
© Heiko Mühlbauer
Mountainbike-Unfall: Für die Stadt ist die Piste am Ebberg illegal
Radsport am Ebberg
Die Stadt hat die Mountainbike-Piste am Ebberg im Sommer gesperrt, um aus der Haftung zu sein. Gleichzeitig suchte man gemeinsam mit den Radlern nach einer Lösung. Gilt die Schließung noch?
Die Downhill-Piste am Ebberg ist in der Radfahrer-Szene weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Doch an der rechtlichen Situation der Strecke am Rande von Westhofen hat sich für die Stadt Schwerte nichts geändert.
Am Wochenende hatte sich in dem Waldstück ein junger Mann aus Menden bei einem Sturz so schwere Verletzungen zugezogen, dass er mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik abtransportiert werden musste. Um gerade in solchen Fällen keine haftungsrechtlichen Konsequenzen befürchten zu müssen, hatte die Verwaltung die Mountainbike-Strecke im Juli vergangenen Jahres gesperrt.
Stadt Schwerte: „Die Strecke ist gesperrt“
Und daran hat sich bis heute nichts geändert. „Es ist nach wie vor eine illegale Strecke“, erklärt Stadt-Pressesprecher Ingo Rous auf Nachfrage: „Die Strecke ist gesperrt, die Nutzung illegal.“ Gleichwohl werde weiterhin mit Interessenvertretern der Mountainbiker an einer Lösung gearbeitet: „Die Gespräche laufen.“

Die Kenntnisse über Moutainbike-Pisten verbreiten sich über das Internet rasch in der Szene. © picture alliance/dpa
Diese waren schon kurz nach dem Sperrungs-Beschluss mit Vertretern der Mountainbiker-Szene aufgenommen worden, um Möglichkeiten und Bedingungen für die Wiedereröffnung des Bergab-Parcours auszuloten.
Man wollte ein Konzept erarbeiten, das auch die Sicherheit der Spaziergänger und die Rücksichtnahme auf die Natur gewährleistet. Eine Lösung - so hieß es damals aus dem Rathaus - könnte die Gründung eines Vereins sein oder der Anschluss an einen bestehenden Verein.
Einem Verein die Verantwortung für die Piste zu übertragen, wurde von der SPD in Schwerte favorisiert. Die Sozialdemokraten konnten sich gut vorstellen, die Mountainbike-Strecke zu legalisieren und so dem Freizeitverhalten junger Menschen Rechnung zu tragen. Zu klären sei aber auch die Frage nach einem Parkplatzkonzept, wenn die Radfahrer eben nicht mit dem Rad anreisen.
Förster im Süden von Dortmund schlagen Alarm
Auch die örtliche CDU beschäftigte sich mit dem Thema. Sie forderte, großflächige Veränderungen in der Natur zu unterlassen. Außerdem müsse darauf geachtet werden, dass die Piste nicht schleichend immer weiter verlängert werde und es keine gefährlichen Kreuzungen mit Wanderwegen gebe. Deshalb sollten Sprungschanzen vor solchen Querungen vermieden werden.
Von Förstern im Süden von Dortmund wird immer wieder über Mountainbike-Pisten geklagt, die von Radfahrern ohne Rücksicht auf die Natur illegal abseits der normalen Wege angelegt werden. Dabei wird nicht nur das Wild gestört, große Sorge bereitet auch die Verdichtung des Waldbodens. „Der wird hart wie Beton“, heißt es. Das Problem verstärkt sich durch die Verbreitung der Strecken durch das Internet.
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
