Notleidende Menschen in Indien lagen ihm stets am Herzen: Der Verein „Hilfe für Adimali“ trauert um seinen Mitgründer Ernst Hölter, der am 9. Oktober im Alter von 89 Jahren gestorben ist.
An sein langjähriges Wirken erinnert der Zusatz im Vereinsnamen, der hinter einem Gedankenstrich offiziell noch den Zusatz „Freundeskreis Schwester Aquina“ trägt.
Begegnung mit Dr. Mattheiken
An diesen Verein dachte noch niemand, als Ernst Hölter Ende der 1970er-Jahre die Gynäkologin Dr. Mattheiken kennenlernte, die von 1977 bis 1981 im Marienkrankenhaus in Schwerte arbeitete. Nach ihrer Rückkehr in ihre südindische Heimat baute sie ein Krankenhaus in der Stadt Adimali im Bundesstaat Kerala auf.
Für den Schwerter war klar, dass er dieses Projekt unterstützen musste, das von den „Schwestern von Nazareth“ betrieben wurde. Dr. Mattheiken leitete es unter ihrem Ordensnamen Schwester Aquina.

Auch weitere Schwerterinnen und Schwerter leisteten Aufbauhilfe. Im Handgepäck flogen über die Jahre Tonnen von medizinischen Hilfsgütern zum Morning-Star-Krankenhaus, wie das neue Hospital in Adimali genannt wurde. Ärztinnen und Ärzte opferten ihren Urlaub, um ihre indischen Kollegen zu unterstützten. Und ganz im Stillen spendeten etliche Schwerter monatlich für Patenkinder in Kerala.
Um diese privaten Initiativen zu bündeln und ihnen eine feste organisatorische Struktur zu geben, lotete der damalige Krankenpfleger Sebastian Karthikapallil im Sommer 2007 die Gründung eines Hilfsvereins aus. Die Resonanz war groß. Gut 50 Interessierte aus Politik und Kirchen, Ärzteschaft und Pflegebereich folgten seiner Einladung in die Gaststätte Zum Rathaus. Anwesend war auch der damalige Bürgermeister und heutige Regierungspräsident Heinrich Böckelühr.
Klinik brauchte Unterstützung
Zu diesem Zeitpunkt war in Adimali bereits ein für indische Verhältnisse modernes Krankenhaus mit 200 Betten und einer Frühgeborenen-Station entstanden, in dem 16 Ärzte arbeiteten. Doch Sebastian Karthikapallil verdeutlichte: „Ohne weitere Hilfe ist die Existenz gefährdet.“ Als Schritte dazu schlug er die Sammlung von Medikamenten, das Sponsoring von Impfungen oder technische Unterstützung mit älteren Medizingeräten vor, die in Indien noch gute Dienste leisten könnten.
Im Juni 2007 erfolgte dann die offizielle Gründung des Adimali-Vereins, in den sich Ernst Hölter mit seiner bislang privaten Aktion einbrachte. Für sein Engagement wurde der acht Jahre später von Sebastian Karthikapallil, der bis heute den Vorsitz führt, mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. Die Trauerfeier für den Gestorbenen beginnt am Freitag (20. Oktober) um 11 Uhr in der Kapelle des Friedhofs in Ergste, Sembergweg.
Viele Fotos vom Adimali-Tag: Indische Kunst und Küche lockte viele Schwerter zum Wellenbad
Sperrungen wegen Schwerter Herbstkirmes 2023: Autos und Busse müssen Umleitungen fahren
Arbeiten für Parkleitsystem am Westwall: Baustelle sorgte für Frust bei Jessica Weimann