André Harms, Baubevollmächtigter der Deges, konnte zufrieden sein: Wie geplant, war die alte Fußgängerbrücke über die B236 am Freischütz in der Nacht zu Samstag (30.10.) gefallen. © Reinhard Schmitz
Ausbau B236
270 Tonnen Schutt und Stahl: Fußgängerbrücke am Freischütz fiel schnell
Es durfte nichts schiefgehen. Deshalb stand vorsorglich sogar ein Reservebagger bereit. Doch dann fiel die Fußgängerbrücke am Freischütz ganz schnell.
Vier Worte beendeten alle Anspannung. „Die Brücke ist Geschichte“, sagte André Harms, Baubevollmächtiger der federführenden Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) am Samstagmorgen (30.10.). Viel weniger Widerstand als befürchtet setzte der Fußgänger-Übergang über die B236 am Freischütz den Abrissbaggern entgegen.
Bereits zwei Stunden nach der Vollsperrung der Straße war das Mittelteil am Freitagabend gegen 22 Uhr gefallen – auf ein zuvor ausgelegtes Sandbett, damit die Fahrbahn der Hörder Straße keinen Schaden davon trug.
Sogar ein Reserve-Bagger stand für alle Fälle bereit
Die sorgfältige Vorbereitung der nächtlichen Aktion sollte sich auszahlen. Um auf Nummer sicher zu gehen, war nicht nur im Vorfeld die Stahlbeton-Konstruktion aus den 1960er-Jahren eingehenden Untersuchungen unterzogen worden. Auch am Abrissabend selbst sollte nichts dem Zufall überlassen bleiben. Deshalb hatte man sogar einen dritten Bagger als „Back-up“ in Bereitschaft, falls einer der beiden benötigten Bagger ausfallen sollte. Benötigt wurde der Ersatz dann aber nicht.
Zuletzt nahmen sich die Bagger die Fundamente der alten Brückenrampe vor. © Reinhard Schmitz
Mit einem Meißelgerät pickte ein Bagger so lange auf die Brückenmitte ein, bis sie schließlich nachgab. „Es ging leichter als gedacht“, berichtete André Harms: „Da sind wie alle glücklich drüber.“ Schließlich habe so ein Bauwerk an dieser Stelle schon eine gewissen Symbolkraft. Die beauftragte Firma Eiffage sei hochprofessionell. Mit dem Abbruch selbst habe das Unternehmen eine Spezialfirma beauftragt: „Hier ist Teamarbeit ganz wichtig.“
270 Tonnen Schutt und Stahl mussten abgefahren werden
Das zeigte sich auch im weiteren Verlauf deutlich. Während am Samstagmittag mit einem Bagger auf der Heideseite das letzte Fundament der alten Brückenrampe beseitigt wurde, lud ein anderer unermüdlich Schutt auf eine Karawane von Lkw.
270 Tonnen Beton und Stahl müssten abgebrochen und abgefahren werden, erklärte André Harms – alles zum Recycling sortenrein getrennt. Und während dieser Berg kleiner wurde, säuberte ein anderer Mitarbeiter bereits mit einem Motorbesen schon einmal grob die Fahrbahn. Die Feinarbeit sollte später eine Kehrmaschine erledigen.
Die Seitenteile für die neuen Fußgängerbrücke am Freischütz stehen schon. Am kommenden Wochenende soll bei einer erneuten Vollsperrung der B236 das fehlende Mittelteil eingehoben werden. © Reinhard Schmitz
Für Sonntagmorgen (31.10.) war dann eine Verkehrssicherungsfirma bestellt, die den Rest erledigen sollte. Vor allem müssen die massiven Baustellen-Leitplanken, die für den Brückenabriss abmontiert und eingelagert worden waren, neben den Fahrbahnen wieder aufgestellt werden. Wenn alles erledigt ist, kann die Straße wieder freigegeben werden.
Etliche Autofahrer wollten schon am Samstag die Sperrung nicht wahrhaben. Sie schlüpften durch eine Schranke, die zwischen zwei Lkw-Durchfahrten geöffnet geblieben war, bis sie vor der Baustelle standen. Einer versuchte dort gar ein gefährliches Wendemanöver unter der sich drehenden Baggerschaufel, die hochgehäuft mit Schutt gefüllt war.
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