Die Schwerter Feuerwehr hatte in einer ersten Bilanz am Montag (1.1.) betont, dass die Menschen in Schwerte friedlich ins Neue Jahr gestartet seien. Im Gegensatz zu anderen Städten habe es zum Beispiel keine dramatischen Einsätze mit Verletzten durch Böller oder Feuerwerk gegeben, teilte Jan Menges am Montag auf Anfrage mit. Trotzdem habe es mehrere Einsätze gegeben.
Wachabteilungsleiter Christoph Elosge hat am Dienstag (2.1.) noch einmal detailliert aufgezählt, welche Einsätze das genau waren:
- 17.30 Uhr: Den Auftakt für den nicht ganz so ruhigen Abend der Schwerter Feuerwehrleute machte ein Brandmelder, der im Friedrich-Krahn-Seniorenzentrum am Westhellweg ausgelöst hatte. Ein Großaufgebot machte sich auf den Weg zum Seniorenzentrum: Mit dabei waren die hauptamtliche Wache, der Löschzug Westhofen, die Löschgruppe Mitte und der Rettungsdienst. Dann stellte sich alles jedoch als Fehlalarm heraus. „Offenbar hatte eine Bewohnerin Haarspray oder etwas Ähnliches verwendet und damit den Alarm ausgelöst“, so Elosge.
- 0.11 Uhr: Pünktlich kurz nach Mitternacht wurde die Feuerwehr zum ersten Brand der Nacht gerufen, der auf einem Balkon in einem Mehrfamilienhaus am Rosenweg ausgebrochen war. Die Situation war kurios: Der Wohnungsinhaber war nicht zu Hause – als die Einsatzkräfte eintrafen, fanden sie allerdings offenbar einen anderen Anwohner vor, der den Brand auf dem Balkon bereits gelöscht hatte. Und zwar im dritten Stock. „Wir haben ihn dann mit einer Drehleiter vom Balkon heruntergeholt“, so Elosge. Wie der Mann hinaufgekommen war, steht nicht genau fest. Der Wachabteilungsleiter betont, dass man sich bei solchen Aktionen selbst in Gefahr bringen könne.
Flammen am Carport
Bis etwa 3 Uhr kam es zu diesen weiteren Einsätzen der Feuerwehr:
- 0.39 Uhr: Ein kleinerer Einsatz ereignete sich kurze Zeit später: An der Lichtendorfer Straße, gegenüber der Gaststätte Carlos, brannten Müll und Unrat auf dem Gehweg. Das vermutlich durch Böller entstandene Feuer wurde von der Feuerwehr schnell abgelöscht.
- 1.36 Uhr: Knapp eine Stunde später rückte die Feuerwehr zu einem Verkehrsunfall aus, der sich ebenfalls an der Lichtendorfer Straße ereignet hatte. Ein weißer Nissan war in einer Rechtskurve von der Straße abgekommen, hatte einen Zaun durchbrochen, sich überschlagen und war kurz vor einem Regenrückhaltebecken am Gehrenbach-Stausee zum Stillstand gekommen. Wir hatten darüber berichtet. Dass der 19-jährige Fahrer und der 18-jährige Beifahrer nur leicht verletzt wurden, ist kaum zu glauben, wie Christoph Elosge betont. „Die jungen Leute hatten großes Glück, dass sie nicht zwei Meter weiter ins Regenrückhaltebecken gefallen sind.“
- 3.03 Uhr: Ein Mülltonnenbrand an der Groven-Wiese bildete dann den Abschluss der Silvester-Einsätze: Während die Feuerwehr auf dem Weg war, drohte das Feuer auf einen Carport mit mehreren geparkten Wagen überzugreifen. „Zum Glück waren wir rechtzeitig da, sodass am Ende nur ein kleinerer Schaden am Carport entstand.“
Für den Brandschutz wurde es dann nach vier Uhr morgens ruhiger. Eine „ganz normale“ Silvesternacht also.
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