Gefährlicher Radweg über den Freischütz Mal durch B236-Baustelle, mal durch dunklen Wald

Radweg über den Freischütz: Mal durch B236-Baustelle, mal durch Wald
Lesezeit

Zweimal täglich fährt Christina Riße mit ihrem Rad über den Freischütz. In der Baustelle ist das kein Vergnügen. Und so wie die Radwege angelegt sind, hat sie auch wenig Hoffnung auf Besserung.

Der Weg von Schwerte in Richtung Aplerbeck ist für Autofahrer eine Geduldsprobe. Denn auch wenn der Ausbau der B236 seinem Ende entgegenstrebt, den Winter über wird es wohl noch einspurig bleiben. Für Radfahrer ist die Strecke aber höchst gefährlich. Mal muss man über unbeleuchtete Waldwege, mal über Asphalt und vor allem musss man die B236 queren, ohne eine Ampel.

Weg führt durch den Wald

So sah es zumindest laut Beschilderung Anfang Oktober aus. Wer einen Blick auf die Internetpräsenz der Deges wirft, kommt zu einem anderen Ergebnis: Hier gibt es nur einen Weg, nämlich auf der westlichen Seite des Freischütz. Der führt durch die kleine Bergstraße zum Freischütz, dann durch den Schwerter Wald und über den offiziellen Fahrradweg zur Straße Tiefe Mark in Aplerbeck. Hier kann man die B236 an einer Ampelkreuzung überqueren. Der Weg durch den Schwerter Wald ist aber alles andere als ein Radweg. Wurzeln und Backsteinbefestigungen ragen aus dem Weg, eine Beleuchtung fehlt und mancherorts muss man sich durch den Matsch quälen. Für Radfahrer, die über den Mutter-Möller-Weg und die Heide Richtung Schwerte fahren wollen, gibt es offiziell keine Alternative.

Gefährliche Radwege durch die B236 Baustelle in Schwerte.
Teilweise sind die Waldwege unbefestigt. © Heiko Mühlbauer

Die Beschilderung ist dabei keine Hilfe. Dass die Streckenführung oft geändert wurde und auch Passanten die Absperrbaken zur Seite geräumt haben, verbessert die Situation nicht gerade. „Gefühlt jeden Tag hat sich die Möglichkeit der Befahrbarkeit für Radfahrer verändert“, so die Radpendlerin. Und immer wieder musste sie auch ortsfremden Radfahrern helfen. Denn immer wieder kommt es vor, dass der zunächst offensichtlich freigegebene Weg an einem Verbotsschild endet.

Werbung von Baufirma

Besonders ärgert sich Christina Riße aber über die Werbung für das Bauunternehmen, ausgerechnet kurz vor jenem Teilstück, wo die meisten Radfahrer die Straße queren. Denn Autofahrer und Radfahrer können sich nicht frühzeitig sehen, die Situation ist unübersichtlich. Später soll hier eine Ampel gebaut werden.

Deges: Bald wird es sicherer

Die Deges, die im Auftrag von Straßen.NRW für den Ausbau der B236 vom Tunnel in Berghofen zuständig ist, verweist darauf, dass die Baustelle nur noch eine begrenzte Zeit den Verkehr behindern werde. Grundsätzlich seien die Radwege von der ausführenden Baufirma mit der Stadt besprochen worden. Und die Markierungen würden täglich kontrolliert.

„Wir hoffen, dass nach Abschluss der Baustelle der Bereich verkehrssicherer wird“, so Simone Döll von der Deges. Das bezweifelt Christina Riße: Denn während es an der Straße bereits zahlreiche Laternen gibt, fehlen sie an einigen Stellen des Radweges und zwar genau dort, wo der durch den Wald führt. Überhaupt hätte sich die Radfahrerin einen getrennten Radweg in der Straßenführung gewünscht. „Wenn man sieht, wie riesig der Platz für Autos ist, dann ist da von Klimawende und politischem Umdenken nichts zu sehen.“

Alternativrouten sind zu lang

Natürlich könnte Christina Riße auch den Freischütz umfahren, allerdings sind beide Varianten, über Holzen oder Aplerbeck, riesige Umwege. Das mag für Rad-Touristen sinnvoll sein, ist aber keine Alternative für Berufspendler. Das Fazit der Radfahrerin: „Das Ganze macht mich fassungslos und wütend.“

Zukunft der Theodor-Fleitmann-Gesamtschule: Keine Entscheidung, aber nur noch zwei Entwürfe

Mops Molle hat einen Rollator: Mit Gehhilfe zurück ins Hundeleben

"Totenmesse für Schwerte" wegen Marktplatzumbau: Wortwahl berechtigt oder geschmacklos?