Nach dem Ablassen des Gehrenbach-Stausees in Schwerte-Ost kam so einiges zum Vorschein: Von verbogenen Fahrrad-Gerippen über Computerschrott bis hin zu Leiter und Fass war so ziemlich alles dabei, was offensichtlich mal in einem Haushalt aussortiert wurde. Der Sportanglerverein Schwerte, der das Gewässer gepachtet hat, nutzte am Samstag (24.2.) das Trockenlegen des Sees zu einer größeren Säuberungsaktion.
Ursprünglich war der Gehrenbachsee in Schwerte-Ost, dessen Unterhaltung als Regenrückhaltebecken die Stadtwerke-Tochter Stadtentwässerung (SEG) übernimmt, abgelassen worden, um einen defekten Schieber zu reparieren. In diesem Zuge wurden auch weitere Bauarbeiten erledigt.
Am Wochenende hieß es für die Angler jedoch erstmal: aufräumen. „Wir haben uns mit 15 Mitgliedern des Sportanglervereins Schwerte am Gehrenbach-Stausee versammelt. Außerdem waren fünf Mitglieder der SPD zur Unterstützung vor Ort“, berichtet Lars Saecker, Gewässerwart des Angelvereins, auf Nachfrage der Redaktion. Zunächst seien zahlreiche umgefallene Bäume mit Kettensägen zerteilt und mithilfe eines Radladers zum Sammelplatz an der Lichtendorfer Straße abtransportiert worden.
Fahrräder und Motorroller dabei
Der Müll wurde in einem von der Stadt Schwerte bereitgestellten Container gesammelt. „Darunter waren zahlreiche Mülleimer, einige Fahrräder und sogar ein Motorroller. Außerdem haben wir viel Metallschrott, wie zum Beispiel Kanaldeckel und Rohre gefunden. Ein wirklich kurioser Fund, wie der menschliche Schädel vor einigen Monaten, war jedoch nicht dabei“, erklärt Lars Saecker. Im November hatten mehrere Mitglieder des Angelvereins am Ufer des Gehrenbachsees einen menschlichen Schädel gefunden – ein weiterer Grusel-Fund blieb den Anglern diesmal also zum Glück erspart.

Am Samstag sammelten die Angler ansonsten hauptsächlich Glasflaschen und Plastikmüll auf, in Summe ungefähr 15 Müllsäcke. „Aus Sicht des Sportanglervereins Schwerte war die Aktion ein voller Erfolg und wir freuen und sehr darüber, dass wir das Gewässer und die umliegende Natur in einen ordentlichen Zustand versetzen konnten“, unterstreicht Lars Saecker abschließend.
Die Arbeiten am Gehrenbachsee sollen in der ersten Märzwoche abgeschlossen sein, wie Stadtwerke-Sprecher Heiko Mühlbauer bereits der Redaktion gegenüber angekündigt hatte. Diese Planung sei allerdings auch vom Wetter abhängig, da bei längerem starken Regen zu viel Wasser durch den See fließt. Nach Abschluss der Reparaturen dauere es maximal eine Woche, bis das Gewässer wieder gefüllt ist.

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