Wie TikTok, nur mit echten Fotografien Ausstellung in den Ateliers am Markt zeigt Fotoserien

Fünf Bilder, eine Geschichte: Zwischenraum Ateliers zeigen Fotoserien
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Straßenmusiker, ein Schiff fährt in den Hafen ein, Tiere im Zoo – bei solchen Motiven zückt man heute meist das Handy und macht ein Video. Die Kunst, kurze Geschichten im Video zu erzählen, ist die Kernkompetenz sozialer Netzwerke wie TikTok.

Doch man kann Geschichten auch in starre Bilder fassen. Harald Mante (87), Fotoprofessor aus Schwerte, pflegt die Kunst der Bilderserie schon seit Jahrzehnten. Kleine oder große Veränderungen machen fünf Bilder zu einer Geschichte.

84 Arbeiten von 35 Fotografen

Eine Technik, die er auch den Teilnehmerinnen und Teilnehmern seiner Fotokurse in der Akademie im Park anempfiehlt. Aus deren Werken ist nun eine Fotoausstellung in den Zwischenraum Ateliers am Markt geworden. 84 Arbeiten von 35 Fotografinnen und Fotografen erzählen Geschichten.

Foto-Ausstellung in Schwerte, Zwischenraum Ateliers
Jeweils zwei Fotoserien werden thematisch oder nach Formen und Farben zusammengefasst. © Heiko Mühlbauer

Wie das funktioniert? Da ist zum Beispiel die Frau, die auf einem Liegestuhl am Strand liegt, bis eine Welle das Wasser so weit trägt, dass die Liege von allen Seiten vom Wasser umgeben ist. Doch auch Momente werden festgehalten, die eher ergänzend als chronologisch eine Geschichte erzählen, wie die Spiegelung von Mandarinenten im Wasser.

Wie Höhepunkte aus einem Film

„Es ist so, als würde man aus einem laufenden Film stellvertretend für jeden Höhenpunkt nur ein Standfoto auswählen“, erklärt Harald Mante. Dabei seien die Abstände zwischen den einzelnen Fotos der Serien höchst unterschiedlich. Die erwähnte Welle am Strand brauchte nur wenige Sekunden, bis der Liegestuhl vom Wasser umgeben war. Eine Arbeit, die einen Blick auf die Bochumer Königsallee wirft, bildet die Jahreszeiten ab. Monate liegen zwischen den einzelnen Sequenzen.

Durch die Anzahl der Arbeiten reicht die Ausstellung bis unter das Dach der kleinen Galerie. „Wer sich auf die Bildersequenzen einlässt, hat hier viel zu gucken und zu stöbern“, sagt Eva Witter-Mante.

Nicht bei allen Aufnahmen war im Übrigen ein Fotoapparat im Spiel. „Manche der Seminarteilnehmer nutzen auch intensiv das Handy“, sagt Harald Mante. Und der 87-jährige Fotoprofessor, der den größten Teil seiner Laufbahn mit Film, Negativ und Abzügen gearbeitet hat, verschließt sich auch dieser Technik nicht. „Die Handykameras haben heutzutage so eine gute Qualität, dass wir damit schon für die Transparente an der Hauswand Aufnahmen gemacht haben“, erzählt er.

Öffnungszeiten der Ausstellung „Kleine Geschichten“

Die Ausstellung „Kleine Geschichten“ in den Zwischenraum Ateliers am Markt 5 wird am Freitag (4. August) um 19 Uhr eröffnet. Sie ist an den kommenden beiden Wochenenden (5. und 6. August sowie 12. und 13. August) samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 14 Uhr geöffnet.

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