Allein im Tierheim zurück bleiben die beiden Rhodesian-Ridgeback-Junghunde Mandalina (l.) und Karabas (r.). Ihre Mutter Luna nahm der Halter nach der Freigabe durch das Kreis-Veterinäramt wieder mit. © Tierheim Schwerte
Nach Rettungsaktion
Tierschützer entsetzt: Halter bekommt Rhodesian Ridgeback Luna zurück
Muss Luna zurück in den verwilderten Garten in Schwerte? Das befürchten Tierschützer, nachdem die Behörden die Freigabe des Rhodesian Ridgebacks entschieden haben. Sein Schicksal ist kein Einzelfall.
Die Freude über die Rettung aus einem verwahrlosten Garten währte nicht lange. Luna, so heißt die Rhodesian-Ridgeback-Hündin, musste vom Tierheim wieder an ihren Halter zurückgegeben werden. „Am Freitag (15.1., Anm. d. Red.) hat er die Freigabe vom Veterinäramt gekriegt“, sagt Tierheim-Leiterin Catharina Seelig. Und fügt vollkommen desillusioniert hinzu: „Das erschließt sich mir nicht mehr. Man ist nur noch enttäuscht.“
Die beiden Junghunde wurden an den Tierschutzverein abgetreten
Weitere Informationen, so Catharina Seelig weiter, habe das Tierheim vom Kreis-Veterinäramt Unna nicht erhalten: „Es wird uns nicht gesagt, ob der Halter Auflagen hat.“ Sie habe dem Mann bei der Abholung nochmals gesagt: „Auf Dauer ist das keine Haltung.“
Erst eine Woche zuvor hatte der Luna bei einer Rettungsaktion der Dortmunder Tierschutz-Organisation Arche 90 an das Tierheim übergeben. Genauso wie ihre beiden knapp sechs Monate alten Hundekinder Mandalina und Karabas.
Aus einem verwilderten Garten nahe des Hoesch-Geländes war die Rhodesian- Ridgeback-Hündin Luna ins Tierheim gekommen. Dort durfte sie der Halter am Freitag aber wieder abholen. © privat
Die beiden Welpen, mittlerweile zu Junghunden herangewachsen, müssen allerdings nicht in den verdreckten Schuppen zurück. Der Besitzer – so Rosemarie Seelig vom Tierschutzverein – habe sie an den Tierschutzverein Schwerte abgetreten. Man hätte zwar gerne alle drei Hunde behalten: „Aber für die beiden ist es erst einmal gut, dass sie bei uns bleiben können.“
Es gebe auch schon jede Menge Bewerbungen von Interessenten, die Mandalina und Karabas bei sich aufnehmen möchten: „Darunter sind auch welche, die Erfahrungen mit Rhodesian-Ridgeback-Hunden haben.“ Denn ein Hund für Anfänger sei diese Rasse nicht.
Jetzt gibt es erst mal einen Termin beim Tierarzt
Bis Mandalina und Karabas vermittelt werden können, ist aber noch einiges zu erledigen. Erst einmal müssen sie dem Tierarzt vorgeführt werden. „Morgen haben wir einen Termin zum Impfen“, sagt Catharina Seelig: „Die Hunde sind ganz schlimm verwurmt.“
So stark, wie sie es seit vielen, vielen Jahren nicht mehr gesehen habe: „Die Würmer kommen raus aus dem Kot.“ Außerdem seien die beiden Junghunde bisher natürlich auch nicht stubenrein. Wo sollten sie das auch gelernt haben?
Das Grabeland ist seit fünf Jahren im Visier der Tierschützer
Der Leidensweg der drei Rhodesian Ridgebacks ist aber weiß Gott kein Einzelfall für die Tierschützer. „In den letzten fünf Jahren haben wir so häufig Probleme mit Hundehaltung“, berichtet Catharina Seelig. Sie ist jedes Mal elektrisiert, wenn der Name des verwilderten Grabelands am Rande des Hoeschwerks fällt, wo sie hausten.
Von einer anderen Parzelle habe sie dort bereits im Januar 2015 den ersten Hund herausgeholt. 2017 dann den nächsten: „Der was so schlecht dran. Er wurde von der Polizei sichergestellt.“
Ähnliches Hundeschicksal in der Nähe des Güterbahnhofs
Über den jetzt ins Visier der Tierschützer geratenen Garten habe es seit 2018 regelmäßig Meldungen über Probleme mit der Hundehaltung gegeben, sagt Catharina Seelig. Seit August 2020 sei es um die Rhodesian Ridgebacks gegangen. Mitte Dezember habe sie persönlich mit dem Halter über die aus Tierschutz-Sicht „nicht artgerechte“ Haltung gesprochen: „Er ist komplett uneinsichtig.“
Und mit dem Kreis-Veterinär habe sie zuletzt noch am Montag vor dem Arche90-Einsatz über das Thema geredet. Von dort war am Montag noch keine Stellungnahme zu bekommen. Die Mitarbeiter seien auf auswärtigen Terminen, hieß es aus der Pressestelle des Kreises.
Ein ähnliches Schicksal wie Luna besorgt die Tierschützer auch in einem Garten am Rande des Güterbahnhofs, der genauso verwildert sein soll. Dort – so weiß Catharina Seelig – lebte ein junger Kangal, ein türkischer Hütehund. Offenbar seien die beiden Halter befreundet: „Der Kangal ist im Moment aber nicht da, weil die Umzäunung nicht sicher ist.“ Stattdessen melden Tierfreunde, jetzt dort zwei junge Kätzchen in einer Hütte beobachtet zu haben.
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