Für die "Ruhrbrücke" findet sich kein Interessent
Ehemalige Gaststätte
Es hat den Charme eines Dornröschenschlosses - und trotzdem findet sich auch zweieinhalb Jahre nach der Zwangversteigerung kein Käufer für die frühere Gaststätte Zur Ruhrbrücke. Monika Scholz hätte viele Ideen für das Gebäude von 1939. Doch ihr ist die Investition zu ungewiss.

Nach der Zwangsversteigerung steht die frühere Gaststätte Zur Ruhrbrücke schon seit Jahren zum Verkauf.
Scholz betreibt das zugehörige Wohnhaus, bietet dort seit sechs Jahren die Weinwelt Scholz an. „Eigentlich wollten wir es ersteigern“, bedauert Monika Scholz, 2012 nicht zum Zuge gekommen zu sein. „Ich würde gerne so viel machen“, könnte sie sich beispielsweise einen Weingarten im Außengelände vorstellen. Doch wegen der ungewissen Verhältnisse lohnten sich für sie keine größeren Investitionen.
Unter den Hammer gekommen war der gesamte Komplex im Amtsgericht Schwerte beim dritten Zwangsversteigerungsversuch im September 2012 für zusammen 355.000 Euro. Das Verfahren hatte die Stadtkasse betrieben, weil sie vom früheren Eigentümer seit 2008 keine Grundbesitzabgaben mehr gesehen hatte.
Für 448.000 Euro
„Bestens geeignet für Praxis-Büro-Wohnen“ wirbt das Transparent für die Gaststättenräume mit rund 550 Quadratmetern Nutzfläche, die samt 1600-Quadratmeter-Grundstück 440.000 Euro kosten sollen. Mittlerweile wird das Objekt im Internet von einer Oberhausener Immobilienfirma für 448.000 Euro zuzüglich 3,57 Prozent Provision angeboten. Für das Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung nebenan möchte der Verkäufer laut Plakat 240.000 Euro sehen.
Doch nichts tut sich, bestätigt Monika Scholz. Ganz im Anfang nach der Versteigerung, als die großformatigen Verkaufsplakate angebracht wurden, habe man hin und wieder mal einen Interessenten gesehen. Doch in letzter Zeit beobachtete sie niemanden mehr.
Fläche wuchert zu
Stattdessen wuchern Birken und anderes Gestrüpp die Fläche an der Letmather Straße 1 zu. Mit dekorativen Holzfässern und Weinflaschen kaschiert Monika Scholz deshalb den Blick zum verwildernden Nachbargrundstück. Wer genau hinschaut, entdeckt dort im Aushangkasten sogar noch die Schnitzelparade-Speisekarte. Das Wienerschnitzel für 6,90 Euro, das Zigeunerschnitzel für 7,80 Euro. Lang, lang ist's her.