Zeit für eine Pause im Liegestuhl hatten die Gastronomen Sivita und Can Karakus selten. In ihrer Strandbar, dem Café Herrlich an der Ruhr, war immer viel zu tun. © Reinhard Schmitz (A)

Gastronomie in Schwerte

Für die Beachbar „Café Herrlich an der Ruhr“ gibt es keinen zweiten Sommer

Als Beachbar hatten Sivita und Can Karakus die brachliegende Terrasse am Bootshaus im Sommer wiederbelebt. Die Gäste kamen und fühlten sich wohl. Trotzdem wird es keine zweite Saison geben.

Schwerte

, 10.12.2019 / Lesedauer: 3 min

Die herrlich heißen Sommertage im Ruhrtal sind nur noch Erinnerung. Und das Café Herrlich an der Ruhr bleibt es leider auch. Die Beachbar, mit der Sivita und Can Karakus die jahrelang brachliegende Terrasse am Bootshaus wiederbelebt hatten, ist nach nur einer Saison wieder Geschichte. Obwohl das Projekt am Ruhrufer, in das die Betreiber vom Café Herrlich am Markt so viel Herzblut gesteckt hatten, sich mit seiner einmaligen Atmosphäre auf Anhieb als Treffpunkt etabliert hatte.

Kanuverein wollte Pächter, der auch das Vereinsheim führt

Aber vertraglich geht der Kanu- und Surfverein (KVS), dem das Gelände gehört, andere Wege. Er suchte einen Pächter, der neben der Beachbar auch die weiter oben gelegene Vereinsgaststätte aus einer Hand mitbetreibt. Und das war für Sivita Karakus neben ihrem Stammsitz am Markt nicht zu stemmen - zumal geeignetes Personal wie fast überall kaum zu finden ist.

Ihr "Baby", das Café Herrlich am Markt, liegt Sivita Karakus besonders am Herzen. Deshalb konnte sie das Angebot, zusätzlich das Vereinsheim im Bootshaus zu führen, nicht annehmen. © Reinhard Schmitz

„Dann hätte ich einen der Läden vernachlässigen müssen“, erklärt Sivita Karakus. Und das kam nicht in Frage. Mit dem Kanuverein sei aber alles fair verlaufen, betont sie: „Die hatten uns auch das Angebot gemacht.“ Nur musste sie sich dagegen entscheiden.

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„Ganz viele, die das mitgekriegt haben, sind traurig“, sagt die Gastronomin. Und so fühlt sie auch: „Auch wir haben natürlich gehofft, dass wir die nächsten Jahre weitermachen können.“ Schließlich habe man, vor allem ihr Mann Can Karakus, die Beachbar ans Laufen gebracht. Sie war ihre gemeinsame Idee: „Es war schön, es hat Spaß gemacht.“ Aber das Leben gehe weiter. „Ich lebe ja nicht davon“, sagt Sivita Karakus. Die Anschaffungen für das Café Herrlich an der Ruhr hätten sich in Grenzen gehalten. Das Mobiliar stammte ohnehin zum Teil vom Stammsitz am Markt. Neu war in erster Linie der Sand, der den Boden in einen Traum von Meer und Sonne verwandelt hatte.

Nachfolgerin für Vereinswirtin Gisela Becker ist gefunden

Ob es im nächsten Jahr wieder eine Beachbar in dieser Art geben wird, ist noch offen. „Mit dem Sand werden wir wahrscheinlich nicht so weitermachen“, berichtet der Vorsitzende des Kanuvereins, Klaus Volke. Der werde vermutlich sowieso vom nächsten Hochwasser weggespült. Alles andere müsse man den neuen Pächtern überlassen, die zum Jahreswechsel die Nachfolge der in den Ruhestand gehenden Gisela Becker antreten. Über 20 Jahre lang hat sie die Kanuten und andere Gäste in der Vereinsgaststätte bewirtet. „Es war immer so: Wer oben das Vereinsheim macht, macht auch die Terrasse“, sagt Volke. Deshalb sollte der Betrieb auch jetzt nicht getrennt werden, wenn er von Susan Klemmt übernommen werde, die zur Unterstützung einen Koch anstellt. „Man muss denen jetzt auch die Chance geben“, sagt Sivita Karakus ohne Groll.

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