Die GWG plant ein Wohnquartier in Holzen am Rosenweg. 121 Mietwohnungen und 16 Doppelhaushälften sind geplant. Die Bauzeit wurde auf drei Jahre veranschlagt. Doch anders als geplant, liegt noch gar kein Baurecht vor. Der Grund hat mit der Lage des Grundstücks zu tun.
2006 kündigte die Deutsche Nickel einer ganzen Reihe von Kleingartenpächtern die Verträge. Die ausgedehnte Gartenanlage, die eigentlich nur als Grabeland geplant war, sollte weg. Das Unternehmen war damals in finanziellen Schwierigkeiten und die einstigen Eigentümer wollten sich damit finanziellen Freiraum schaffen.
Einen Teil des Geländes konnte man auch schnell vermarkten. Hier stehen heute Edeka, Lidl und einige kleinere Geschäfte, das Einkaufszentrum Holzen-Rosen. Doch der westliche Teil blieb unbebaut, bis heute. 2016 hatte die GWG das Areal gekauft. Hier wollte man eine neue Siedlung bauen.
Pläne überarbeitet
Bereits 2017 wurde der Bebauungsplan dafür vorgestellt. Mietwohnungen und Doppelhaushälften waren geplant. Doch Nachbarn und Institutionen hatten nach der Offenlage Einwendungen, die auch nicht von der Hand zu weisen waren. Es ging um Lärmschutz und das Grundwasser. Also wurden die Pläne überarbeitet. Und zumindest diese Bedenken konnten ausgeräumt werden.

Ein anderes Umweltthema allerdings nicht. Und das hatte mit der Lage des Grundstücks zu tun. Als ehemaliges Gelände der Nickelwerke grenzte das Grabeland natürlich direkt an das Werksgelände der Deutschen Nickel. Dort befindet sich eine Schleiferei. Deren Betrieb sorgt für Emissionen, die für ein Baugebiet nicht zulässig seien, so die Experten.
Die GWG besserte nach, doch auch nach der erneuten Offenlage 2020 genügten die Pläne nicht den Anforderungen der Gutachter. Die Stellungnahmen entsprachen inhaltlich im Wesentlichen denen der ersten Offenlage. Insbesondere die Belange des Immissionsschutzes in Zusammenhang mit der südöstlich gelegenen Schleiferei sowie der möglichen zukünftigen Nutzung des aktuell leer stehenden Werkes 3 der Deutschen Nickel GmbH waren weiterhin das wesentliche Konfliktthema.
Die Lösung:
Das haben GWG und Deutsche Nickel jetzt aber durch einen städtebaulichen Vertrag gelöst. In dem wurden Vereinbarungen zur Nutzung des Geländes der Nickel getroffen, damit in der Nachbarschaft ein Wohngebiet entstehen kann.
Das Problem: Nun müssen die Pläne erneut ausgelegt werden. Das will der Bauausschuss am 10. Mai beschließen. Danach geht das Verfahren wieder los. Der eigentliche Baubeginn war für Frühjahr dieses Jahres geplant.
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