
© Reinhard Schmitz
Früher Hai-Pin und Soma - Was wird aus dem China-Restaurant an der Hörder Straße?
Gastronomie in Schwerte
Erst Hai-Pin, dann Soma. Pekingente und andere chinesische Spezialitäten haben die Schwerter seit fast 25 Jahren im Lokal an der B236 gespeist. Doch seit längerer Zeit ist es geschlossen.
Der Wintergarten ist dunkel, die Fensterfront auch. Verlassen wirkt seit längerer Zeit das China-Restaurant Soma, wenn man abends die B236 herunterfährt. Man muss schon anhalten und aussteigen, um die handschriftliche Nachricht an der Tür zu lesen: „Wegen Umbau haben wird bis ca. November geschlossen.“
Es geht also weiter an der Hörder Straße 127. Aber mit was? „Ein neues Restaurant mit chinesischer Küche“, sagt der Hausbesitzer, der einen neuen Pächter für sein Objekt gefunden hat. Es werde auch einen neuen Namen geben. Aber zuvor werde komplett umgebaut.
Seit 1995 bekannt als China-Restaurant
Davon bekommt man einen Eindruck, wenn man auf die Terrasse schaut. Kücheneinrichung, die herausgerissen wurde, stapelt sich dort. Daneben liegt Baumaterial. Die Gäste dürfen sich also auf ein neues Ambiente freuen in der gastlichen Stätte, die seit 1995 für Spezialitäten aus der chinesischen Küche bekannt ist. Damals hatte der gelernte Koch Laivi Ta dort sein „Hai-Pin“ eröffnet, was nichts Anderes bedeutet als „Herzlich willkommen“.

Die alte Einrichtung des „Soma“ ist herausgerissen worden. © Reinhard Schmitz
Dazu sollte auch das Ambiente seine Zutat leisten. Deshalb wurde später noch ein lichtdurchfluteter Wintergarten angebaut, der die Zahl der Sitzplätze von 100 auf 180 Gäste vergrößerte. Im Jahre 2018 wurde des Restaurant bei der Übernahme durch Elivi Ta in „Soma“ umbenannt.
Die Küche, vom Büfett auf à la carte umgestellt, bot einen Mix aus japanischen und vietnamesischen Spezialitäten. Den Testern des Restaurant-Checks unserer Redaktion schmeckten die Gerichte bei einem Besuch im Sommer gut.
Im „Forsthaus Breucker“ gab´s Urwestfälisches
Ursprünglich war das Restaurant unter dem Namen „Forsthaus Breucker“ für seine urwestfälische Küche geschätzt. Manfred Rommel (77), einer der „Ureinwohner“ der Schwerterheide, erinnert sich noch gut daran, als es dort Mettwürstchen, Frikadellen und Soleier gab - passend zu Bier und Schnaps. Groß waren die Ansprüche damals nicht, in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg.
Später wurde die Speisekarte um andere Gerichte erweitert. „Urig“ sei das Ambiente dort gewesen, als die Nachbarschaft dort vor 40 Jahren ihr Jahresfest feierte. Und als die benachbarte Firma Papenmeier später mal zur Weihnachtsfeier einlud. Viele schätzten auch den Biergarten zur Bergstraße mit seiner Blumenpracht.

Vor seiner Zeit mit chinesischer Küche war das Restaurant an der Ecke Hörder-/Bergstraße als „Forsthaus Breucker“ ein Ausflugsziel der Schwerter. © Franz Schwieder/Stadtarchiv Schwerte
Ein Fixpunkt war das „Forsthaus“ bei manchem Herrenausflug: Nach dem Start am Freischütz bildete es die zweite Station, bevor man im Gasthaus Drei Linden, im Haus Sprave und im Haus Tiemesmann einkehrte, um dann weiter zu den Kneipen in der Stadt zu ziehen. Jetzt sind auf dieser Route längere „trockene“ Abschnitte zu überstehen.
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
