
Vom Abriss der alten Geschäftshäuser bis zur Eröffnung des Café Extrablatt hat Peter Hoffmann (70) alle Phasen des Neubauprojektes an der Ecke Hüsingstraße/Nordwall mit seinem Handy dokumentiert. © Reinhard Schmitz
Projekt Café Extrablatt: Peter Hoffmann war mit dem Handy immer dabei
Foto-Serie vom Bau
Er ist Ur-Schwerter. Quasi geboren im Goldenen Hirsch, weil das Elternhaus noch nicht fertig war. Jetzt hat Peter Hoffmann (70) den Bau des Café Extrablatt mit vielen Handyfotos dokumentiert.
Wahnsinn, so schnell vergehen vier Jahre. Vier Jahre, in denen der Bürgersteig der Hüsingstraße hinter Deichmann endete. Vier Jahre, in denen man nur über einen Behelfs-Zebrastreifen zur „Waage“ herüberkam. Vier Jahre, in denen sich der ganze Besucherstrom zur Fußgängerzone an der einzigen Ampel zwischen C&A und dm drängelte.
Warum dieses alles passiert ist, kann Peter Hoffmann (70) auf seinen Handybildern wie im Zeitraffer vorbeiwischen. Immer wieder ging er seit 2018 zur Baustelle für das Café Extrablatt, um die einzelnen Bauphasen fotografisch zu dokumentieren.
Auf den ersten Bildern steht noch das Juweliergeschäft Essmann
Die einmalige Serie des 70-jährigen Ur-Schwerters beginnt mit Ansichten, die fast schon vergessen scheinen. An der Stelle, an der am vergangenen Freitag (10.6.) das Café Extrablatt in einem modernen Wohn- und Geschäftshaus eröffnet wurde, schmiegen sich noch zwei niedrige, angejahrte Gebäude aneinander.
Hinter der roten Fassade war lange das Textilgeschäft Lauterbach zu finden, im Schaufenster des grauen Hauses daneben lagen Uhren und Schmuck des früheren Juweliergeschäfts Essmann aus. Und darüber zeigte die dreieckige Dugena-Uhr, die in einer Halle des städtischen Bauhofs auf einen neuen Einsatz wartet, den Schwertern, was die Stunde geschlagen hatte.
Die Zeiger waren längst stehen geblieben, als im Herbst 2019 der Abrissbagger anrückte, um die beiden Altbauten einen nach dem anderen von der Rückseite her einzureißen.
Anschließend thronte er auf einem selbst aufgetürmten Hügel aus Schutt, um die letzten Reste nach und nach zum Abtransport auf Lkw zu verladen. Schon bei diesen Aktionen wurde deutlich, wie knifflig das Arbeiten auf der engen Baustelle im Herzen der City war – ringsherum umgeben von anderen Gebäuden und Verkehrsadern.
Der Aufzugsschacht wurde um den Kran herum gebaut
Wegen des räumlich beengten Platzes musste der Baukran im Kellerbereich des Gebäudes aufgestellt werden, wie das nächste Foto von Peter Hoffmann zeigt. Pfiffig hatten ihn die Planer an der Stelle platziert, wo später der Aufzugsschacht entstehen sollte.
Etage um Etage wächst das Gebäude anschließend in die Höhe, um sich schließlich aus dem verhüllenden Gerüst mit seinen blauen Planen herauszuschälen. Zum krönenden Abschluss wurden schließlich die Räume des Café Extrablatt und dessen Außengastronomie eingerichtet.
Nach der Eröffnung hat es sich Peter Hoffmann auch nicht nehmen lassen, das neue Café Extrablatt zu testen. An den Tischen vor der Tür ließ er sich nieder, wo er das vorbeifließende Treiben am Eingang zur Fußgängerzone beobachten konnte.
Er war begeistert, auch im Namen der Stadtbesucher, die montags bei den meisten Gastronomien der Stadt vor verschlossenen Türen standen: „Immer wieder fragten montags Radfahrer: Wo kann man einen Kaffee trinken?“ Jetzt kann der Hobby-Fotograf eine Antwort geben. Das Café Extrablatt kennt keinen Ruhetag.
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
