
© Reinhard Schmitz
Hier dürfen nur Schwerbehinderte im Elektroauto parken – vorerst
Im Reiche des Wassers
Es tut sich was am Parkplatz „Im Reiche des Wassers“. Bei seiner Erweiterung entstehen auch Ladestationen für Autos und E-Bikes. Dabei kommt es derzeit zu einer kurios anmutenden Situation.
Es ist schon eine sehr besondere Kombination. Wer hier seinen Wagen abstellen will, muss zwei Voraussetzungen auf einmal erfüllen. Er muss einen Schwerbehinderten-Ausweis mit dem Kennzeichen für „außergewöhnlich gehbehindert“ bei sich führen und gleichzeitig Fahrer eines teuren Elektroautos sein.
Denn die modernen Stromladesäulen sind direkt hinter den Behinderten-Parkplätzen aufgestellt worden, sich sich gleich an der Einfahrt des Großparkplatzes Im Reiche des Wassers befinden. So zeigen es ein Verkehrsschild und Symbole auf dem Asphalt an.
22 neue Pkw-Parkplätze sind im hinteren Bereich entstanden
Wer dieses Kuriosum mit eigenen Augen erleben will, der sollte aber nicht allzu lange warten. Denn es ist nur eine Momentaufnahme, die anzeigt: Es tut sich was auf dem größten gebührenfreien Parkplatz am Rande der Innenstadt. Im Zuge von Markierungsarbeiten würden die Behinderten-Parkplätze auf die gegenüberliegende Seite verlagert, verkündet die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung. Dabei blieben sie in der Anzahl erhalten, wie sie jetzt auch sind.

Insgesamt 22 neue Stellflächen sind am nördlichen Rand des Parkplatzes „Im Reiche des Wassers" angelegt worden. Jetzt können dort 144 Autos abgestellt werden. © Reinhard Schmitz
Die wesentliche Veränderung ist aber am anderen Ende des Parkplatzes entstanden. An seinem nördlichen Rand, wo das Gelände an wuchernden und mit Unrat übersäten Wildwuchs grenzt, sind 22 nagelneue Abstellflächen angelegt worden. Erschlossen werden sie durch einen Stich von dem übrigen Gelände aus, wie der noch dunkle, frische Asphalt verrät.
Es gibt sogar eine Beleuchtung mit drei neuen Laternen in LED-Technik und eine Handvoll junger Bäume, die Schatten spenden können, wenn die Autos an heißen Sommertagen sonst in der Sonnenglut schmoren würden.
Es folgen noch Lademöglichkeiten für Elektro-Fahrräder
„Der Parkplatz gehört zu den Projekten, die die Stadt Schwerte im Zusammenhang mit der Förderung alternativer Antriebsarten und der Stärkung des Umweltverbunds vorantreibt“, wird dazu aus dem Rathaus mitgeteilt. Mit Mitteln aus einem Förderprojekt namens NOX-Block hätten die Stadtwerke auf dem Gelände eine Lade-Infrastruktur zum gleichzeitigen Aufladen der Akkus von vier Elektro-Fahrzeugen aufgebaut.
Eine ähnliche Möglichkeit soll auch noch für das Stromtanken von Elektro-Fahrrädern geschaffen werden. Für diese Fahrzeuge werde noch ein Ladeschrank ebenfalls im vorderen Bereich des Parkplatzes geschaffen, heißt es weiter. Auch solle es dort eine neue Fahrrad-Abstellmöglichkeit geben sowie eine Einrichtung, in der Fahrrad-Ausrüstung verstaut werden kann.
142 der 152 Stellflächen sind reguläre Parkplätze
Standen bislang auf dem Parkplatz „Im Reiche des Wassers“ 122 Stellflächen (davon 2 für Behinderte) zur Verfügung, so werden es künftig 152 sein. Sie teilen sich auf in 142 reguläre Parkplätze, 2 Behinderten-Parkplätze, 4 Lade-Parkplätze für Elektroautos und 4 Fahrrad-Parkplätze.
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
