Jackie Hill (l.) und Birgit Uffelmann leiten die Kids- und Teens-Yoga-Kurse bei Hobo Yoga. © Carolin West
Hobo Yoga
Yoga für Kids und Teens: Das steckt hinter diesem besonderen Angebot
Das Schwerter Studio Hobo Yoga bietet spezielle Kurse für Kinder und Jugendliche an. Was dabei im Fokus steht und wie so eine Stunde abläuft, verraten die beiden Yoga-Lehrerinnen.
Der Schlägel trifft auf die Klangschale, ein lauter Gong ertönt. Das Geräusch zieht sich durch den gesamten Körper, wird immer leiser und klingt dort nach. Es fühlt sich an, als würde alles leicht vibrieren. So beginnt eine Kids-Yoga-Stunde mit Jackie Hill (30).
Die hauptberufliche Kinder-Physiotherapeutin unterrichtet einen Kurs im Schwerter Studio Hobo Yoga. Bis zu acht Kinder (6-10 Jahre) können daran teilnehmen. „Das ist wirklich mein Herzensprojekt“, erklärt Jackie Hill. Und das merkt man auch, wenn man ihr zuhört.
Mit Atemübungen und dem Sonnengruß, einer speziellen Yoga-Übungsabfolge, inklusive passendem Lied geht der Kurs nach dem Klangschalen-Gong weiter. Aber die Kinder bekommen auch Zeit, um von ihrem Tag zu erzählen.
Im Juni 2021 hat Laura Goetze ihr Studio Hobo Yoga eröffnet. Neben Kids- und Teens-Yoga gibt es dort zahlreiche Kurse für erwachsene Yoga-Fans. Für werdende oder frisch gebackene Mütter gibt es außerdem spezielle Angebote. © Carolin West (A)
Teens haben beim Yoga ein „Date mit sich selbst“
„Sie reden beispielsweise darüber, wenn es Ärger mit den Eltern, den Freunden oder in der Schule gab. Gerade Kinder mit großem Bewegungsdrang haben es dort oft nicht leicht“, sagt Jackie Hill. In ihrem Kurs gehe es aber nicht nur um Bewegung, sondern auch um eine bessere Bewältigung von alltäglichen Situationen.
„Wie gehe ich mit Gefühlen wie Traurigkeit um? Und wie kann ich mich achtsamer gegenüber anderen verhalten, zum Beispiel meinen Eltern?“ Diese Themen seien ebenso Teil des Kurses wie Bastelarbeiten sowie Yoga-Übungen, -Geschichten und -Spiele. Darunter „Yoga-Verstecken“, wobei die Kinder nicht nur untertauchen, sondern im Versteck auch eine Asana (Yoga-Pose) halten müssen.
Ganz zum Schluss folgt dann die End-Entspannung. „Die Kinder in meinen bisherigen Kurs-Blöcken haben das auch richtig eingefordert und kommen dabei wirklich zur Ruhe. Das sehen dann hinterher auch die Eltern.“
Auf der Entspannung liegt auch der Fokus im Teens-Yoga-Kurs bei Hobo Yoga. Birgit Uffelmann (55) bezeichnet das als „Date mit sich selbst“. Die Vollzeit-Yoga-Lehrerin hat ursprünglich im medizinischen Bereich gearbeitet und sich 2014 neu orientiert. „Jetzt habe ich meine Berufung gefunden“, sagt sie – und strahlt das auch aus.
Ziele setzen – Koordination verbessern
Die Teens-Yoga-Kurse (max. 8 Jugendliche (11-17 Jahre)), an denen wie auch beim Kids-Yoga bislang ausschließlich Mädchen teilgenommen haben, sind noch einmal eine neue Erfahrung für die dreifache Jungs-Mama. „So viel wie die Mädels reden meine Söhne nicht“, sagt Birgit Uffelmann. „Aber ich lasse sie auch gerne reden, damit sie sich leer quatschen können, bevor die Stunde beginnt. Und es ist ja auch schön, dass sie mir so vertrauen.“
Die 55-Jährige versucht, zwischen der anschließenden Anfangs-Entspannung und der abschließenden End-Entspannung alle Aspekte des Yoga in ihren Kurs zu integrieren. Dazu gehören Sonnengrüße, Atemübungen, Yoga Dance, Yoga Nidra (Yoga des Schlafes) und Yin Yoga (ruhiger Yoga-Stil).
Mit ihren Teenies wagt sich Yoga-Lehrerin Birgit Uffelmann (r.) auch schon an den Kopfstand heran. Bei den Kids geht es Yoga-Lehrerin Jackie Hill vor allem um erste Schritte im Yoga, Spaß und Entspannung. © Carolin West
Atemübungen seien wichtig für die Jugendlichen, die diese in Stresssituationen für sich nutzen können. „Wir setzen uns im Verlauf eines Kurs-Blocks aber auch gemeinsame Ziele, wie beispielsweise den Kopfstand“, erklärt die Yoga-Lehrerin.
Denn es gehe in ihrem Kurs unter anderem um Koordination, die sich auch positiv auf die Schule auswirke, da beide Gehirnhälften so besser zusammenarbeiten. Zudem sei Yoga grundsätzlich eine gute Ergänzung zu anderen Sportarten, die Kinder und Jugendliche ausüben.
Kinder und Jugendliche lernen etwas Wertvolles
Und das alles sei nicht nur etwas für Mädchen, so Birgit Uffelmann. „Schließlich haben in Indien ursprünglich nur Männer Yoga praktiziert“, erklärt sie. Zumal es gerade im Teenie-Alter, wenn sich Vieles verändert, allen nur helfen könne, sich mit dem eigenen Körper zu verbinden.
„Studien, beispielsweise von der Harvard University, belegen auch die positive Wirksamkeit von Yoga“, sagt Jackie Hill. Gemeinsam mit Birgit Uffelmann hofft sie, noch mehr Mädchen und auch Jungen für die Kids- und Teens-Kurse begeistern zu können. „Die Kinder und Jugendlichen können hier etwas Wertvolles für sich selbst mitnehmen und ihre Persönlichkeit weiterentwickeln.“
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