Der Eingang zur Fußgängerzone wird sich verändern. Doch ob ein Café Extrablatt hierhin kommt, dazu gab es bislang keine Bestätigung. Aus gutem Grund.

Schwerte

, 26.09.2018, 16:43 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Baken am Eingang zur Fußgängerzone kündigen die Veränderung an. Der Gebäudekomplex, in dem einst das Schmuckgeschäft Essmann und das Textiliengeschäft Lauterbach untergebracht wurden, soll in Kürze abgerissen werden. Im Inneren wurden die Gebäude bereits entkernt. Die Investoren planen, auf dem dann freien Grundstück ein Wohn- und Geschäftshaus zu errichten.

„Rufen Sie in der kommenden Woche an.“

Auch der Mieter für den Geschäftsbereich soll bereits feststehen: Die Caféhaus-Kette Extrablatt. Doch in deren Zentrale in Emsdetten hüllt man sich derzeit noch in Schweigen. „Rufen Sie doch in der kommenden Woche noch einmal an“, erklärt die freundliche Dame am Telefon. Und auch die Schwerter Bauherren wollen nichts über den möglichen Mieter verraten. Schließlich habe man Stillschweigen vereinbart.

Nicht daran gehalten hatte sich der Stadtplaner Adrian Mork im Februar in seinem Bürgermeisterwahlkampf. Bei einer Veranstaltung mit Oberstufenschülern sprach er deutlich von einem Café Extrablatt, das die Stadt aufwerten werde. Ähnliche Töne hört man von den Nachbarn aus der Bahnhofstraße. Die freuen sich auf die Attraktion. Auch weil sie nach der langen Baustellenzeit auf positive Impulse hoffen.

Es geht noch um die Parkplatzfrage

Bislang ist der Bauantrag zwar gestellt, aber nicht genehmigt, wie die Stadtsprecher Carsten Morgenthal am Mittwoch auf Anfrage bestätigte. Lediglich die Genehmigung für den Abriss der alten Gebäude lege vor. Und weil es ein schwebendes Verfahren sei, könne man keine weiteren Auskünfte geben.

Das Verfahren zieht sich nun schon länger hin. Angeblich geht es derzeit noch um die Stellplatzfrage. Denn eine gut gehende Gastronomie hat deutlich mehr Stellplatzbedarf als die beiden Geschäfte, die bislang dort beheimatet waren. Doch eine Lösung scheint in unmittelbarer Aussicht. Die Investoren wollen Parkplätze in der Nachbarschaft schaffen. Ein Grundstück dafür soll bereits zugekauft worden sein.

Das Café Extrablatt

  • Die Kaffeehauskette Café Extrablatt hat bereits Filialen in Unna, Herdecke, Hagen und Dortmund.
  • Im Sommer 2019 soll ein weiteres Café Extrablatt in Letmathe direkt an der Lenne, mit einer Terrasse, die in den Fluss ragt, eröffnen.
  • Die Kette selbst bezeichnet sich als Ganztages-Gastronomie.
  • Das erste Extrablatt wurde 1988 eröffnet. Das Unternehmen der Systemgastronomie ist als Franchise-System organisiert.

Dass die Beteiligten so schweigsam sind, hat auch einen Grund in der Vorgeschichte. Denn bekanntlich gewann Adrian Mork die Bürgermeisterwahl nicht und konnte deshalb auch nicht seine Lieblingsprojekte nach vorne bringen. Dennoch haben sich die Investoren mittlerweile wohl mit der Stadt weitgehend geeinigt.

Einst stand hier Textilien Lauterbach

An der Hüsingstraße 33 stand das ehemalige Ladenlokal des Textilgeschäfts Lauterbach seit Anfang des Jahres leer. Von 2016 bis 2017 beherbergte es die „Schwerter Zeit“, ein sogenanntes Event-Ladenlokal, das man anmieten konnte. Zuletzt war dort ein Trödelgeschäft und ein Lager der Argentinienhilfe Louisa untergebracht, die zumeist auf dem Cava-Platz ihren Trödelmarkt für den guten Zweck aufbaut.

Zuvor hatte dort mehr als 50 Jahre lang das Textilgeschäft Lauterbach die Schwerter eingekleidet. 2015 schloss Ingrid Lauterbach das Geschäft, das ihre Schwiegermutter Erna gegründet hatte.

Juwelier Essmann hatte dieselbe Adresse

Auch das Nachbarhaus, das übrigens dieselbe Adresse hat, beherbergte eine Traditionsfirma. Seit 1889 war der Laden eine Adresse für Uhren und Schmuck. Zuerst unter Leitung von Uhrmacher Bernhard Gauert, dessen Witwe 1896 den Uhrmachermeister Rudolf Plümer heiratete. Ihm folgte 1935 Benno Neubig, bevor 1964 Friedrich Essmann das Geschäft übernahm. Seit 2001 hatte dessen Nichte Andrea Müller die Geschäfte weitergeführt, bevor sie Ende 2017 ohne Nachfolger in den Ruhestand trat.

Jetzt wird dort ein neues Kapitel aufgeschlagen.