Wohl zum letzten Mal begleitet die Hindu-Gemeinde ihre Göttin vom Robert-Koch-Platz aus durch die Märkische Straße.

Wohl zum letzten Mal begleitet die Hindu-Gemeinde ihre Göttin vom Robert-Koch-Platz aus durch die Märkische Straße. © Reinhard Schmitz (A)

Blumenwagen für die Göttin: Hindus letztmals in der Märkischen Straße

rnZweiwöchiges Tempelfest

Zwei Wochen lang feiert die Hindu-Gemeinde ihr Tempelfest. Höhepunkt ist der Umzug mit ihrer Göttin durch die Märkische und die Graf-Diederich-Straße. Bald muss man dort darauf verzichten.

Schwerte

, 23.07.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es könnte das letzte Mal sein. Wer das farbenfrohe Treiben mit Festwagen, Trompetern und Tänzern im Viertel rund um den Robert-Koch-Platz miterleben möchte, sollte nicht zögern. Der Festumzug der Hindu-Gemeinde bewegt sich am 31. Juli (Sonntag) noch einmal auf der gewohnten Route.

Im nächsten Jahr könnte der Beckenkamp zum Startpunkt werden, wo die prächtige neue Moschee des Hindu-Vereins nach mehrjähriger Bauzeit ihrer Vollendung entgegenblickt. Die Dachhaube, die man von weitem sieht, ist aber noch nicht der Turm, sondern die Spitze des Altar-Hauses für die Göttin Sri Kanankathurka Ampal.

Höhepunkt des Tempelfestes ist der Straßen-Umzug am 31. Juli

In diesem Jahr wird zu Ehren der Göttin das zweiwöchige Tempelfest noch im alten Tempel in einem Hinterhof der Robert-Koch-Straße 5a begangen. Die Feierlichkeiten haben am 23. Juli mit einem Eröffnungs-Gottesdienst begonnen.

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Die Statue von Sri Kanankathurka Ampal ist mit Blumen geschmückt und wird unter Begleitung indischer Musiker zweimal täglich durch das Gebetshaus getragen: jeden Morgen von 11 bis 12 Uhr sowie abends von 19 bis 20 Uhr. Gleichzeitig finden jeweils von 9 bis 14 Uhr und von 17 bis 21 Uhr vor ihrem Antlitz rituelle Gebetsstunden statt, die Pooja genannt werden.

Bis zum Festwagen, der in Märkischen Straße wartet, muss
 die Göttin auf den Schultern getragen werden.

Bis zum Festwagen, der in Märkischen Straße wartet, muss die Göttin auf den Schultern getragen werden. © Reinhard Schmitz (A)

Der absolute Höhepunkt und zugleich Abschluss des Tempelfestes ist der große Umzug mit dem blumengeschmückten heiligen Wagen, dem sogenannten Ther am 31. Juli (Sonntag). Von 11 bis etwa 16 Uhr begleitet eine lange Schar gläubiger Hindus die Göttin bei ihrer Ausfahrt auf dem Wagen, auf dem auch der Priester Platz nehmen darf. Dabei umrundet sie den Tempel auf folgendem Weg: Robert-Koch-Straße, Robert-Koch-Platz, Hörder Straße, Märkische Straße, Kirschbaumsweg und Graf-Diederich-Straße.

Die Frauen ziehen ihre festlichsten Saris an

„So kann die Göttin nicht nur von vielen Menschen gesehen werden; sie segnet nach hinduistischem Glauben zugleich die Stadt und die Menschen, die in ihr wohnen“, erklärt Suntharalingam Gobinaath, 1. Vorsitzender des ausrichtenden Hindu-Vereins.

Rituelle Tänzer und die Lieblingsmusik der Göttin begleiteten traditionell den Festumzug der Hindus.

Rituelle Tänzer und die Lieblingsmusik der Göttin begleiteten traditionell den Festumzug der Hindus. © Reinhard Schmitz (A)

In den vergangenen Jahren lockten der Umzug regelmäßig viele Zaungäste an. Die besten Plätze hatten immer die Nachbarn entlang der Route, die aus ihren Haustüren herauskamen oder einfach in den Fenstern lagen. Zu bestaunen und zu beobachten gibt es immer viel.

Die Frauen in ihren festlichsten Saris, etliche von ihnen mit Öllämpchen in den Händen. Die Männer, die mit nackten Oberkörpern mitgehen. Die Musiker mit den langen Trompeten und die rituellen Tänzer, die die Fleischerhaken in der Haut nicht zu spüren scheinen. Im nächsten Jahr werden sie vermutlich in dem Viertel rund um die Beckestraße zu erleben sein.

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