Hofmusik Festival

Hofmusik Festival auf Gut Nordhausen: Show des Sterne-Kochs feiert Premiere

Für seine Eier ist Gut Nordhausen bekannt. Jetzt wird der traditionsreiche Hof zum Schauplatz des Hofmusik Festivals. Im neuen Programm bietet die Reihe erstmals die Show eines Sternekochs.

Hennen

, 24.05.2022 / Lesedauer: 3 min

Die Künstler sind sonst auf Bühnen wie der Elbphilharmonie oder in anderen hochkarätigen Konzerthäusern zu Gast. Aber in Frack und Abendgarderobe braucht sich keiner zu zwängen, wenn sie sich beim Hofmusik Festival im Iserlohner Norden die Ehre geben. Die ungezwungene Atmosphäre, wo das kühle Getränk auf dem Strohballen neben dem bequemen Regiestuhl steht, macht die besondere Atmosphäre dieser Veranstaltungsreihe aus.

Das genoss im vergangenen Jahr auch Star-Autor Wladimir Kaminer, der nach seinem Lesungs-Abend noch einen weiteren Tag dranhängte, um sich unter das Publikum zu mischen – und Iserlohner Potthucke zu genießen.

Festival an neuem Ort und erstmals mit Kochshow

Für die dritte Runde in diesem Juli haben die Organisatoren Sarah Chloé Mikus und Martin Kallnischkies ein neues Ambiente gewählt. Weil der elterliche Hof in Rheinen gerade zu einem Betrieb für das Reining-Westernreiten umgebaut wird, ziehen sie mit ihrem Festival auf das Gut Nordhausen auf der Rheinermark weiter.

Der Dreieinhalb-Seiten-Hof biete ein noch engeres und heimeligeres Ambiente, sind sie sich einig. Sechsmal wird er zur Bühne für ein ausgewähltes Programm aus Klassik, Poetry Slam und – erstmals – einer Sterne-Kochshow. Platz ist jeweils für bis zu 400 Gäste.

Die junge Pianistin Sophie Pacini eröffnet das Hofmusik Festival am 1. Juli auf Gut Nordhausen. © A2 Photographie

Traditionell eröffnet die Reihe am 1. Juli (Freitag) ein Solo-Recital am Steinway-Flügel aus dem Konzerthaus Dortmund, diesmal mit der jungen Pianistin Sophie Pacini. Der zweite Abend (2. Juli) ist dann für Martin Kallnischkies gleich der „Highlight-Abend“. Eigentlich wollte er Sebastian Manz (Klarinette) und Sebastian Studnitzky (Synthesizer), die sich in einer Aufführung zwischen Jazz und Klassik dem großen Leonard Bernstein widmen, schon 2020 in den Iserlohner Norden holen – bevor die beginnende Corona-Welle alle Planungen über den Haufen warf.

Sternekoch Benedikt Faust präsentiert am 6. Juli beim Hofmusik Festival Live-Cooking mit lokalen Produkten. © Alfred Stolz

Nicht Noten, sondern Rezepte stehen im Mittelpunkt des dritten Veranstaltungstages (6.7.), wo der mit einem Stern ausgezeichnete Koch Sebastian Faust ein Live-Cooking mit regionalen Produkten wie Eiern vom Gut Nordhausen und Schwerter Senf präsentiert. Er zeigt, dass Spitzengerichte auch mit einer normalen Küche und normalen Haushaltsgeräten entstehen können: „Sterneküche kann jede*r/Exzellent kochen ohne Schnickschnack!“, lautet sein Credo.

Die „Acht Jahreszeiten“ sind ein Höhepunkt der Reihe

Beim Poetry-Slam (7. 7.) stellen sich wieder vier Teilnehmer unter der Moderation von Markim Pause dem Votum der Publikumsjury. Bekannt ist auch schon das Ensemble Brasssonanz (8.7.), das schon beim ersten Festival 2019 mit seiner Blasmusik-Mischung von Klassik bis Unterhaltung überzeugte. Jetzt kommt es in kleinerer Besetzung mit Schlagwerk und einem ganz neuen Programm.

Der Mandolinist Jacob Reuven aus Israel interpretiert beim „Acht-Jahreszeiten"-Abend am 9. Juli einen Teil des Solo-Violine-Parts mit seinem Instrument. © Gregor Hohenberg

Noch einmal ein „Highlight“ bieten die Veranstalter zum Finale mit dem Programm „Acht Jahreszeiten“ (9.7.), bei dem die Vier-Jahreszeiten-Werke von Antonio Vivaldi denen des Tango-Altmeisters Astor Piazzolla gegenübergestellt werden. Gleichzeitig wird ein Teil der Solo-Violine in den Stücken durch den Mandolinisten Jacob Reuven aus Israel präsentiert.

Der Helmut-Gin zum Festival wird in Schwerte produziert

Alle Konzerte beginnen um 20 Uhr, der Koch-Abend startet schon um 19 Uhr. Zuvor sind ab 18 Uhr schon die Hoftore und die Stände geöffnet, an denen man Spezialitäten wie Sauerländer Potthucke, Neuigkeiten rund ums Ei, Bier und Wein sowie den eigens kreierten und bei der Schwerter Kornbrennerei Potthoff produzierten „Helmut-Gin“ genießen kann, dessen Flaschenetikett ein Foto des Vaters von Sarah Chloé Mikus und seiner Kuh Rieke ziert.

Ob das Festival nach dem Umbau wieder auf den früheren Milchhof der Familie zurückkehrt? „Sag niemals nie“, erklärt die Organisatorin: „Aber schauen wir mal, wie der Hof sich etabliert unter neuer Ausrichtung. Wir haben noch mehr Höfe hier, die auch wollen.“ Das ursprüngliche Konzept hatte sowieso einen regelmäßiger Wechsel der Aufführungsorte vorgesehen.

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