstücksbericht fasst das Thema für NRW zusammen: „2020 wurden insgesamt weniger Immobilien und Grundstücke gekauft; so war vor allem zu Beginn der Pandemie eine Zurückhaltung beim Abschluss von Kaufverträgen zu beobachten. Insgesamt wurden 145.111 unbebaute Grundstücke, Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen mit einer Gesamtsumme von 48,70 Milliarden Euro gekauft.“

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Das seien rund 2.700 Immobilienkäufe (minus zwei Prozent) weniger als im Vorjahr. Bemerkenswert sei zudem ein besonders starker Kaufrückgang bei Büro-, Verwaltungs- und Geschäftsimmobilien (minus sechs Prozent).

Ob diese Entwicklung langfristig andauern wird, ist nach Einschätzung des Oberen Gutachterausschusses davon abhängig, ob Homeoffice und mobiles Arbeiten auch nach Pandemie-Ende bestehen bleiben.

Auch Baugrundstücke wurden teurer

Gleichwohl zogen die Preise in allen Teilmärkten weiter an. Die Preise für

unbebaute Baugrundstücke stiegen im Schnitt um neun Prozent und erreichten ein neues Hoch: Noch nie war Bauland so teuer wie 2020.

Die Preise von Baugrundstücken für den Geschosswohnungsbau sowie für Gewerbe und Industrie (plus zwei Prozent) legten ebenfalls zu. Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser zogen durchschnittlich um neun Prozent an. Auch die Preise für Wohnungseigentum legten mit zehn Prozent landesweit zu.

Schwerte liegt weit unter Landesdurchschnitt

Das liegt allerdings auch an den Metropolen. Denn auch wenn Schwerte im Kreis Unna ein besonders teures Pflaster ist, lag die Steigerung bei den Eigenheimkosten 2020 nur bei 3,7 Prozent und bei den Eigentumswohnungen nur bei 2,2 Prozent. Allerdings ging die Preisspirale 2021 munter weiter, bei Häusern um 5,6 Prozent gegenüber Anfang 2020.

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Wer sich über die Preise von Bauland und Wohneigentum in seiner Region informieren will, kann das mit der Landesdatenbank Boris machen. Dort stellt der Gutachterausschuss anonymisierte Daten von verbürgten Grundstücks- und Immobilienverkäufen ein. Die Daten können unter www.boris.nrw.de eigesehen werden.

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