Noch haben nicht alle ihre Kunden davon gehört, dass ihr Hundesalon wieder geöffnet hat. Deshalb hat Sandra Peters momentan nicht viel zu tun. © Holger Bergmann
Coronavirus
Der Hund ist kein Mensch: Hundefriseurin in Schwerte darf wieder öffnen
Seit Beginn des Lockdowns war niemand mehr beim Friseur. Die Schwerter Hundefriseurin Sandra Peters hingegen darf ihren Salon wieder öffnen. Ein wichtiges Versprechen aber kann sie nicht halten.
Hundefriseurin Sandra Peters war mit ihrem Hundesalon Fellkrönung im Lockdown, wie die meisten Unternehmen. Doch dann kam unerwartet eine erfreuliche Nachricht aus Emsdetten.
Dort hatte eine Hundefriseurin per Eilantrag gegen die Schließungsanordnung ihres Hundesalons geklagt. Mit Erfolg. Das Gericht stellte fest, dass Hunde keine Menschen sind und dass sie deshalb von einem Menschen frisiert werden können.
Demnach sind Hundefriseure eine Art Handwerker und das Frisieren von Hunden kommt dem Reparieren von Fahrrädern gleich. Damit dürfen Hundefriseure seit vergangener Woche wieder öffnen. Wenn sich Herrchen und Friseurin denn bei der Übergabe des Tieres nicht näher als 1,5 Meter kommen.
Kunden wissen noch nicht Bescheid
Auch Sandra Peters steht wieder in der Fellkrönung an der Reichhofstraße 76 bereit. „Aber nur wenige Kunden wissen, dass ich wieder geöffnet habe“, so Sandra Peters. Deshalb ist noch nicht viel los in dem Salon.
Das war im Sommer noch ganz anders. Erst im Juni hatte Sandra Peters ihren Hundesalon eröffnet. Ob ihr Angebot angenommen werden würde, war damals noch ungewiss. „Aber die ersten drei Wochen waren klasse“, erinnert sie sich. „Die Nachfrage war riesig.“
Trotz der Erlaubnis zu öffnen, hat Sandra Peters ein Problem. Sie startete ihr Geschäft mit dem Versprechen an die Hundehalter, dass diese bei der Fellbehandlung und dem Krallenstutzen der Hunde anwesend sein dürfen.
Herrchen will oft beim Hund bleiben
Dieses Versprechen kann sie nun nicht mehr erfüllen. „Und manche Hundehalter möchten ihren Hund einfach nicht alleine lassen“, so Sandra Peters. Diese Kunden bleiben deshalb bislang zu Hause.
Doch es gibt auch andere Kunden, die ihren Hund an der Tür abgeben, und Hunde, die sich abgeben lassen. „Die Hunde sind dann allein mit mir trotzdem etwas nervös“, sagt Sandra Peters. „Aber das ist gut, dann bleiben sie eher stehen.“
Dass sie wieder öffnen darf, erfuhr Sandra Peters aus den Medien. Infos vom Kreis Unna oder von der Stadt Schwerte gab es nicht. „Die Infos musste ich mir selbst holen.“ Aber mehr Informationen als „die Hunde müssen an der Eingangstür abgegeben werden“ bekam sie auch im Ordnungsamt der Stadt Schwerte nicht.
Menschen werden nicht frisiert
Sie hätte sich genauer ausgearbeitete Regeln gewünscht. Zum Beispiel hat ihre Praxis mehrere Räume. „Wenn ich mit dem Hund in dem einen Raum bin, könnte ja der Hundebesitzer im anderen Raum warten. Das wäre ja Corona-konform. Aber nein, da ließ das Ordnungsamt nicht mit sich reden.“
Ernsthafte Anfragen von Menschen, ob Sandra Peters ihnen die Haare schneiden könnte, gab es bislang nicht. „Aber die Idee kommt als Witz irgendwann bei fast jedem Gespräch“, verrät Sandra Peters.
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