Das Weihnachtsevangelium hat eine echte Konkurrenz erhalten. Zumindest in der Familie von Sara Jesser. Dort werden wohl Generationen unter dem Tannenbaum auch eine eigene bildstarke Geschichte erzählen: die von der spektakulären Geburt ihres Sohnes Levi am Heiligen Abend 2023.
Das Baby hatte es mehr als eilig, wollte nicht einmal mehr bis zum Kreißsaal warten. Mitten in der großen Eingangshalle des Marienkrankenhauses Goethestraße erblickte es am 24. Dezember das Licht der Welt. Die Zeiger der Uhr an der Wand standen auf 15.44 Uhr.
Familie musste umplanen
„Der Entbindungstermin war eigentlich am 28. Dezember gewesen“, berichtet Mutter Sara Jesser. Ihrer beiden älteren Töchter Ava und Ida zuliebe hatte sie sich deshalb entschieden, den Heiligen Abend noch gemeinsam zu Hause verbringen. Die einsetzenden Wehen habe sie ignoriert und heruntergespielt. Dabei habe sie sich immer wieder eingeredet: „Es passiert jetzt nicht am Heiligen Abend, dass der kleine Mann kommt.“
Doch der hatte offensichtlich Anderes im Sinne, machte immer stärker auf sich aufmerksam. „Um 15 Uhr haben wir dann gesehen: Wir müssen umplanen“, sagt die 37-Jährige. Sie griff zum Telefon, um ihre Mutter Claudia anzurufen und zu bitten, auf die beiden anderen Kinder aufzupassen. Deren Boutique in der Mährstraße trägt übrigens den Namen ihrer ältesten Enkelin.
Entbindung neben der Rezeption
Eine halbe Stunde später fuhren Sara und ihr Mann Karsten los, eine Viertelstunde später erreichten sie das Marienkrankenhaus. Doch kaum waren die Beiden durch den Haupteingang hereingekommen, da überschlugen sich die Ereignisse. Bis zum Kreißsaal kamen sie nicht mehr. „Ich habe neben der Rezeption entbunden“, berichtet Sara Jesser. Professionelle Hilfe und Betreuung, von der Mitarbeiterin im Empfang per Telefon alarmiert, war umgehend zur Stelle.
Achtköpfiges Team zur Stelle
„Innerhalb von einer Minute stand da ein achtköpfiges Team“, lobt Sara Jesser: „Ich habe ein Spitzen-Team zur Seite bekommen.“ Unter anderem umsorgten sie Hebamme, Arzt und viele Helfer, die den Ort der Geburt mit Tüchern vor neugierigen Blicken abschirmten.
Die junge Mutter erfuhr später, dass es trotzdem wohl Schaulustige gegeben habe, die von den Schreien angelockt wurden: „Aber das habe ich nicht wahrgenommen.“ So stark war das Glück, schließlich den kleinen Wonneproppen gesund und munter in den Armen halten zu können. Er war bei seiner Geburt 52 Zentimeter groß und wog 3.350 Gramm.
Gefühlt wie Maria und Josef
Es sei ein schönes Erlebnis gewesen, sagt Sara Jesser rückblickend: „Wir haben uns ein bisschen wie Maria und Josef gefühlt in der Eingangshalle. Wir werden es jeden Heiligen Abend erzählen.“ Eine wahre Weihnachtsgeschichte, die sich in Schwerte zugetragen hat.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 29. Dezember 2023.
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Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien bereits am 2. Januar 2024