Vermüllter Gehrenbachsee Großreinemachen vor dem Wiederaufstau des Gewässers geplant

Vermüllter Gehrenbachsee: Großreinemachen vor dem Wiederaufstau
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Das Ruhr-Clean-up, das jährliche große Reinemachen an den Flussufern, erhält einen kleinen Bruder. Denn auch die Randbereiche des Gehrenbachsees haben es dringend nötig, von Müll befreit zu werden. Nachdem das Wasser für Reparaturarbeiten am Auslauf-Schieber vor Wochen abgelassen worden ist, wird das Ausmaß des Unrats deutlich, den Unbekannte in den vergangenen Jahrzehnten in den Fluten versenkt haben.

Von verbogenen Fahrrad-Gerippen über Computerschrott bis hin zu Leiter und Fass ist so ziemlich alles dabei, was offensichtlich mal in einem Haushalt aussortiert wurde. Es soll den Lebensraum von Fischen, Enten, Kröten und anderen Teichbewohnern nicht weiter stören.

Angler wollen aufräumen

Das Trockenlegen des Sees will der Anglerverein zu einer Säuberungsaktion nutzen, berichtet der Kommunikationschef der Stadtwerke, Heiko Mühlbauer. Die Gruppe hat das Gewässer gepachtet, dessen Unterhaltung als Regenrückhaltebecken die Stadtwerke-Tochter Stadtentwässerung (SEG) übernimmt.

Die Angler wollen am 24. Februar (Samstag) zum Aufräumen losziehen. Sie können allerdings nur im Bereich der Böschung sammeln, da der tief verschlammte Teichgrund ansonsten nicht betreten werden kann. Der städtische Bauhof stellt Container für die Abfallentsorgung bereit. Organisiert wurde die Aktion von den Stadtwerken.

Noch ist der Gehrenbachsee abgelassen und man kann den Bachlauf erkennen. Bald soll der See wieder gefüllt werden.
Nicht mehr lange trockengelegt bleiben soll der Gehrenbachsee. Im Schlamm ist derzeit deutlich sichtbar, wie sich das namensgebende Gewässer durch den Untergrund schlängelt. © Reinhard Schmitz

Die Zeit drängt, weil der Gehrenbachsee bald wieder aufgestaut werden soll. In der Woche ab dem 19. Februar – so erklärt Heiko Mühlbauer weiter – würden 300 Tonnen sogenannter Wasserbausteine angeliefert. Mit ihnen soll der Damm an der Lichtendorfer Straße verstärkt werden, mit dessen Hilfe das künstliche Gewässer in den 1980er-Jahren als Hochwasserschutz aufgestaut worden war.

Die damals zur Abdeckung des Sperrbauwerks verwendeten Rasengittersteine sind durch den Wellengang teilweise abgerutscht. Ihre Aufgaben werden jetzt – nachdem eine Unterlage aus Vlies verlegt worden ist – die Wasserbausteine übernehmen. Für diese Bauarbeiten wird es notwendig sein, die Durchfahrt auf der Lichtendorfer Straße vom 19. bis zum 23. Februar in Höhe des Sees komplett für den Verkehr zu sperren.

Unrat liegt am Grund des abgelassenen Gehrenbachsees in Schwerte-Ost.
Ein Fahrrad mit einer „Acht“ im Reifen liegt auf dem Grund des Gehrenbachsses unmittelbar vor dem Ablass-Bauwerk an der Lichtendorfer Straße. © Reinhard Schmitz

Arbeiten Anfang März abschließen

Noch in dieser Woche wird dort eine Metallplatte angeliefert, auf der später der Schieber montiert wird, mit dem sich der Abfluss regulieren lässt. Dieser war defekt und der Anlass für die ganzen Baumaßnahmen. „Ich hoffe, dass wir spätestens in der ersten Märzwoche fertig sind“, sagt Heiko Mühlbauer.

Diese Planung sei allerdings auch vom Wetter abhängig, da bei längerem starken Regen zu viel Wasser durch den Teich fließt. Nach Abschluss der Reparaturen dauere es maximal eine Woche, bis das Gewässer wieder gefüllt ist. Die Kröten brauchen es dringend, wenn sie in den ersten warmen Frühlingsnächten wieder loshüpfen, um dort wie gewohnt ihren Laich abzulegen.

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